Sundern. Zwei Tage vor der Ratssitzung am 6. Februar liegt nun die Beschlussvorlage zum Thema Regionale-Projekt am Sorpesee in Amecke vor. Der Beschlussvorschlag lautet: „Der Rat der Stadt Sundern nimmt das Verhandlungsergebnis zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung , die wesentlichen Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses unter Hinzuziehung eines Rechtsbeistandes in notarielle Verträge zu überführen.“
Lins: „Eckpunkte sichern Regionale-Projekt und sind finanziell vertretbar“
Das Verhandlungsergebnis hat die Taskforce mit dem Bürgermeister und Vertretern der vier Ratsfraktionen am 29. Januar im Gespräch mit den holländischen Investoren erzielt. Nach Einschätzung des Bürgermeisters stellt es die Fortführung des Regionale-Projektes sicher und ist mit seinen finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt Sundern vertretbar.
Laut Beschlussvorlage wurden folgende Eckpunkte – vorbehaltlich der politischen Beschlussfassung im Rat – verhandelt:
- Ankauf der von der Sorpesee Resort GmbH für die Verlegung der Landstraße sowie den Radweg benötigten Grundstücksflächen (insgesamt ca. 2.096 m²) durch die Stadt Sundern.
- Übertragung der für die Uferpromenade benötigten Flächen ( ca. 1.084 m²) von der Sorpesee Resort GmbH an den Ruhrverband.
- Gleichzeitig verzichtet die Sorpesee Resort GmbH auf die Forderung gegenüber der Stadt Sundern, auf Tilgung des der Sundern Projekt GmbH von der Sorpesee Resort GmbH zur Verfügung gestellten Darlehens.
- Die Erstellung und Vermarktung der Gastronomiefläche erfolgt durch die Stadt Sundern in Abstimmung mit dem städtebaulichen Umfeld.
- Ankauf der von der Sundern Projekt GmbH für die Verlegung der Landstraße sowie den Radweg benötigten Grundstücksflächen (ca. 1.268 m²) durch die Stadt.
- Übertragung einer Kompensationsfläche (ca. 1.268 m²) aus dem Freibadgelände von der Stadt Sundern an eine noch zu gründende /benennende Gesellschaft.
- Verkauf der kompletten verbleibenden Freibadflächen sowie von Teilen der städtischen Wiesenfläche (insgesamt ca. 19.000 m²) von der Stadt Sundern an die neu zu gründende /benennende Gesellschaft.
- Im Bereich des ehemaligen Ruhrverbandsgebäudes sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für insgesamt vier Appartementhäuser (Dauerwohnen) zur Nutzung durch die noch zu gründende/ benennende Gesellschaft geschaffen werden. Die Dimensionierung der Baukörper wird sich am städtebaulichen Umfeld orientieren und obliegt der Planungshoheit der Stadt Sundern.
Per Saldo ein Minus von 220.500 Euro für die Stadt Sundern
Im Verhältnis zur ursprünglichen Beschlusslage von September 2012 ergäbe sich demnach für die Stadt Sundern eine Veränderung im Saldo von ca. minus 220.500 Euro, schreibt Lins in der Vorlage. Diese Veränderung könne jedoch kompensiert werden:
- Durch Einsparungen im Regionale-Projekt.
- Der Investor ist verpflichtet, den Rückbau des Freibades auf eigene Rechnung durchzuführen, hier für waren im Haushaltsplan 140.000 Euro in 2014 veranschlagt.
- Darüber hinaus ergeben sich für die Stadt weitere Spielräume über die Vermarktung der Gastronomiefläche, da die bisherige Berechnungsgrundlage nach einem nun vorliegenden Gutachten zu niedrig angesetzt wurde.
Das konkrete Verhandlungsergebnis sowie die weiteren finanziellen Auswirkungen sind „aufgrund datenschutzrechtlich relevanter Inhalte“ nur in einer nichtöffentlichen Vorlage dargelegt.
Nettopreis um 13 Euro pro Quadratmeter unterschritten
In der öffentlichen Vorlage steht allerdings, dass der vom Gutachterausschuss des Hochsauerlandkreises nach Abzug von Abriss- und Erschließungskosten sowie erforderlichen ökologischen Ausgleichszahlungen ermittelte Nettoverkaufspreis „im Zuge des Gesamtpaketes um ca. 13 Euro pro Quadratmeter unterschritten wurde“. Dies sei, so Lins, aus Sicht der Verwaltung jedoch vertretbar, da gleichzeitig z.B. vereinbart worden sei, dass die Stadt Sundern zur Gewährleistung des Betriebs des öffentlichen Schwimmens anstelle der ursprünglich bei der Sorpesee GmbH erforderlichen 200.000 Euro pro Jahr (zzgl. Inflationsausgleich) nun einen Beitrag von 125.000 Euro pro Jahr für die Dauer der nächsten 30 Jahre in einen gemeinsamen Fond einzahlt. Somit wäre der geringere Verkaufserlös der städtischen Flächen im Bereich des ehemaligen Freibades nach einer Dauer von ca. drei Jahren amortisiert. In den weiteren vertraglich festgelegten Jahren der Zahlung werde der Haushalt der Stadt Sundern dagegen um ca. 75.000 Euro pro Jahr entlastet.
Lins: „Dauerhaft positive Wirkungen des Projekts für die Stadt Sundern“
Darüber hinaus, so der Bürgermeister in der Vorlage, überwiegen die positiven – und vor allem dauerhaften – Wirkungen des Projekts für die Stadt Sundern (Arbeitsplätze, Kaufkraftzuwachs, Gebührenstabilität Wasser/Abwasser etc.) gegenüber dem maximal zu realisierenden einmaligen Grundstückserlös. Selbstverständlich unterlägen die Grundstücksübertragungen zu den vorgesehenen Grundstückspreisen klaren Vorgaben seitens der Stadt Sundern. Dies seien insbesondere:
- Abriss des alten Freibades auf Kosten der Investoren
- Schaffung eines öffentlichen Schwimmangebotes durch die Investoren
- Rückfall des Grundstückes zu den Bedingungen des Kaufvertrages an die Stadt Sundern bei Nichtrealisierung innerhalb einer vorgegebenen Frist
- Festlegung der planungsrechtlich möglichen Nutzung der Flächen durch den Rat der Stadt Sundern (somit z.B. Ausschluss einer Dauerwohnnutzung)
Hier lesen Sie die komplette Sitzungsvorlage: Weiteres Vorgehen „REGIONALE 2013“