Hüsten. Leisten‑, Nabel- und Narbenbrüche (Synonym: Hernien) am Bauch sind weit verbreitet. Ursachen dieser oft äußerlich sichtbaren Hernien können Schwachstellen im Bindegewebe, Operationsnarben und zu starker Druck, beispielsweise durch heftige oder dauerhafte körperliche Belastung, Schwangerschaft, Übergewicht sowie auch Verstopfungen sein, da sich dadurch der Druck auf die Bauchwand erhöht. Auch am Zwerchfell, dass den Bauchraum vom Brustkorb trennt, können nicht sichtbare (innere) Hernien auftreten und Symptome wie Sodbrennen und Heiserkeit auslösen.
Wichtig: Frühzeitige Untersuchung und Risikoeinschätzung
Bemerkbar macht sich ein äußerer „Bruch“ oft durch eine Beule am Bauch, die anfänglich eher klein ausfällt, im Verlauf jedoch deutlich an Größe zunehmen kann. „In einigen Fällen können Bauchwandbrüche auch gefährlich werden, insbesondere dann, wenn sich Organe des Bauches (in der Regel der Darm) in der Bauchwand einklemmen, nicht wieder zurück in den Bauch gelangen und dadurch gar abzusterben drohen“ informiert Prof. Dr. med. Ralf Czymek, Chefarzt der Klinik für Allgemein‑, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, Klinikum Hochsauerland Standort Karolinen-Hospital in Arnsberg-Hüsten. „Aus diesem Grund sollte eine frühzeitige Vorstellung zur Untersuchung und Risikoeinschätzung bei einem Facharzt für Bauchchirurgie (Viszeralchirurgie) erfolgen. Hier können die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer operativen Versorgung überprüft und besprochen werden“, so der Chefarzt.
Für alle Bauchwandbrüche gilt, dass diese nicht von alleine verheilen, sondern meistens an Größe zunehmen. Bauchwandbrüche können konventionell oder immer häufiger durch einen minimalinvasiven Eingriff (Schlüssellochchirurgie) versorgt werden. Die minimalinvasive Operationstechnik verhindert dabei nicht nur unschöne Narben, sie ist für die Patientinnen und Patienten in der Regel auch mit weniger Schmerzen und Wundheilungsstörungen verbunden.
Kostenfreier Infoabend
Im Rahmen des Tages der Hernie am 3. November lädt das Klinikum Hochsauerland am Freitag, den 3. November 2023, ab 17.00 Uhr alle Interessierten zu einem kostenfreien Infoabend zum Thema „Diagnostik und Therapie von Bauchwandbrüchen“ ein. Veranstaltungsort ist die Aula des Bildungscampus Petrischule, Petriweg 2 in Arnsberg-Hüsten. Prof. Dr. Czymek wird in seinem Vortrag über die verschiedenen Bruchpforten und die konventionellen (Schnitt) sowie die minimalinvasiven Operationsmethoden informieren. Im Anschluss steht Prof. Dr. Czymek für individuelle Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.