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Überwältigendes Interesse an Springborn-Ausstellung

Großes Interesse bei der Eröffnung der Springborn-Ausstellung in Oeventrop. Foto: Franz-Josef Molitor
Gro­ßes Inter­es­se bei der Eröff­nung der Spring­born-Aus­stel­lung in Oeven­trop. Foto: Franz-Josef Molitor

Oeven­trop. Mit einem so über­wäl­ti­gen­dem Besuch hat­ten die Mit­glie­der des Arbeits­krei­se Orts­ge­schich­te Oeven­trop (AKO) nicht gerech­net. Zur Eröff­nung der Spring­born-Aus­stel­lung in der Aula der Grund­schu­le Din­sche­de hat­ten sich über 130 Freun­de des bekann­ten sau­er­län­di­schen Malers ein­ge­fun­den. Der Spre­cher des AKO, Lud­wig Hop­pe, begrüß­te die Gäs­te, dar­un­ter Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel und die zahl­rei­chen Leih­ge­ber, die vom AKO in den letz­ten Mona­ten als Bild­be­sit­zer aus­fin­dig gemacht wor­den waren.

Dank an Fotografen, Restaurator, Helfer und Sponsoren

Pianistin Carolin Springborn und AKO-Vorsitzender Ludwig Hoppe.  Foto: Franz-Josef Molitor
Pia­nis­tin Caro­lin Spring­born und AKO-Vor­sit­zen­der Lud­wig Hop­pe. Foto: Franz-Josef Molitor

Hop­pe bedank­te sich bei allen, die zum Gelin­gen die­ser sehens­wer­ten Aus­stel­lung bei­getra­gen haben bei: den Foto­gra­fen Ales­san­dro Piril­lo und Franz-Josef Molitor für die kom­pe­ten­ten foto­gra­fi­schen Vor­ar­bei­ten für Kalen­der und Post­kar­ten, bei Johan­nes Decker, der an einer grö­ße­ren Anzahl von Bil­dern eine sach­kun­di­ge Restau­rie­rung vor­ge­nom­men hat, bei den Mit­glie­dern des AKO für ihre umfang­rei­che Arbeit wäh­rend des letz­ten Jah­res. Eben­so galt der Dank den Spon­so­ren: der Spad­a­ka Oeven­trop, der Volks­bank Sau­er­land, der Spar­kas­se Arns­berg und der Beleuch­tungs­fir­ma TRI­LUX, die mit ihrer Neu­in­stal­la­ti­on eine ganz her­vor­ra­gen­de Licht­ge­stal­tung ermöglichte.

Vogel: „Typisch Oeventrop, die machen es einfach!“

Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel wür­dig­te die Arbeit des Arbeits­krei­ses: „Typisch Oeven­trop – die fra­gen nicht, was kann die Stadt für uns tun, die machen es ein­fach. Die machen es da, wo es hin­ge­hört, da wo der Künst­ler gelebt hat, in Oeven­trop. Spring­born ist ein Maler einer ver­lo­re­nen Gene­ra­ti­on gewe­sen, gebeu­telt durch Kriegs­wir­ren und Kriegs­lei­den. Spring­born hat­te Glück, denn er kam ver­letzt und krank schon früh (1940) nach Oeven­trop, lern­te den Ort und das Sau­er­land ken­nen. Schon bald gehör­te er mit sei­nen Mal­uten­si­li­en, die er auf sei­nem Renn­rad trans­por­tier­te, zum Orts­bild. Er war nah bei den Men­schen, die ihm in sei­nem Ate­lier hin­ter der Stemann‚schen Kegel­bahn über die Schul­ter schau­en durf­ten.“ Bür­ger­meis­ter Vogel bedank­te sich im Namen der Stadt, dass mit die­ser Aus­stel­lung in den kom­men­den acht Tagen den Bür­gern der Stadt die Gele­gen­heit gege­ben ist, Bil­der des Malers Her­mann Spring­born zu besich­ti­gen, eines Malers, „der einer von uns war, der in unse­rer Land­schaft gelebt und gewirkt hat, der die­se für uns in Bil­dern fest­ge­hal­ten hat.“

