Sundern. Die Initiative „Wir gestalten Sundern“ fordert in einer Petition mehr Platz für Jugendliche in Sundern, ein Jugendzentrum und mehr Jugendarbeit. Anna Adamczyk als Gründerin der Initiative hat jetzt 1390 Unterschriften an Bürgermeister Detlef Lins überreicht, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen. Die Unterschriften sind in den letzten Wochen gesammelt worden, teils klassisch mit Unterschriftenlisten, teils online. „Etwa die Hälfte der Unterschriften kommen von Sunderner Jugendlichen unter 18“, sagt Björn Wunderwaldt. Der Student hat im Gespräch mit Bürgermeister Lins auch auf den Kern des Problems hingewiesen: „Wenn den Jugendlichen in der Stadt, in der sie groß geworden sind, langweilig war, werden sie später auch kaum dorthin zurück kommen.“
Angebote, Informationen, Proberäume und ein Zentrum
Zu den Forderungen von „Wir gestalten Sundern“ gehören
- personelle Verstärkung des Jugendbüros für aufsuchende Sozialarbeit
- bessere und kostengünstige Angebote und Informationen über Projekte, Fahrten und Veranstaltungen
- ein Kultur- und Begegnungszentrum für Kinder und Jugendliche z.B. in den Räumlichkeiten der jetzt leer stehenden Dietrich-Bonhoeffer Schule
- bezahlbare Proberäume für heimische Bands
Erste Beratung im Ausschuss bereits am Montag
Die Petition steht bereits am kommenden Montag (27. 10. 17.30 Uhr Ratssaal) auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses. „Da können Sie nicht meckern vom Tempo her!“ sagte Bürgermeister Detlef Lins der Delegation von „Wir gestalten Sundern“. Denn die Unterschriften sind liegen erst jetzt im Rathaus vor, doch die Aktion war schon seit Anfang des Monats bekannt und die Verwaltung hat entsprechend vorgearbeitet. Entsprechend den üblichen Gepflogenheiten, so Lins, werde der Hauptausschuss die Petition einführend diskutieren und bewerten, um sie dann zur inhaltlich-fachlichen Beratung an den Jugendhilfeausschuss weiterzuleiten.
Kommunikationsfachkraft könnte auch Facebook bedienen
Er sei für den Anstoß dankbar, könne aber natürlich die Ergebnisse der politischen Beratung nicht vorwegnehmen, sagte Lins. Eine 100-prozentige Umsetzung der Forderungen sei angesichts der Finanzlage der Stadt sicher schwierig, aber er wolle die Finanzen nicht als Totschlagsargument nutzen. Nicht umsonst, so Lins weiter, habe er ja die Jugendumfrage in Sundern angestoßen. „Es ist mein fester Wille, viele Dinge zu verbessern, die die Jugendlichen angesprochen haben,“ sagte der Bürgermeister. Konkret ging er auf die Kritik von Björn Wunderwaldt ein, das Sunderner Jugendbüro sei mit einer Stelle zu schwach besetzt, um sich auch noch um eine Facebook-Seite für Jugendliche zu kümmern. Das sei ein guter Hinweis, so Lins, denn auch deshalb wolle die Stadt eine Kommunikationsfachkraft einstellen. Diese solle nicht nur den Internetauftritt auch aus Sicht der Jugendlichen offen und besser aufstellen, sondern auch neue Kommunikationsformen bedienen.
Lins: „Wir machen gute Dinge“
Allzu generelle Kritik an der Jugendarbeit wies Lins zurück. „Wir machen gute Dinge, müssen vielleicht, was wir machen, besser verkaufen.“ Bei der gewünschten Nutzung der Dietrich-Bonhoeffer Schule verwies Lins auf die aktuellen Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen, aber man müsse den Wunsch nach Räumlichkeiten ja nicht auf eine Örtlichkeit begrenzen. Gut fand Lins den Hinweis von Anna Adamczyk, mit Eigeninitiative und ehrenamtlichem Engagement Lösungen Hand in Hand zu suchen. das werde er gerne weiter verfolgen.
Die Beratungsvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss: Beratungsvorlage_104-IX