Überwältigendes Interesse an Springborn-Ausstellung

Anschlie­ßend wür­dig­te Ger­hard Keß­ler als Lau­da­tor das Lebens­werk des Oeven­tro­per Malers. „Her­mann Spring­born war anders als die meis­ten Erwach­se­nen. Im Nach­kriegs­wirr­warr war er für uns Nach­bars­kin­der eine Grö­ße, man­che Stun­den ver­brach­ten wir bei ihm im Ate­lier, er konn­te zuhö­ren, er konn­te erzäh­len und vor allem konn­te er malen.. Die alte Stemann‚sche Kegel­bahn war Werk­statt und Ate­lier. Zutritt war erlaubt, auch wenn er nicht anwe­send war. Ein gro­ßer Kano­nen­ofen soll­te im Win­ter für Wär­me sor­gen, meist war er aber kalt; wer hat­te damals schon Geld um Koh­len zu kau­fen. Spring­born hat­te aber auch ande­re Mit­tel, sein Inners­tes zu erwär­men. Ich sehe ihn noch heu­te vor mir, wie er som­mer­tags auf dem Renn­rad zu sei­nen Mal­or­ten fuhr. Ein immer fröh­li­cher Mensch mit wei­ßem Maler­kit­tel, die Piep im Mund und den Schalk im Nacken. Rasch und sicher fing er die Sau­er­län­der Land­schaft ein. Sel­ten auf teu­rer Lein­wand, meis­tens wur­den die Ölbil­der auf Sperr­holz oder auf Pap­pe auf­ge­tra­gen. Die Bil­der waren nicht teu­er. Nach der Wäh­rungs­re­form tausch­te er Bil­der gegen Waren, flüs­sig oder fest. Vie­le Bil­der hin­gen oder hän­gen in Sau­er­län­der Gast­hö­fen, die der Maler mit sei­nem Renn­rad und der Staf­fe­lei auf sei­nen Exkur­sio­nen oft­mals besuch­te. Schnell fand sich um die­se rhei­ni­sche Froh­na­tur eine Gesell­schaft, die er mit lus­ti­gen Erzäh­lun­gen in Stim­mung brach­te. Häu­fig wech­sel­te dann eines sei­ner Bil­der zum Aus­gleich sei­nes “Deckels“ den Besit­zer. Sein Talent, die sau­er­län­di­sche Land­schaft mit dem Pin­sel fest­zu­hal­ten, war außer­ge­wöhn­lich.“ Keß­ler ende­te mit den Schluss­wor­ten: „50 Jah­re ist der Maler nun schon nicht mehr unter uns. Sei­ne Arbei­ten sind unver­kenn­bar und ein Spie­gel­bild unse­rer hei­mi­schen Landschaft.“

Kalender und Postkartensatz herausgegeben

Als vor­ge­zo­ge­nes Geburts­tags­ge­schenk, im nächs­ten Jahr wäre Spring­borns 110. Geburts­tag, hat der Arbeits­kreis einen vier­far­bi­gen Kalen­der 2015  für 12 Euro und einen Post­kar­ten­satz, bestehend aus 8 Post­kar­ten,  für 4 Euro mit Moti­ven von aus­ge­such­ten Bil­dern her­aus­ge­ge­ben. Bei Gesprä­chen über den Maler und die Bil­der blie­ben die Gäs­te noch eine gan­ze Wei­le und wan­del­ten immer wie­der mal durch die ein­zel­nen Abtei­lun­gen die­ser gelun­ge­nen Aus­stel­lung. Musi­ka­lisch umrahmt wur­de die Eröff­nung von der jun­gen Pia­nis­tin Caro­lin Springborn.
Die Aus­stel­lung in der Aula der Grund­schu­le Din­sche­de ist täg­lich geöff­net von 14 bis 18 Uhr. Am Sonn­tag, 16. Novem­ber  endet sie dann mit einem wei­te­ren Höhe­punkt, mit der Buch­vor­stel­lung des Bild­ban­des von Her­bert Hes­se, die um 15 Uhr beginnt. Inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind herz­lich eingeladen.

Franz-Josef Molitor

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