Winterberg/HSK. Auf der Winterberger Bobbahn ereignete sich ein schwerer Unfall. Einer von drei Männern aus Hamm, die in der Nacht durch den Eiskanal fuhren, starb, als er gegen einen Traktor prallte.
Zeuge hört nächtliche Hilferufe
Am Samstag um kurz nach 4 Uhr meldete sich ein Zeuge bei der Polizei im Hochsauerlandkreis und berichtete, er habe gerade Hilferufe gehört. Diese kämen aus der Umgebung, eine Quelle könne er aber nicht lokalisieren. Daraufhin nahmen Polizisten der Polizeiwache Winterberg sofort die Suche nach den Hilfesuchenden auf. Nach einiger Zeit konnten die Rufer auch gefunden werden: Drei junge Männer befanden sich im Kunsteiskanal in Winterberg. Alle waren verletzt und bedurften ärztlicher Hilfe. Durch den eintreffenden Rettungsdienst wurden zwei Männer im Alter von 26 und 29 Jahren mit schweren Verletzungen aus der Fahrrinne der Bobbahn gerettet und in Krankenhäuser gebracht. Nach bisherigen Informationen besteht für beide aktuell keine Lebensgefahr. Für die dritte Person kam aber leider jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte am Einsatzort nur noch den Tod des 25 Jahre alten Mannes feststellen.
Trio wagt sich in Kinderbobs auf die Bahn
Sofort eingeleitete Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Arnsberg und der Kriminalpolizei haben bislang ergeben, dass die drei Männer gemeinsam mit einer vierten Person aus Hamm angereist waren, wo alle vier her stammen. Sie hatten einen Zaun im Startbereich der Strecke überwunden und waren so auf das Gelände der Bobbahn gelangt. Auf mitgebrachten Kinderbobs begannen drei der vier Männer dann die Fahrt durch den dunklen Eiskanal ins Tal. Der Vierte im Bunde lehnte dies ab. Man wollte sich später im Zielbereich wieder treffen.
Im Zielbereich auf Trecker geprallt
Kurz vor Ende der Strecke traf das Trio dann auf ein Hindernis in der Bahn. Dort stand vor dem Ziel ein Trecker auf der Bobbahn, der für die Präparierung der Eisflächen genutzt wird. Die drei Männer prallten gegen diesen Trecker und zogen sich dabei die Verletzungen zu.
Staatsanwalt ermittelt
„Die Staatsanwaltschaft Arnsberg und die Kripo der Polizei im Hochsauerlandkreis haben umgehend die Ermittlungen zum Unfall der drei Männer aus Hamm aufgenommen. Nach deren Abschluss wird sich die Staatsanwaltschaft eingehend mit einer möglichen strafrechtlichen Relevanz der Ergebnisse befassen. Bis dahin bleiben die Ermittlungsergebnisse – auch zur Motivation der Personen – abzuwarten,“ so HSK-Polizeisprecher Ludger Rath. Die Sportanlage wurde zunächst gesperrt, konnte aber zwischenzeitlich wieder von der Staatsanwaltschaft freigegeben werden.