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Schwarzstorch fühlt sich im Hochsauerland wieder wohl

NRW-Umweltminister Remmel hat anlässlich des Internationalen tags der artenvielfalt den schwarzstorch als Repräsentanten des Hochsauerlandkreises ausgewählt. (Foto. Nach der aktuellen „Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW“ sind etwa 45 Prozent der beobachteten Arten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben. Die Zahl der Tier- und Pflanzenarten, die als ausgestorben oder verschollen gelten, liegt in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 9 Prozent so hoch wie nie zuvor. Zwar konnte das Land zwischen 1999 und 2011 mit einer aktiven Naturschutzpolitik eine weitere Verschlechterung bei verschiedenen gefährdeten Arten abwenden. So sind Weißstorch, Uhu und Biber an vielen Stellen im Land wieder heimisch geworden. Dennoch drohen Tierarten wie die Kreuzotter, die Gelbbauchunke, die Mopsfledermaus oder der Feldhamster in absehbarer Zeit zu verschwinden, wenn nicht gegengesteuert wird. Wir stellen Ihnen hier – sozusagen stellvertretend – Arten aus Nordrhein-Westfalen vor, die landesweit gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, die in einigen unserer Kreise und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens jedoch noch - oder aber aufgrund erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen wieder - vorkommen. (Foto:  ich  / pixelio.de)
NRW-Umwelt­mi­nis­ter Rem­mel hat anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tags der Arten­viel­falt den Schwarz­storch als Reprä­sen­tan­ten des Hoch­sauer­land­krei­ses aus­ge­wählt.  (Foto: ich / pixelio.de)

Hoch­sauer­land­kreis. Bis heu­te hält sich der Aber­glau­be, dass er Unglück ver­heißt und Gegen­spie­ler des wei­ßen Stor­ches – des Glück- und Kin­der­brin­gers – ist: Auch aus die­sem Grund wur­de der Schwarz­storch mit sei­nem dunk­len, metal­lisch schim­mern­den Gefie­der im 19. Jahr­hun­dert noch gejagt und bekämpft. Dies führ­te man­cher­orts zu sei­ner kom­plet­ten Aus­rot­tung die­ser Art. In Nord­rhein-West­fa­len tritt der Schwarz­storch seit 1978 wie­der als Brut­vo­gel auf. Sein Vor­kom­men beschränkt sich auf die Mit­tel­ge­birgs­re­gio­nen des Weser­berg­lan­des, des Sie­ger­lan­des, des Ber­gi­schen Lan­des und der Eifel. Auch in den dich­ten Wäl­dern des Sau­er­lan­des ist der Schwarz­storch mitt­ler­wei­le wie­der zuhau­se. Seit den 1980er Jah­ren hat sich der Bestand wie­der ver­grö­ßert: Im Jahr 2013 wur­den etwa 100 Brut­paa­re fest­ge­stellt. Der Hoch­sauer­land­kreis ist einer der bevor­zug­ten Lebens­räu­me des Schwarzstorchs.

Schwarzstorch – Von Odins Begleiter zum Unheilbringer

Der Schwarz­storch ist ein Zug­vo­gel, der bis nach West- und Ost­afri­ka zieht, um dort in Feucht­ge­bie­ten zu über­win­tern. Denn stär­ker als der mit ihm ver­wand­te Weiß­storch ist der schwar­ze Storch an Was­ser und Feuch­tig­keit gebun­den. Wäh­rend der Weiß­storch in Men­schen­nä­he auf Häu­sern und Stal­lun­gen lebt, bevor­zugt der scheue Schwarz­storch das Ver­bor­ge­ne und besie­delt natur­na­he Laub- und Misch­wäl­der mit Bächen, Wald­tei­chen, Sümp­fen und ein­ge­schlos­se­nen Feucht­wie­sen. Erst im Mit­tel­al­ter setz­te die Äch­tung des Schwarz­storch als ein Unheil­brin­ger ein. Kul­tur­his­to­risch wird ver­mu­tet, dass sowohl in der ger­ma­ni­schen wie in der griechisch/römischen Göt­ter­welt der Schwarz­storch als Ersatz­bild für den aus der ägyp­ti­schen Mytho­lo­gie bekann­ten Göt­ter­vo­gel Ibis gedient hat. Er wur­de daher als Beglei­ter von Hermes/Merkur bezie­hungs­wei­se von Odin/Wodan verehrt.

