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Sunderns Rat sagt deutlich Nein zu Bezirksausschüssen

Ins Rathaus sind 19 neue Ratsmitglieder eingezogen. (Foto: oe)
Im Sun­derner Rat­haus wird wei­ter mit Orts­vor­ste­hern gear­bei­tet, nicht mit Bezirks­aus­schüs­sen. (Foto: oe)

Sun­dern. Die Stadt Sun­dern bekommt kei­ne Bezirks­aus­schüs­se, weder in allen 15 Stadt­be­zir­ken, wie es Arns­berg prak­ti­ziert, noch in ein­zel­nen grö­ße­ren Stadtteilen,wie es in Mesche­de gehand­habt wird. Statt­des­sen wird das Sys­tem der Orts­vor­ste­her bei­be­hal­ten, das sich, wie es Bür­ger­meis­ter Lins in der Rats­sit­zung her­vor­hob, seit 1975 bewährt habe. Der Antrag der WISU sowie ein von SPD und Grü­nen unter­stütz­ter modi­fi­zier­ter Antrag schei­ter­ten in zwei Abstim­mun­gen deut­lich an einer Mehr­heit von CDU und FDP sowie einem Linken.

WISU will bessere Abbildung des Wahlergebnisses

Gleich nach der Wahl, die sie mit fünf Sit­zen ins Stadt­par­la­ment gespült hat­te, war die For­de­rung nach Bezirks­aus­schüs­sen der ers­te Antrag der neu­en WISU-Frak­ti­on, die sich davon mehr Demo­kra­tie ver­spricht – in Form von mehr Bür­ger­be­tei­li­gung, aber auch durch eine bes­se­re Abbil­dung des Wahl­er­geb­nis­ses. Die WISU hat­te vor­ge­schla­gen, zunächst mit einem Pilot-Bezirks­aus­schuss in Ste­mel zu begin­nen und des­sen Erfolg von den Bür­gern beur­tei­len zulas­sen. Der Antrag wur­de ver­tagt und seit­dem waren zwei Mona­te ins Land gegan­gen, in denen die Fra­ge der Bezirks­aus­schüs­se in der Ver­wal­tung juris­tisch geprüft und finan­zi­ell durch­ge­rech­net wur­de, in denen aber auch in allen Sun­derner Orts­tei­len wie­der Orts­vor­ste­her ein­ge­setzt wurden.

Bezirksausschüsse kosten 14.000 Euro mehr im Jahr

Recht­lich ist die Stadt Sun­dern ver­pflich­tet, sobald sie Stadt­be­zir­ke ein­rich­tet, dort ent­we­der einen Orts­vor­ste­her oder einen Bezirks­aus­schuss ein­zu­rich­ten. Sie kann aber frei wäh­len und auch mischen. Finan­zi­ell betrach­tet wür­den 15 Bezirks­aus­schüs­se mit je neun Mit­glie­dern jähr­lich rund 14.000 Euro mehr kos­ten als die bis­he­ri­ge Lösung. Erstaun­lich wenig ange­sichts von 135 Aus­schuss­mit­glie­dern,  die drei­mal jähr­lich tagen. Aller­dings schla­gen die gerin­gen Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen der Aus­schuss­mit­glie­der weit weni­ger zu Buche als die von der Ver­wal­tung auf­ge­wen­de­ten Arbeitsstunden.

