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Stemel: Stadt begründet „Unausweichlichkeit“ der Vollsperrung

Es wird noch enger als 2016 (Foto) – so begrün­det die Stadt die ange­kün­dig­te Voll­sper­rung für die Orts­durch­fahrt Ste­mel. (Foto: oe)

Stemel/Sundern. Die Stadt Sun­dern hat am Mon­tag eine vier­sei­ti­ge Pres­se­mit­tei­lung zur Voll­sper­rung der Orts­durch­fahrt Ste­mel vom 24. März bis 10. Juni 2017 ver­öf­fent­licht. Um die gesam­ten Über­le­gun­gen und die Fak­ten­la­ge nach­voll­zieh­bar zu machen, die unwei­ger­lich zu einer Voll­sper­rung geführt hät­ten, habe die Stadt­ver­wal­tung die wesent­li­chen Über­le­gun­gen, Abläu­fe und sicher­heits­recht­li­chen Restrik­tio­nen zusam­men­ge­stellt, schreibt Wirt­schafts­för­de­rin Julia Wage­ner. Und damit sei die Hoff­nung ver­bun­den, dass die Unaus­weich­lich­keit der Wahl der Voll­sper­rung nach­voll­zieh­bar werde.

Neue Straße wird die Nerven wieder entlasten

Die Ein­rich­tung der Voll­sper­rung der Orts­durch­fahrt Ste­mel ist für alle betei­lig­ten Behör­den und ins­be­son­de­re der Stadt­ver­wal­tung Sun­dern kein ein­fa­cher Schritt gewe­sen. In zahl­rei­chen Sit­zun­gen wur­de bis zum Letz­ten ver­sucht, die­se Voll­sper­rung zu umge­hen, da sich alle Betei­lig­te dar­über bewusst waren und sind, welch ein­schnei­den­de Wir­kung eine sol­che Voll­sper­rung nach sich zieht“, schreibt Wage­ner und ver­weist auch auf die emo­tio­na­le Belas­tung für vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die über Wochen zu erheb­li­chen Ein­schrän­kun­gen gezwun­gen wür­den. „Die­se Belas­tung kön­nen wir nicht ver­hin­dern, auch wenn unser gesam­tes Ansin­nen per­ma­nent dar­auf aus­ge­rich­tet war. Wir hof­fen aller­dings, dass die dann fer­tig­ge­stell­te neue Stra­ße über Jahr­zehn­te genau jene Ner­ven ent­las­tet, die in den letz­ten Jah­ren immer wie­der buch­stäb­lich erschüt­tert wur­den, durch die unhalt­ba­ren Zustän­de der jet­zi­gen Straße.“

„Schlechteste Landstraße“ wird modernisiert

Zwei­fel­haf­ter Ruhm. (Foto: oe)

Die Stadt erin­nert an die zwei­fel­haf­te Prä­mie­rung der Ste­me­l­er Ort­durch­fahrt als „schlech­tes­te Land­stra­ße“ der Regi­on Hell­weg-Sau­er­land durch den IHK-Ver­kehrs­aus­schuss und nennt die Zie­le, eine moder­ne, ver­kehrs­si­che­re Infra­struk­tur her­zu­stel­len, die auf­grund man­nig­fal­ti­ger Syn­er­gien posi­ti­ve Effek­te für meh­re­re Jahr­zehn­te erzielt. Für den Indus­trie­stand­ort Sun­dern ent­ste­he eine ver­bes­ser­te Anbin­dung an die Auto­bahn 46. Der Orts­teil Ste­mel erhal­te neue Anschluss­lei­tun­gen für Gas, Was­ser und Strom und durch zusätz­li­che Geh­we­ge sowie eine moder­ne LED-Beleuch­tung, den behin­der­ten­ge­rech­ten Umbau der Bus­hal­te­stel­len und neue trans­pa­ren­te Unter­stän­de mehr Sicher­heit im Stra­ßen­ver­kehr. Ein neu­er Ampel­stand­ort erhö­he nicht nur die Sicher­heit für Schul­kin­der, son­dern ver­bes­se­re auch die fuß­läu­fi­gen Bezie­hun­gen inner­halb des Ortes und die Anbin­dung an die Frei­zeit­an­la­ge oder das Via­dukt zum Sorpesee.