Minister Remmel: „Wir müssen das ‚wilde NRW‘ bewahren und beschützen“

Der nord­rhein-west­fä­li­sche Umwelt­mi­nis­ter Johan­nes Rem­mel hat zum Schutz der gefähr­de­ten Tier- und Pflan­zen­ar­ten in NRW auf­ge­ru­fen und ein stär­ke­res Vor­ge­hen gegen den wei­ter fort­schrei­ten­den Ver­lust der bio­lo­gi­schen Viel­falt ange­kün­digt. „Der Arten­ver­lust ist neben dem Kli­ma­wan­del die größ­te Bedro­hung für uns und die Art und Wei­se, wie wir leben wer­den“, sag­te Umwelt­mi­nis­ter Johan­nes Rem­mel anläss­lich des inter­na­tio­na­len Tags der Arten­viel­falt am 22. Mai 2014. Nach Anga­ben der Lan­des­re­gie­rung liegt die Zahl der bereits aus­ge­stor­be­nen oder ver­schol­le­nen Tier- und Pflan­zen­ar­ten in NRW mit mehr als neun Pro­zent so hoch wie nie. „Wir sind dabei, die Fest­plat­te unse­rer Natur unwie­der­bring­lich zu löschen. Auch wenn wir in NRW durch erfolg­rei­che Arten­schutz- und Natur­schutz­pro­jek­te die Geschwin­dig­keit deut­lich ver­lang­samt wur­de, schrei­tet auch bei uns das Arten­ster­ben vor­an. Die­sen Ver­lust an bio­lo­gi­scher Viel­falt dür­fen wir nicht län­ger zulassen.“

Gefährdete Arten nach Kreisen aufgeschlüsselt

Nach der aktu­el­len „Roten Lis­te der gefähr­de­ten Arten in NRW“ sind etwa 45 Pro­zent der beob­ach­te­ten Arten gefähr­det, vom Aus­ster­ben bedroht oder aus­ge­stor­ben.  Zwar konn­te das Land zwi­schen 1999 und 2011 mit einer akti­ven Natur­schutz­po­li­tik eine wei­te­re Ver­schlech­te­rung bei ver­schie­de­nen gefähr­de­ten Arten abwen­den. So sind Weiß­storch, Uhu und Biber an vie­len Stel­len im Land wie­der hei­misch gewor­den. Den­noch dro­hen Tier­ar­ten wie die Kreuz­ot­ter, die Gelb­bau­chun­ke, die Mops­fle­der­maus oder der Feld­hams­ter in abseh­ba­rer Zeit zu ver­schwin­den, wenn nicht gegen­ge­steu­ert wird. Zum Inter­na­tio­na­len tag der Arten­viel­falt stellt Rem­mel  – sozu­sa­gen stell­ver­tre­tend – Arten aus Nord­rhein-West­fa­len vor, die lan­des­weit gefähr­det oder vom Aus­ster­ben bedroht sind, die in eini­gen unse­rer Krei­se und kreis­frei­en Städ­ten Nord­rhein-West­fa­lens jedoch noch – oder aber auf­grund erfolg­rei­cher Natur­schutz­maß­nah­men wie­der – vorkommen.Zusammen mit dem Lan­des­amt für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz (LANUV) und dem Lan­des­be­trieb Wald und Holz NRW hat das Umwelt­mi­nis­te­ri­um für alle Krei­se und kreis­frei­en Städ­te in Nord­rhein-West­fa­len gefähr­de­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten iden­ti­fi­ziert: von Aachen (Mau­er­eidech­se), Bor­ken (Gro­ßer Brach­vo­gel), Bie­le­feld (Uhu) und Bot­trop (Wan­der­fal­ke) über Duis­burg (Kreuz­krö­te) und Düs­sel­dorf (Herbst­zeit­lo­se) und Köln (Wechselkröte/Maifisch) bis hin zu Solin­gen (Eis­vo­gel) und Wup­per­tal (Schlingnatter).Für den Hoch­sauer­land­kreis wur­de der Schwarz­storch ausgewählt.

