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Vorwurf des Amtsmissbrauchs: Bürgermeister Brodel reagiert fassungslos

Sun­dern. Auf die Vor­wür­fe sei­ner Käm­me­rin Ursu­la Schnel­le, er habe Amts­miss­brauch bei der Beset­zung und Ein­grup­pie­rung von Stel­len im Rat­haus betrie­ben, reagier­te Sun­derns Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del auf einer für heu­te kurz­fris­tig ange­setz­ten Pres­se­kon­fe­renz fas­sungs­los: „Das ist ein unfass­ba­rer Vor­gang“, so Bro­del vor Jour­na­lis­ten, mehr wol­le er dazu nicht sagen. Er habe sich zudem nichts vorzuwerfen.

„Ich habe mir nichts vorzuwerfen!“

Anfang der Woche hat­te die Sun­derner Stadt­käm­me­rin Ursu­la Schnel­le in einem mehr­sei­ti­gen Schrei­ben an die Mit­glie­der des Rates Vor­wür­fe gegen ihren Bür­ger­meis­ter erho­ben. Kon­kret wur­de von ihr in dem Brief (s. Ori­gi­nal im Blick­punkt) auf­ge­lis­tet, wel­che Stel­len falsch ein­grup­piert wor­den sein sol­len. Die finan­zi­el­le Mehr­be­las­tung, so mach­te das Schrei­ben deut­lich, gehe auch zu Las­ten der Steu­er­zah­ler. „Die­se Vor­wür­fe sind alle­samt halt­los“, stell­te Bür­ger­meis­ter Bro­del auf der Pres­se­kon­fe­renz klar. Er zeig­te sich zudem betrof­fen davon, dass mit der kon­kre­ten Aus­lis­tung und Bezeich­nung der Stel­len auch Men­schen und Mit­ar­bei­ter aus sei­nem Rat­haus in das Ram­pen­licht gezo­gen wor­den seien.

Mitarbeiter ins Rampenlicht geholt

„Ich habe den Brief nur über Umwe­ge gele­sen“, stell­te Bro­del heu­te klar. Aber – er habe nichts zu ver­ber­gen. Des­halb habe er die Kom­mu­nal­aus­sicht des Krei­ses und damit kon­kret Land­rat Dr. Karl Schnei­der ange­schrie­ben und um inten­si­ve Prü­fung der Vor­wür­fe gebe­ten. Zugleich habe er auch den Per­so­nal­rat sowie die Gleich­stel­lungs­stel­le und auch die betrof­fe­nen Per­so­nen über das Schrei­ben und die dar­in erho­be­nen Vor­wür­fe infor­miert. „Die Stel­len sind mit Men­schen ver­bun­den“, so Bro­del und könn­ten anhand der genau­en Beschrei­bung in einer klei­nen Ver­wal­tung wie Sun­dern per­so­nell genau nach­voll­zo­gen wer­den können.

Stellen mit Menschen verbunden

Das Schrei­ben und die Vor­wür­fe stell­ten eine bedau­er­li­che Art von Kom­mu­ni­ka­ti­on dar, so Bro­del, die so nicht hin­nehm­bar sei. Über die kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen auf das Ver­trau­ens­ver­hält­nis zur Käm­me­rin sag­te der Bür­ger­meis­ter nichts, lies aber erken­nen, dass das nach­hal­tig beschä­digt wor­den sei. Als Bür­ger­meis­ter sei er Ver­däch­ti­gun­gen gewöhnt und müs­se damit Leben, er habe aber kein Ver­ständ­nis dafür, dass auf die­se Art und Wei­se sei­ne Mit­ar­bei­ter in Miss­kre­dit gezo­gen wür­den. Sei­ne Auf­ga­be als Lei­ter der Ver­wal­tung sei, sich schüt­zend vor sei­ne Mit­ar­bei­ter zu stellen.

Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del wehrt sich gegen die Vor­wür­fe sei­ner Stadt­käm­me­rin. Foto: Frank Albrecht

Schützend vor Mitarbeiter stellen

In der Pres­se­kon­fe­renz beschrieb Bro­del den Weg einer Stel­len­be­set­zung, die nicht nur über sei­nen Schreib­tisch lau­fe. So sei­en neben dem Per­so­nal­bü­ro, Per­so­nal­rat und Gleich­stel­lungs­stel­le ein­be­zo­gen, zudem wer­de jede Stel­le vor der Aus­schrei­bung durch ein exter­nes Büro hin­sicht­lich der Dotie­rung der Posi­ti­on bewer­tet. „Vie­le der Stel­len sind im Rat dis­ku­tiert und beschlos­sen wor­den“, beschrieb Bro­del. Damit sei es augen­schein­lich abwe­gig zu ver­mu­ten, dass über ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen hin­weg gemau­schelt und gescho­ben wor­den sei.

