Langscheid. Die neuesten Pläne für das Projekt Sorpesee Living sorgen in Langscheid und darüber hinaus für Aufregung. Als erster hatte Ratsmitglied Siegfried Huff (Linke) öffentlich Alarm geschlagen. In einer intensiven Arbeitssitzung mit Langscheids Ortsvorsteher Michael Pellmann und Bürgermeister Ralph Brodel haben inzwischen „in einer inntensiven Arbeitssitzung“ den weiteren Ablauf für die Diskussionen rund um die Planungen besprochen und „sind sich beide einig, dass die Bevölkerung beständig informiert bleibt“, wie es in einer Pressemitteilunng des Bürgermeisters heißt.
„Bedenken schon vielfach entkräftet“
Brodel verweist auf die Ortsringsitzung vom 24. Oktober, in der Stadtplanerin Anne Rodenbusch die bisherigen Neuplanungen für das Gelände vor gestellt habe. In der mit rund 45 Besuchern ungewöhnlich gut besuchten Sitzung seien viele emotionale Bedenken nicht nur gehört, sondern auch vielfach entkräftet worden. Dafür hätten sich alle Anwesenden viel Zeit genommen und rund drei Stunden intensiv diskutiert. „Wir beide sind uns einig, dass wir genauso, mit einer breiten Diskussion vorgehen wollen,“ so Ortsvorsteher und Bürgermeister. Ebenfalls seien sie sich darin einig, dass eine positive und zeitnahe Entwicklung des brachliegenden Geländes für Langscheid und die gesamte Stadt wichtig sei. Der nächste Schritt sei die politische Diskussion im nächsten Fachausschuß am 5. November.
„Enges und gemeinsames Vorgehen für Langscheid“
Dass es hier direkt zu einer kompletten Entscheidung kommen werde, sehen weder Pellmann noch Brodel. „Aber das Projekt wird sicherlich in der Tiefe diskutiert werden und wir bekommen als Verwaltung auch weitere Hinweise. Dafür dient diese Vorlage, wie jede Vorlage“, so Brodel. Außerdem müssten viele Vorarbeiten geleistet werden, wie zum Beispiel die landesplanerischen Anpassungen an die Ziele der Raumordnung bei der Regionalplanungsbehörde anzufragen. Alles weitere müsse dann vom Grundstückseigentümer und Investor Stadt und Politik vorgelegt werden, wie Gutachten oder Planentwürfe.
„Derzeitige Brache kein Zustand“
„Gerade letztere werden schnell im Fokus allen Interesses stehen. Aber da stehen wir ja noch gar nicht“, so Brodel, „zuerst müssen wir für uns Klarheit haben, welche Nutzungen wir auf dem Gelände wollen. Und ich denke schon, das eine teilweise Wohnbebauung, Ferienwohnungen und eine gastronomische Nutzung an dieser Stelle gut hinpassen.“ Auch da seien sich Ortsvorsteher und Bürgermeister einig, wie es auch das Ergebnis der Ortsringsitzung im Wesentlichen widerspiegele, wie Michael Pellmann sagt. So konstruktiv soll es auch weitergehen, denn für Brodel und Pellmann ist die jetzt entstandene Brache „kein Zustand“. Michael Pellmann: „Ich würde mich freuen, wenn es zügig weitergeht und das Tor zu Langscheid sich wieder vernünftig präsentiert.“ Und damit es zügig weitergeht, werden jetzt ebenfalls Termine für eine Bürgerversammlung gesucht, damit weiter alle mitgenommen werden.
Huff: Entwurf eine Zumutung
Siegfried Huff hat bereits klare Worte gefunden: „Diese als überarbeiteter Entwurf bezeichnete Vorlage ist eine Zumutung, denn es sind darin weiterhin drei riesige Baukörper, zur Langscheider Straße hin, vorgesehen.“ Vorgesehen seien zwei Mehrfamilienhäuser mit acht und zwölf Wohneinheiten, ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Ferienwohnungen und an der Straße „Zum Sorpedamm“ ein Gastronomiegebäude. „Ein solches Vorhaben darf es nie geben. Ich protestiere nachdrücklich dagegen und wünsche mir, dass sich alle Langscheider Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen.“