Nur Vollsperrung gewährleistet Sicherheit der Bauarbeiter

Bereits bei den ers­ten Bau­maß­nah­men in 2016 habe die Berufs­ge­nos­sen­schaft wegen der Nicht­ein­hal­tung von Sicher­heits­brei­ten ein erheb­li­ches Gefähr­dungs­po­ten­zi­al für die Arbeit­neh­mer der bau­aus­füh­ren­den Fir­ma fest­ge­stellt. Nach vie­len Abwä­gun­gen habe man sich noch gegen eine Voll­sper­rung ent­schie­den und ver­sucht, die Ver­kehrs­si­cher­heit durch diver­se Maß­nah­men zu gewähr­leis­ten, etwa durch Geschwin­dig­keits­kon­trol­len in der Bau­stel­le und kon­se­quen­tes Anzei­gen von „Rot-Sün­dern“.  Da die Rest­fahr­bahn­brei­ten des Fol­ge-Bau­ab­schnitts noch gerin­ger sei­en als 2016, sei in der Win­ter­pau­se ein neu­es Sicher­heits­kon­zept für die anste­hen­den Arbei­ten in 2017 in fünf auf­ein­an­der auf­bau­en­den Arbeits­kreis­sit­zun­gen auf­ge­stellt wor­den. Alle Betei­lig­ten – die Stadt­ver­wal­tung, die bau­aus­füh­ren­de Fir­ma, das Pla­nungs­bü­ro, ein exter­ner Sicher­heits- und Gesund­heits­schutz­ko­or­di­na­tor für die Sicher­heit auf Bau­stel­len, die Arbeits­schutz­ver­wal­tung der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg sowie die Berufs­ge­nos­sen­schaft Bau – sei­en sich einig, dass die Sicher­heit der Bau­ar­bei­ter nur bei einer Voll­sper­rung der Fahr­bahn gewähr­leis­tet wer­den kön­ne, weil die Fahr­bahn­brei­ten für ein Neben­ein­an­der von Bau­ar­bei­ten und flie­ßen­dem Ver­kehr nicht ausreichen.
Eine Aus­nah­me ist der Lei­tungs­bau von der Ein­mün­dung „Zum Gie­bel“ bis zur Ein­mün­dung „Am Hölz­chen“. Hier kön­ne der Bau unter ein­spu­ri­ger Ver­kehrs­füh­rung – wie der­zeit durch­ge­führt – erfol­gen. Bei den übri­gen Maßnahmen

  • Neu­bau des Geh- und Rad­we­ges zwi­schen Bus­hal­te­stel­le „Zum Gie­bel“ und der Ein­mün­dung „Am Hölzchen“
  • Lei­tungs­ver­le­gung im Geh­weg­be­reich zwi­schen „Frank­fur­ter Stra­ße“ und Bus­hal­te­stel­le „Zum Gie­bel“ auf der öst­li­chen Gehwegseite
  • Erneue­rung der Fahr­bahn im gesam­ten Bereich

sei eine ein­spu­ri­ge Ver­kehrs­füh­rung jedoch nicht möglich.

Drei Gründe gegen Dreischicht- und Wochenendarbeit

Bau­stel­le Ende 2016. (Foto: oe)

Die städ­ti­sche Pres­se­mit­tei­lung geht auch auf ver­schie­de­ne Alter­na­ti­ven ein, die vor­ge­schla­gen wur­den, um eine Voll­sper­rung mög­lichst zu ver­mei­den oder zumin­dest aber die Dau­er auf ein Mini­mum zu redu­zie­ren. Sie sei­en im Vor­feld in die Pla­nun­gen mit ein­be­zo­gen worden.
  • Eine nur ein­ge­schränk­te Bau­maß­nah­me, die kei­nen drin­gen­den Geh­weg­bau vor­se­he, wür­de die Voll­sper­rung nicht ver­hin­dern, son­dern die Zeit ledig­lich um vor­aus­sicht­lich vier bis fünf Wochen ver­kürzt. Auf­grund der Arbei­ten an den Ver­sor­gungs­lei­tun­gen wären sechs Wochen Voll­sper­rung unumgänglich.
  • Auch der Vor­schlag der CDU, die Bau­stel­le täg­lich zu den Haupt­ver­kehrs­zei­ten abzu­räu­men, einen ein­spu­ri­gen Ver­kehr zu ermög­li­chen und kurz danach wie­der eine Voll­sper­rung ein­zu­rich­ten, sei nicht durch­führ­bar. Allei­ne die Rüst­zei­ten wür­den jeden Tag meh­re­re Stun­den betra­gen, was die Bau­ar­bei­ten und die Sper­run­gen erheb­lich ver­län­gern und die Bau­kos­ten stei­gern wür­den. Zudem wäre jeden Tag eine wech­seln­de Ver­kehrs­füh­rung not­wen­dig, was wie­der­um zu unver­ständ­li­chen Ver­kehrs­hin­wei­sen führe.
  • Nacht- und Wochen­end­ar­beit sowie ein Drei­schicht­be­trieb wur­den geprüft, auf­grund der zu erwar­ten­den Belas­tung der Ste­me­l­er Bür­ger (Immis­si­ons­schutz), aus arbeits­schutz­recht­li­chen Grün­den sowie aus Kos­ten­grün­den  jedoch verworfen.
  • Sogar eine zeit­li­che Reak­ti­vie­rung der Röhr­tal­bahn wur­de in Betracht gezo­gen. Die­se sei jedoch nach Aus­sa­ge der WLE aus recht­li­chen und zeit­li­chen sowie Kos­ten­grün­den nicht zu realisieren.