„Ein immer fröhlicher Mensch mit weißem Malerkittel“

Laudator Gerd Keßler.  Foto: Franz-Josef Molitor
Lau­da­tor Gerd Keß­ler. Foto: Franz-Josef Molitor

Anschlie­ßend wür­dig­te Ger­hard Keß­ler als Lau­da­tor das Lebens­werk des Oeven­tro­per Malers. „Her­mann Spring­born war anders als die meis­ten Erwach­se­nen. Im Nach­kriegs­wirr­warr war er für uns Nach­bars­kin­der eine Grö­ße, man­che Stun­den ver­brach­ten wir bei ihm im Ate­lier, er konn­te zuhö­ren, er konn­te erzäh­len und vor allem konn­te er malen.. Die alte Stemann‚sche Kegel­bahn war Werk­statt und Ate­lier. Zutritt war erlaubt, auch wenn er nicht anwe­send war. Ein gro­ßer Kano­nen­ofen soll­te im Win­ter für Wär­me sor­gen, meist war er aber kalt; wer hat­te damals schon Geld um Koh­len zu kau­fen. Spring­born hat­te aber auch ande­re Mit­tel, sein Inners­tes zu erwär­men. Ich sehe ihn noch heu­te vor mir, wie er som­mer­tags auf dem Renn­rad zu sei­nen Mal­or­ten fuhr. Ein immer fröh­li­cher Mensch mit wei­ßem Maler­kit­tel, die Piep im Mund und den Schalk im Nacken. Rasch und sicher fing er die Sau­er­län­der Land­schaft ein. Sel­ten auf teu­rer Lein­wand, meis­tens wur­den die Ölbil­der auf Sperr­holz oder auf Pap­pe auf­ge­tra­gen. Die Bil­der waren nicht teu­er. Nach der Wäh­rungs­re­form tausch­te er Bil­der gegen Waren, flüs­sig oder fest. Vie­le Bil­der hin­gen oder hän­gen in Sau­er­län­der Gast­hö­fen, die der Maler mit sei­nem Renn­rad und der Staf­fe­lei auf sei­nen Exkur­sio­nen oft­mals besuch­te. Schnell fand sich um die­se rhei­ni­sche Froh­na­tur eine Gesell­schaft, die er mit lus­ti­gen Erzäh­lun­gen in Stim­mung brach­te. Häu­fig wech­sel­te dann eines sei­ner Bil­der zum Aus­gleich sei­nes “Deckels“ den Besit­zer. Sein Talent, die sau­er­län­di­sche Land­schaft mit dem Pin­sel fest­zu­hal­ten, war außer­ge­wöhn­lich.“ Keß­ler ende­te mit den Schluss­wor­ten: „50 Jah­re ist der Maler nun schon nicht mehr unter uns. Sei­ne Arbei­ten sind unver­kenn­bar und ein Spie­gel­bild unse­rer hei­mi­schen Landschaft.“

Kalender und Postkartensatz herausgegeben

Als vor­ge­zo­ge­nes Geburts­tags­ge­schenk, im nächs­ten Jahr wäre Spring­borns 110. Geburts­tag, hat der Arbeits­kreis einen vier­far­bi­gen Kalen­der 2015  für 12 Euro und einen Post­kar­ten­satz, bestehend aus 8 Post­kar­ten,  für 4 Euro mit Moti­ven von aus­ge­such­ten Bil­dern her­aus­ge­ge­ben. Bei Gesprä­chen über den Maler und die Bil­der blie­ben die Gäs­te noch eine gan­ze Wei­le und wan­del­ten immer wie­der mal durch die ein­zel­nen Abtei­lun­gen die­ser gelun­ge­nen Aus­stel­lung. Musi­ka­lisch umrahmt wur­de die Eröff­nung von der jun­gen Pia­nis­tin Caro­lin Springborn.
Die Aus­stel­lung in der Aula der Grund­schu­le Din­sche­de ist täg­lich geöff­net von 14 bis 18 Uhr. Am Sonn­tag, 16. Novem­ber  endet sie dann mit einem wei­te­ren Höhe­punkt, mit der Buch­vor­stel­lung des Bild­ban­des von Her­bert Hes­se, die um 15 Uhr beginnt. Inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sind herz­lich eingeladen.

Franz-Josef Molitor

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