Dass an diesem Samstagabend das Spiel der Gastgeberinnen von Beginn an nicht ganz rund lief, war allenthalben zu sehen. Alle Auszeiten verbraucht, alle Wechsel ausgeschöpft, gelobt, geflucht, getobt und beruhigt, am Ende hatte das Trainerteam des RCS alles durch und doch nichts erreichen können für die Truppe auf dem Feld. Die RCS-Annahme um die wiedergenesenen Nicole Freiburg und Victoria Vornweg war unter Dauerbeschuss und auch die immer wieder mit guten Aktionen aufblitzenden Laura Kemper und Bonnie Bastert schafften es nicht, die starken Aufschläge einer abgezockten Bremer Truppe zu kontrollieren. So blieben für die mit den Hufen scharrenden Franziska Finke und Vanessa Vornweg zumeist nur Blocks und Defensivaktionen übrig und Bremen zog davon. Mit einer famosen Aufschlagserie egalisierte Franziska Finke den Spielstand zwar bis zum 19:19, aber den finalen Schritt zur Satzführung konnte der RCS nicht gehen. 1:0 für Bremen und viel Gesprächsbedarf beim Wechsel.
Bremerinnen cleverer
Satz 2 begann mit Bonnie Bastert auf der Diagonalen und sah ein RCS-Zuspiel, in dem Michelle Henkies und Alina Hustadt mehr auf den Beinen waren, als es beiden wohl lieb war. Folgerichtig geriet der RCS wieder in Rückstand, einen Rückstand, den das Team trotz Wahnsinnsunterstützung von der Tribüne bis zum Satzende nicht egalisieren konnte. Da nutzten auch die verbesserte Abstimmung auf der Diagonalen und alle taktische Umstellung im Annahmeverbund nicht. So waren es in den langen und umkämpften Rallyes im Schulzentrum zumeist die Bremerinnen um ihren cleveren Coach Marcus Lenz, die das bessere Ende für sich hatten. So kam der RCS zwar noch einmal etwas heran, musste aber in den 0:2 Satzrückstand einwilligen.
Leichte Fehler und halbherzige Abschlüsse
Dritter Satz und dritte Aufstellung auf RCS-Seite. Bonnie Bastert wechselte auf die Außenposition und Kim Spreyer zurück auf die Diagonale. Die erhofften Impulse konnte der glücklose Trainer Julian Schallow dem RCS-Spiel damit freilich auch nicht mehr geben. Starken Angriffsaktionen auf RCS-Seite folgten in großer Regelmäßigkeit leichte Fehler und halbherzige Abschlüsse, die den Bremerinnen in die Karten spielten. So kämpften die Sauerländerinnen unter den Anfeuerungsrufen der Fans um jeden Ball, konnten sich aber über die gesamte Spielzeit nicht so recht freispielen. Am Ende stand für die Gastgeberinnen ein ernüchterndes 0:3 auf der Anzeigentafel, einen Heimabschluss, den sich aus sportlicher Sicht alle anders gewünscht hatten.
Katharina Schallow in Babypause verabschiedet
Nur gut, dass es nach dem Spiel in bewährter RCS-Manier wieder nur Gutes zu berichten gab. Spieltagssponsor CASO Germany stiftete wertvolle Preise, schenkte leckere und noch dazu gesunde Smoothies aus und die ebenfalls enttäuschten Fans taten alles dafür, die gedrückte Stimmung des Teams schnellstmöglich wieder aufzupolieren. Mannschaftsführerin Vanessa Vornweg bedankte sich im Namen des Teams bei der Blauen Wand und verabschiedete RCS-Annahmespezialistin Katharina Schallow in die Babypause. Zwei Chancen vor der Winterpause gibt es noch zu punkten und spätestens bis dort möchten die RCSlerinnen wieder voll auf der Höhe sein!
- Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Franziska Finke, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Alina Hustadt, Laura Kemper, Katharina Schallow, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Physio Anne Schmitz, Co-Trainer Linus Tepe und Trainer Julian Schallow.