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Wolfgang Huber plädiert für Wirtschaft, die Gerechtigkeit fördert

Ex-Bischof Wolfgang Huber in der Arnsberger Auferstehungskirche. (Foto: Ev. Kirchenkreis)
Ex-Bischof Wolf­gang Huber in der Arns­ber­ger Auf­er­ste­hungs­kir­che. (Foto: Ev. Kirchenkreis)

Wolfgang Huber diskutiert in der Auferstehungskirche mi acht Schülern vom Gymnasium Laurentianum. (Foto. Ev. Kirchenkreis)
Wolf­gang Huber dis­ku­tiert in der Auf­er­ste­hungs­kir­che mit acht Schü­lern vom Gym­na­si­um Lau­ren­ti­a­num. (Foto. Ev. Kirchenkreis)

Arns­berg. Die Evan­ge­li­sche Aka­de­mie Arns­berg ist die kleins­te in Deutsch­land und ganz in ehren­amt­li­cher Hand. Trotz­dem hat sie in der zwei­ten Juni-Woche gro­ße Gäs­te ein­ge­la­den: Den ehe­ma­li­gen Ber­li­ner Bischof und Rats­vor­sit­zen­den der Ev. Kir­che in Deutsch­land Prof. Dr. Wolf­gang Huber, Poli­ti­ker Fried­rich Merz und sie­ben Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus Reli­gi­ons-und Phi­lo­so­phie­kur­sen des Arns­ber­ger Gym­na­si­ums Lau­ren­ti­a­num mit ihrem Leh­rer Fritz Tim­mer­mann. Ermög­licht wur­de die Ver­an­stal­tung durch die Unter­stüt­zung der Volks­bank Sau­er­land und des Unter­neh­mens­ver­bands Westfalen-Mitte.
Der Geschäfts­füh­rer des Unter­neh­mens­ver­ban­des, Dr. Vol­ker Verch, führ­te ins The­ma ein: „Wachs­tum der Wirt­schaft und wach­sen­de Gerech­tig­keit?!“ Er beschrieb das mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­mer­tum im Sau­er­land als der sozia­len Markt­wirt­schaft ver­pflich­tet. Gewin­ne wür­den nicht in Luxus­käu­fe, son­dern in die Fir­ma und für die Aus-und Wei­ter­bil­dung der Beschäf­tig­ten inves­tiert. Das Enga­ge­ment der Mit­ar­bei­ter sei hoch, vie­le blie­ben den Betrie­ben ein gan­zes Arbeits­le­ben ver­bun­den. Fami­li­en­freund­lich­keit und kul­tu­rel­les Enga­ge­ment in der Regi­on wer­den in den hei­mi­schen Betrie­ben groß geschrie­ben. Er stell­te klar, dass Gewin­ne kei­nes­wegs mora­lisch ver­werf­lich sei­en: „Wirt­schaft­li­cher Erfolg ist die Vor­aus­set­zung dafür, dass ein Unter­neh­men Arbeits­plät­ze schaf­fen und lang­fris­tig sichern sowie in Aus­bil­dung und Inno­va­tio­nen inves­tie­ren kann.“

Sozialethiker und Ex-Bischof Huber:  „Vertrauen genauso wichtig wie Kapital“

Ex-Bischof Wolfgang Huber in der Arnsberger Auferstehungskirche. (Foto: Ev. Kirchenkreis)
Ex-Bischof Wolf­gang Huber in der Arns­ber­ger Auf­er­ste­hungs­kir­che. (Foto: Ev. Kirchenkreis)

Huber folg­te Verch in der Grund­an­nah­me, dass Wirt­schaft und Gerech­tig­keit sich nicht aus­schlie­ßen müs­sen. Seit 2008 stim­me auch die evan­ge­li­sche Kir­che in Deutsch­land der sozia­len Markt­wirt­schaft zu. Pro­ble­ma­tisch heu­te ist in Hubers Augen das Wirt­schafts­wachs­tum, das glo­bal mit einer wach­sen­den Sche­re zwi­schen Armen und Rei­chen ein­her­geht. Grün­de sieht er in der Ver­selb­stän­di­gung des Finanz­markts und der über­zo­ge­nen Bedeu­tung des Share­hol­derva­lues, also einer Unter­neh­mens­stra­te­gie, die den Gewinn mit Erfolg gleich­setzt. „Selbst Treue und Dank­bar­keit, also nicht zu bezah­len­de Wer­te, wer­den heu­te schon mit Geld belohnt.“ Huber for­dert von mit­tel­stän­di­schen und bör­sen­no­tier­ten Unter­neh­men, dass sie sich auf mora­li­sche Kate­go­rien eini­gen und danach han­deln. So erwer­ben sie sich Ver­trau­en. „Ver­trau­en ist genau­so wich­tig wie Kapi­tal.“ Auch Kun­den legt er mora­li­sches Han­deln nahe: In genos­sen­schaft­li­chen Ban­ken oder im Woh­nungs­bau sieht er Per­spek­ti­ven für die Zukunft, in ethi­schem Invest­ment und in einer Öko­no­mie des Tei­lens. Fried­rich Merz stimm­te Hubers Ansät­zen zu. Er beton­te die Bedeu­tung der Chan­cen­ge­rech­tig­keit und for­der­te, dass pri­va­te und staat­li­che Alters­ver­sor­gung ergänzt wer­den müss­ten durch Akten­be­tei­li­gung für Mitarbeitende.

Schüler hatten präzise ethische Fragen für den Professor vorbereitet

Höhe­punkt des Abends waren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die prä­zi­se ethi­sche Fra­gen für den Pro­fes­sor vor­be­rei­tet hat­ten und sich dabei an sei­nen Lebens­sta­tio­nen ori­en­tiert hat­ten: Wie­so Ethik sein Lebens­the­ma wur­de, war­um er von der Uni­ver­si­tät in die Pra­xis als Bischof gewech­selt sei, was er von Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gnos­tik und akti­ver Ster­be­hil­fe hal­te. Per­sön­lich bewegt stell­te sich Huber den Fra­gen der Jugend­li­chen, die nach dem Vor­trag Rück­mel­dun­gen aus dem Publi­kum char­mant und ange­mes­sen zusam­men­ge­fasst dem Refe­ren­ten weiterleiteten.
Vol­ker Horst­mei­er, Vor­sit­zen­der der Evan­ge­li­schen Aka­de­mie Arns­berg, bedank­te sich zum Schluss bei allen Betei­lig­ten: „Die­ser Abend hat den Pro­tes­tan­ten im Sau­er­land gut getan.“

Kath­rin Koppe-Bäumer

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