Arnsberg/Sundern. „Das genossenschaftliche Geschäftsmodell erfährt gerade eine Renaissance. Es hat sich in der größten Finanzmarktkrise der Nachkriegszeit als außerordentlich stabilisierend und widerstandsfähig für die Gesamtwirtschaft, aber auch insbesondere für unseren Mittelstand im heimischen Markt erwiesen“, sagte Jürgen Dörner, Vorstandsmitglied der Volksbank Sauerland, vor den 150 Vertretern der über 35.000 Mitglieder, die sich am Dienstag abend zur Vertreterversammlung getroffen haben.
Gutes Geschäftsjahr abgeschlossen
„Werte schaffen Werte. In diesem Sinne haben wir als Volksbank Sauerland wieder ein gutes Geschäftsjahr abgeschlossen und im Kundengeschäft unseren Marktanteil klar behauptet“, so Dörner weiter. Das Gesamtkundenvolumen sei gegenüber dem Vorjahr um 68,3 Mio. Euro auf 2,722 Mrd. Euro gestiegen und zeige, dass die Sauerländer ihre Geschäfte mit „ihrer Volksbank“ intensiviert und ausgeweitet haben. Die erfreulichen Bilanz- sowie Gewinn- und Verlustzahlen belegten das hohe Vertrauen der Mitglieder und Kunden in die Volksbank Sauerland und deren fast 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter 18 Auszubildende. „Ohne deren hohen Einsatz wären diese Resultate nicht zu erzielen gewesen“, bedankt sich der Vorstand und ergänzt: „Wer glaubt, heute als Finanzdienstleister nur mit Produkten überzeugen zu können, der irrt. In den heutigen Zeiten gehören exzellente Beratung und hervorragende Produkte zwingend zusammen. Mitglieder und Kunden müssen Vertrauen in ihre Ansprechpartner haben und müssen sich auf sie verlassen können.“
Auf Veränderungen reagiert
Auch die Volksbank Sauerland hat auf die tiefgreifenden Veränderungen des Finanzmarktes reagiert. Die Vorstände Jürgen Dörner und Christian Eschbach betonten, dass die Themen Regulatorik, Zinsumfeld, Digitalisierung und demografischer Wandel angekommen sind. „Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, indem wir unter anderem unser Filialnetz sinnvoll umstrukturiert und damit an aktuelle Entwicklungen angepasst haben. Die Notwendigkeit dieses Schrittes haben wir geradeaus und mit offenem Visier angekündigt. Sowohl aus den Reihen unserer Mitarbeiter als auch von unseren Mitgliedern und Kunden wurde uns weitgehendes Verständnis entgegengebracht.“ Auch nach Abschluss der Umstrukturierung zähle die Volksbank Sauerland mit 23 personenbesetzten Filialen zu den filialstärksten Banken in ihrem Geschäftsgebiet.
„Ergebnisrückgang unvermeidbar“
Eine weitere Konsequenz aus der aktuellen Lage des Finanzsektors ist die Absenkung der Dividende von fünf auf vier Prozent. Dass dieser Schritt notwendig ist, unterstrichen die Vertreter, indem sie der Empfehlung des Vorstandes und Aufsichtsrates folgten. In seinen Ausführungen ging Jürgen Dörner auch auf das aktuelle Thema „Brexit“ ein. Obwohl Großbritannien kein Kernmarkt für die heimischen Unternehmen und damit auch für die Kunden der Volksbank sei, seien nachhaltige Veränderungen im gesamten Konjunkturverlauf nicht zu unterschätzen. Für das Geschäftsjahr 2016 zeigt sich die Volksbank vorsichtig optimistisch. „Wir wollen nach wie vor eine Geschäftspolitik der ruhigen Hand machen, die es uns erlaubt, das Heft des Handelns in der Hand zu halten“, so die Vorstände unisono. Allerdings werde ein Ergebnisrückgang aus heutiger Sicht unvermeidbar sein.
Drei Aufsichtsräte wiedergewählt
Mit der Vertreterversammlung endet turnusgemäß die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Friedhelm Bötzius (Sundern), Jens Frommberger (Bestwig/Olsberg) und Ulrich Vorderwülbecke (Bestwig), die zur Wiederwahl standen und in ihrem Amt bestätigt wurden.