CDU  will sechs Jahre Sicherheit für die Ortsvorsteher

„Ein Auf­wand, den uns mehr Demo­kra­tie schon wert sein soll­te,“ mein­te Andre­as Bah­de von der WISU, füg­te aber gleich hin­zu, dass auch sei­ne Frak­ti­on die gera­de ein­ge­setz­ten neu­en Orts­vor­ste­her nicht gleich wie­der ent­las­sen wol­le. Bah­de schlug vor, den WISU-Antrag noch­mals um ein Jahr zu ver­ta­gen, um allen Frak­tio­nen Zeit für eine umfang­rei­che Bera­tung zu geben und dann nach drei Jah­ren zur Mit­te der Wahl­pe­ri­ode eine Ände­rung her­bei­zu­füh­ren. CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge fand dage­gen, dass alle genü­gend Zeit gehabt hät­ten, sich umfang­rei­che mit dem The­ma zu beschäf­tig­ten, und plä­dier­te für eine sofor­ti­ge Ent­schei­dung, die den Orts­vor­ste­hern Sicher­heit für die gesam­te Wahl­pe­ri­ode von sechs Jah­ren gibt. Auch FDP-Frak­ti­ons­chef Rüdi­ger Laufmöl­ler mein­te, ein­mal ver­ta­gen sei genug und alle hät­ten genug Zeit gehabt. Neben dem Kos­ten­fak­tor füg­te er als Begrün­dung gegen Bezirks­aus­schüs­se noch an, dass die Par­tei­en sicher Pro­ble­me bekom­men wür­den, in klei­nen Orts­tei­len genug Leu­te für die Beset­zung der Sit­ze zu finden.

Grüne und SPD für Bezirksausschüsse in Hachen und Kern-Sundern

Kei­ner­lei Kri­tik gab es an der bis­he­ri­gen Arbeit der Orts­vor­ste­her. Viel­mehr wur­de ihnen all­seits beschei­nigt, dass sie einen sehr guten Job mach­ten. Beklagt wur­de teil­wei­se, wie etwa von SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le, ein gewis­ses Miss­ver­hält­nis, dass es im Alten Tes­ta­ment fünf Orts­vor­ste­her für ins­ge­samt etwa 2000 Ein­woh­ner gebe, in der Sun­derner Kern­stadt aber nur einen für 12.000 Ein­woh­ner. Anto­ni­us Becker von den Grü­nen brach­te das Mesche­der Modell ins Spiel, wo es bei­des gibt, Orts­vor­ste­her in den klei­nen Dör­fern und Bezirks­aus­schüs­se für die grö­ße­ren Stadt­tei­le Frei­en­ohl und Rembling­hau­sen gebe. Grü­ne und SPD  stell­ten des­halb den wei­ter­ge­hen­den Antrag, für Hach­en und die Sun­derner Kern­stadt Bezirks­aus­schüs­se ein­zu­rich­ten. Auch das lehn­te die CDU ab,  „auch wenn es sich schön anhört“. In der Kern­stadt gebe es genug  Rats­ver­tre­ter, allein sie­ben in sei­ner Frak­ti­on,  und jeder Bür­ger ken­ne hier noch sein Rats­mit­glied, da glau­be er nicht an mehr Trans­pa­renz durch einen Bezirks­aus­schuss, sag­te Ste­fan Lan­ge. Und nicht zuletzt, so Lan­ge, freue sich der Bür­ger doch auch, wenn er genau wis­se, wer beim 80. Geburts­tag oder der Gol­den Hoch­zeit zum Gra­tu­lie­ren kom­me. Auch Sibyl­le Rohe-Tekath hat­te gegen Bezirks­aus­schüs­se argu­men­tiert. Sie habe als Orts­vor­ste­he­rin noch nie ein­sa­me Ent­schei­dun­gen gefällt, immer sei­en min­des­tens 20 Mit­glie­der der Dorf­ge­mein­schaft betei­ligt gewe­sen, sag­te die CDU-Poli­ti­ke­rin aus Hellefeld.

Klare Mehrheit mit 22 Nein-Stimmen

Als es zur Abstim­mung kam, waren die Mehr­heits­ver­hält­nis­se im nicht ganz voll­zäh­li­gen Rat klar. Elf Stim­men für den Antrag von Grü­nen und SPD, 22 dage­gen und zwei Ent­hal­tun­gen. Der ursprüng­li­che WISU-Antrag bekam eben­falls 22 Gegen­stim­men, aber nur acht Ja-Stimmen.

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