Erfolge beim Arten- und Naturschutz

Nur durch ambi­tio­nier­te Natur­schutz­pro­jek­te konn­ten in den letz­ten Jah­ren aber auch deut­li­che Erfol­ge erzielt wer­den, so Rem­mel. Durch die Aus­wei­sung von 100 Wild­nis­ge­bie­ten in den Wäl­dern des Lan­des und wei­te­ren Schutz­ge­bie­ten wur­den wich­ti­ge Lebens­räu­me für gefähr­de­te Arten geschaf­fen. Einst aus­ge­stor­be­ne Tier- und Pflan­zen­ar­ten sind mitt­ler­wei­le wie­der in Nord­rhein-West­fa­len hei­misch und in ihrem Bestand gefähr­de­te Arten konn­ten sich wie­der erho­len. So zäh­len die Bach­fo­rel­le und vie­le Libel­len­ar­ten zu den Gewin­nern der Rena­tu­rie­rung und Ver­bes­se­rung der Gewäs­ser­gü­te vie­ler Fließ­ge­wäs­ser. Eine ehe­mals aus­ge­stor­be­ne Art wie der Lachs ist mit­hil­fe eines auf­wän­di­gen Wie­der­an­sied­lungs­pro­jek­tes in der Sieg wie­der hei­misch. Auch der bis vor eini­gen Jah­ren aus­ge­stor­be­ne Fisch­ot­ter ist in das Müns­ter­land zurück­ge­kehrt. „Die Ver­bes­se­rung der Wald­le­bens­räu­me zeigt Erfol­ge“, sag­te Hans-Jür­gen Schä­fer, Abtei­lungs­lei­ter Natur­schutz bei Wald und Holz NRW. „Wild­kat­ze und Schwarz­storch keh­ren mehr und mehr in unse­re Wäl­der zurück. Die Rück­keh­rer sind für uns das Signal, dass sich die jahr­zehn­te­lan­gen Inves­ti­tio­nen in die Zukunft unse­rer Wäl­der und den Arten­schutz gelohnt haben“, so Schä­fer. Ins­ge­samt inves­tiert die Lan­des­re­gie­rung rund 36 Mil­lio­nen Euro pro Jahr in den Natur­schutz und in die Repa­ra­tur zer­stör­ter Lebensräume.

Seit 2000 Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Der inter­na­tio­na­le Tag der bio­lo­gi­schen Viel­falt wur­de im Jahr 2000 durch die Ver­ein­ten Natio­nen ein­ge­führt. Der Tag erin­nert an den 22. Mai 1992, an dem sich die Staa­ten­welt in Nai­ro­bi auf das rich­tung­wei­sen­de UN-Über­ein­kom­men zur bio­lo­gi­schen Viel­falt geei­nigt hat. Es wur­de inzwi­schen von mehr als 190 Ver­trags­staa­ten unter­zeich­net und gilt als eines der erfolg­reichs­ten Abkom­men der UNO. Ziel des Akti­ons­ta­ges ist es unter ande­rem, auf das welt­wei­te Arten­ster­ben hin­zu­wei­sen, Auf­merk­sam­keit für den Natur­schutz zu erre­gen und das Bewusst­sein in der Bevöl­ke­rung für die Arten­viel­falt in der Natur zu schär­fen. „In eini­gen Regio­nen der Welt liegt die Geschwin­dig­keit, in der Arten ver­lo­ren gehen, etwa 100 bis 1000 Mal höher als die natür­li­che Aus­ster­be­ra­te. Das ist alar­mie­rend“, sag­te Remmel.

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