Kämmerin hat Kommunalaufsicht informiert

Stadt­käm­me­rin Schnel­le hat­te mit dem Schei­ben ihre Vor­wür­fe bereits Anfang der Woche an die Kom­mu­nal­auf­sicht des Krei­ses getra­gen. Von die­ser Stel­le erhofft sich jetzt auch der Sun­derner Bür­ger­meis­ter eine genaue Klä­rung. „Wir erar­bei­ten der­zeit eine umfang­rei­che Vor­la­ge, mit der über jede der ange­zeig­ten Stel­len im Aus­schuss gespro­chen wer­den soll“, so Bro­del. Am 20. Mai wird sich zunächst der Haupt- und Finanz­aus­schuss mit dem Papier beschäf­ti­gen, bevor ver­mut­lich Anfang Juni der Rat dar­über dis­ku­tie­ren wird. Bro­del bedau­er­te öffent­lich, dass die Vor­la­ge aus recht­li­chen Grün­den nicht öffent­lich dis­ku­tiert wer­den kön­ne. Der­zeit wer­de noch über­legt, auf wel­chem Wege das doch mög­lich sein könn­te. „Wir möch­ten alles öffent­lich machen, müs­sen aber auch die hin­ter den Stel­len ste­hen­den Men­schen schüt­zen“, so Brodel.

Teil des beginnenden Wahlkampfes

Gleich­zei­tig bedau­er­te Bro­del, dass die Vor­wür­fe schon ein Teil des begin­nen­den Wahl­kampfs für die Kom­mu­nal­wahl im Sep­tem­ber sein könn­ten. Das The­ma, so befürch­te er, wer­de die Dis­kus­sio­nen in den nächs­ten Wochen beglei­ten und dabei immer wie­der vie­le Unbe­tei­lig­te ins Ram­pen­licht zer­ren, die dort nicht hingehörten.

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5 Antworten

  1. Seit wann stellt sich denn die­ser sog. Bür­ger­meis­ter „schüt­zend“ vor sei­ne Mit­ar­bei­ter? Wenn die­ses The­ma nicht so ernst wäre, könn­te man einen Lach­krampf bekom­men! Er kann ja mal eine Befra­gung sei­ner Mit­ar­bei­ter durch­füh­ren und wür­de sich wun­dern, wie er hin­sicht­lich sei­ner ihm oblie­gen­den Für­sor­ge­pflicht gegen­über sei­nen Mit­ar­bei­tern wahr­ge­nom­men wird. 🤢

  2. Nach­dem ich den sechs-sei­ti­gen Brief Frau Schnel­les an die Rats­mit­glie­der gele­sen habe, bin ich fas­sungs­los über Herrn Bro­dels Fassungslosigkeit!

  3. Hal­lo zusammen 

    Mei­ne viel bes­se­re Hälf­te war ihr gesam­ten Berufs­le­ben hin­durch Mit­ar­bei­ter der
    Stadt­ver­wal­tung in Sun­dern , ist inzwi­schen in Ren­te , .…sie sagt : 

    “ Zustän­de (!) wie der­zeit im Bür­ger­meis­ter­amt der Stadt hat es nie zuvor gegeben. “

    Mei­ne Ergän­zung und per­sön­lich Ein­schät­zung hierzu : 

    Herr Bro­del gehört über­all hin , nur eben nicht ins Bürgermeisteramt !!

  4. Fas­sungs­los sind die Rats­mit­glie­der und die Bürgerschaft 

    Die umfang­rei­chen, mas­si­ven und besorg­nis­er­re­gen­den Dar­stel­lun­gen der Käm­me­rin zur Amts­füh­rung des Bür­ger­meis­ters las­sen kei­nen Spiel­raum mehr zu.

    Ein geset­zes­kon­for­mes Arbei­ten für die Stadt Sun­dern ist aus mei­ner Sicht nicht mehr zu erwarten.

    Inso­fern ist jetzt die Kom­mu­nal­auf­sicht – Der Land­rat – gefor­dert, die­se Vor­gän­ge zu bewer­ten und eine Ent­schei­dung zu treffen.

    Wir Rats­mit­glie­der stel­len uns gleich­wohl unein­ge­schränkt unse­ren Ver­pflich­tun­gen, auch unter die­sen desas­trö­sen Bedingungen.

    Fazit: Eine Lösung für unse­re Stadt Sun­dern ist drin­gend erforderlich.

  5. Die FDP-Frak­ti­on im Rat der Stadt Sun­dern hat­te in die­ser Ange­le­gen­heit den Bür­ger­meis­ter ange­schrie­ben und um eine Stel­lung­nah­me gebeten.

    Die­ses Schrei­ben der FDP-Frak­ti­on an Herrn Bro­del liest sich wie ein harm­lo­ser Papiertiger.

    Es ist aber auch zu dumm, dass man als FDP-Rats­frak­ti­on einer­seits han­deln muss, ande­rer­seits jedoch zwei Frak­ti­ons­mit­glie­der hat, die sich als Bru­der bzw. Schwie­ger­va­ter eines Mit­ar­bei­ters des Rat­hau­ses in lei­ten­der Stel­lung, der mit Bro­del auf Linie ist, nun in einer Kon­flikt­si­tua­ti­on befinden.

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