Arnsberg. Das Thema Flüchtlinge steht auch im Grußwort des Arnsberger Bürgermeisters zum Jahreswechsel im Mittelpunkt. „Die Frauen und Männer der Flüchtlingshilfe haben 2015 Stadtgeschichte geschrieben,“ sagt Hans-Josef Vogel. Er erinnert aber auch an den Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck und an das erste Stadtschützenfest, an die gut laufende Wirtschaft und den weg in die digitale Zukunft. Vogels Grußwort im Wortlaut:
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste und Freunde unserer Stadt,
was für ein Jahr 2015. Was für eine Stadt: weltoffen, freundlich, hilfsbereit, improvisationsstark.Fast Tausend Menschen sind 2015 als Flüchtlinge zu uns gekommen und sind nun neue Mitbürger unserer Stadt. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien und dem Irak. Viele junge Leute sind dabei. Sie wollen unsere Stadt mit uns gestalten und nach vorne bringen.
Und wiederum fast Tausend Flüchtlinge haben wir in der Notunterkunft „Pestalozzi-Schule“ Unterkunft, Kleidung, Essen und Schutz auf Zeit gewährt, bevor sie anderen Städten zugewiesen wurden.
Dies alles war und ist nur möglich, weil Hunderte von Bürgerinnen und Bürgern selbst aktiv wurden, mutig angepackt haben und anpacken, geholfen haben und helfen. Ihr seid großartig!
Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe bildet gegenwärtig das stärkste bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt über alle Berufe, Meinungen, Lebensstile, religiöse Traditionen und Vereine, über alle Altersgruppen, Tages- und Nachtzeiten hinweg.
Die Frauen und Männer der Flüchtlingshilfe haben 2015 Stadtgeschichte geschrieben unter der Überschrift: „Wir können doch mehr!“, als manche Politiker dachten und denken. Zur Flüchtlingshilfe zählen auch die Mitarbeiter der öffentlichen Dienste. Unter ihnen Lehrer und Sprachlehrer. Auch sie sind über sich hinausgewachsen.
Wir brauchen dieses Engagement auch 2016, wenn es um Wohnungen, Schule, Sprachtrainings, Ausbildung, Beruf und Selbstorganisation der Neubürgerinnen und Neubürger geht, wenn es um die erneute Aufnahme von Flüchtlingen, um Erstunterkunft, Kleidung, um Essen und Sich-Zurechtfinden geht.
2015 war zudem ein besonders starkes Jahr unserer heimischen Wirtschaft und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Wirtschaft ist europa- und weltweit aktiv. Die ganze Stadt profitiert davon.
Bundespräsident Joachim Gauck hat 2015 unsere Stadt besucht. Er hat sich bei den unterschiedlichen Akteuren über Initiativen, Projekte, neue Altersbilder Arnsbergs als Stadt des langen Lebens informiert. Sein Besuch war Anerkennung und Ansporn weiter zu machen, eine älter werdende Gesellschaft zu gestalten.
Wir haben in 2015, 40 Jahre nach Bildung der heutigen Stadt Arnsberg, das erste Stadtschützenfest gefeiert. Ungezwungen, locker, zukunftsorientiert. Auch hier konnten wir erleben, wie unsere Stadt in allen Lebensbereichen vom bürgerschaftlichen Engagement lebt. Deshalb gilt unser aller Dank allen, die ehrenamtlich Initiativen ergreifen, Vereine organisieren, sich öffentlich wirksam engagieren für das, was ihnen am Herzen liegt, was für sie und ihre Lebenswelt wichtig ist.
Und 2015 waren immer mehr von uns digital unterwegs, haben immer mehr die Möglichkeiten des mobilen Internets genutzt. Deshalb baut unsere Verwaltung auch den digitalen Bürgerservice aus.
Nehmen wir den Schwung des Jahres 2015 mit ins neue Jahr 2016. Lassen wir uns von Mut, Optimismus und Hilfsbereitschaft, von Offenheit, Freundlichkeit und Improvisationskunst anstecken. Verschließen wir uns nicht den Chancen des Neuen, sondern gestalten wir sie. Ich bin sicher: 2016 wird für Arnsberg und uns alle ein gutes Jahr.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden – auch im Namen von Rat und Verwaltung unserer Stadt – einen guten Start ins neue Jahr und viel Glück und Erfolg 2016.
Ihr Bürgermeister
Hans-Josef Vogel