Feuerwehr, Polizei und Busse kommen durch

Da sei­tens der Ver­wal­tung kei­ne wei­te­ren Alter­na­ti­ven zu einer Voll­sper­rung gese­hen wer­den, wur­den fol­gen­de Rege­lun­gen getroffen:

  • In Abspra­che mit der bau­aus­füh­ren­den Fir­ma wer­den die Arbei­ten wäh­rend der Voll­sper­rung an allen Werk­ta­gen (i.d.R. sechs Tage pro Woche) durch­ge­führt; dadurch kann die Zeit der Voll­sper­rung auf ein Mini­mum redu­ziert werden.
  • Alle Behör­den und Orga­ni­sa­tio­nen mit Sicher­heits­auf­ga­ben wie Ret­tungs­dienst, Feu­er­wehr und Poli­zei kön­nen durch Stemel.
  • Auch für Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men und öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr ist der Ver­kehr durch Ste­mel gewährleistet.
  • Anwoh­ner Ste­mels und Anlie­ger kön­nen über eine inner­ört­li­che Umlei­tung fahren.
  • Der übri­ge Fahr­zeug­ver­kehr wird wäh­rend der Voll­sper­rung ent­lang des Sor­pe­sees (L 687/L 686) sowie in Rich­tung der Stadt Arns­berg über den Och­sen­kopf groß­räu­mig umgeleitet.
  • Es wur­de eine umfang­rei­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie erar­bei­tet. Dazu gehö­ren für die unmit­tel­bar betrof­fe­nen Unter­neh­men eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am 8. März um 9 Uhr in der Stadt­ga­le­rie, Lock­weg 3 in Sun­dern, eine gro­ße öffent­li­che Pres­se­kon­fe­renz am 9. März um 10 Uhr im Rats­saal und eine Bür­ger­ver­samm­lung für die Ste­me­l­er Bür­ger und Unter­neh­men am 13. März in der Schüt­zen­hal­le Stemel.

Das Schrei­ben im Wortlaut:
Info­schrei­ben Voll­sper­rung OD Stemel

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2 Antworten

  1. Hier drei, nicht ganz Ernst gemeinte
    Anregungen :
    1. Akti­vie­rung der Röhrtalbahn
    Hier­zu unbe­dingt Herrn Gerd Blome
    anspre­chen. Herr B. hat gute Kon­tak­te zur
    DB und sorgt für eine ICE-Ver­bin­dung bis
    nach Neheim, ja sogar evtl. durch­ge­hend bis
    nach Dort­mund. In die­sem Zusammenhang
    könn­te man auch über einen Gleis­bau bis
    nach Mein­ken­bracht nachdenken.
    2. Innen­stadt­sa­nie­rung /Röhr Regulierung
    Mein Vorschlag:
    Hier soll­te die Schiff­bar­ma­chung der Röhr
    geprüft werden.
    Dann wäre auch der Las­ten­trans­port über
    die Röhr, Ruhr und dem Rhein zu den
    Welt­mee­ren gesichert.
    Mehr noch: Die Mey­er-Werft baut sicher
    einen „Röhr­tal­damp­fer“! Dann ist auch der
    Frem­den­ver­kehr für die nächs­ten hundert
    Jah­re gesichert.
    3. Ande­re Einkaufsalternativen
    Nach den 11 Wochen Sper­rung kommt eine
    Sta­tis­tik zum Ergeb­nis, dass das Gegenteil
    der Annah­me des Einzelhandel’s in
    Sun­dern ein­ge­trof­fen ist:
    Auf­grund der Sper­rung sind alle Sunderaner
    in Sun­dern geblie­ben und haben ihren
    Bedarf bei den „freund­lich­ten Geschäften“
    gedeckt.
    Der Ein­zel­han­del in Neheim und Dortmund
    hat sich bereits beim Einzelhandelsverband
    NRW mas­siv beschwert.

  2. Vor­schlag: Anla­ge einer Bau­stra­ße dort, wo es geht. Dort könn­ten dann weit­ge­hend die Bewe­gun­gen der Bau­fahr­zeu­ge erfol­gen, der ein­spu­ri­ge Ver­kehr wür­de zumin­dest auf die­ser Stre­cke nicht behin­dert. und die Bau­ar­bei­ter weni­ger gefähr­det. Spä­ter Rück­bau der Baustraße.

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