Arnsberg. Für die einen ist es den ganzen Tag über dunkel, für die anderen beschränkt sich die eigene Sicht auf das Wahrnehmen von Licht und Schatten. Blindsein hat viele Facetten. Doch wie orientiert man sich, wenn das Auge die nötigen Informationen nicht liefern kann? Die Akademie 6 bis 99 begibt sich am Samstag, 16. November von 10.30 bis 12 Uhr im Foyer des Berufskollegs am Eichholz in die Welt der Blinden und Sehbehinderten und stellt Wege nach, mit denen visuelle Beeinträchtigungen des Menschen kompensiert werden können. Es ist kaum vorzustellen, wie es sich anfühlen muss, wenn es den ganzen Tag über dunkel bleibt, weil man nicht in der Lage ist, die optischen Signale wahrzunehmen. Wie findet man den Weg zum Einkaufen, zur Arbeit oder zu Freunden? Was muss man beim Essen berücksichtigen, dass man nicht aus Versehen das Wasserglas umstößt? Die Tücke steckt oft im Detail“, sagt Amelie Thiemann, Sonderschullehrerin an der Blindenschule Soest. So reicht eine falsch abgestellte Tasche im Flur, um den Alltag eines Blinden oder Sehbehinderten durcheinander zu bringen. Gemeinsam mit Dieter Nagel, ebenfalls Sonderschullehrer und ehemaliger Geschäftsführer des deutschen Blindenverbandes, zeigt sie den Akademiegästen, mit welchen Hilfsmitteln sich Blinde in ihrer Umgebung zurechtfinden können. Was ist eine Braillemaschine und wie geht man damit um? Was verbirgt sich hinter dem Klingelball? Welche technischen Möglichkeiten bieten sich heute zur Orientierung? Viele Menschen, die als blind eingestuft werden, haben noch einen sehr kleinen Sehrest. Bereits ab einem Sehvermögen von fünf Prozent gilt man als blind. Wie sehr Sehbehinderte eingeschränkt sind, können die Teilnehmer anhand von Simulationsbrillen erfahren. Und an verschiedenen Stationen einige Hilfsmittel ausprobieren.
Die Teilnahme ist frei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.