Niedereimer. Mit hoher Geschwindigkeit entsteht an zentraler Stelle im Stadtgebiet im Niedereimerfeld der neue Stadtwerke-Campus. Nur fünf Monate nach dem ersten Spatenstich feierten die Stadtwerke am Donnerstag mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung das Richtfest des Neubaus, der ein Energieberatungszentrum mit Veranstaltungsräumen, das Betriebsgebäude der Stadtentwässerung und das neue Feuerwehrgerätehaus für Bruchhausen und Niedereimer umfasst. Stadtwerke-Geschäfsführer Karlheinz Weißer ist zuversichtlich, bereits im Advent mit allen in die Jahreszeit gehörenden Emotionen Eröffnung feiern zu können, auch wenn das zeitlich noch eine sportliche Herausforderung werde. Arnsbergs Kämmerer Peter Bannes, der den am Knie operierten Bürgermeister vertrat, bezeichnete den Stadtwerke-Campus als neuen Leuchtturm für Arnsberg und die Region.
Entdeckertage, Messen, Seminare und vieles mehr
„Das war ein richtig schönes Fest“, so Karlheinz Weißer am Abend. „Das Richtfest eines Gebäudes ist ein wichtiger Meilenstein und guter Brauch. Genauso habe ich mir den Start für den Campus gewünscht!“ Den vielen Gästen hatte er bereits einen Eindruck gegeben, wie der Campus bereits zum Jahreswechsel mit einem spannenden Veranstaltungsprogramm für alle Generationen starten wird: Entdeckertage, Messen, Seminare und vieles mehr sind geplant. Neben dem Ort der Begegnung aller Generationen will der Campus Basis sein für ein starkes Netzwerk innovativer Partner, deren Wissen er bündelt. Als erste konkrete Projekte nannte Weißer das Beleuchtungscontracting, das noch im Herbst mit der heimischen Firma Trilux und dem Stadtwerke-Verband ASEW angegangen werde, und ein Forschungsprojekt zum Thema Wasserhygiene, das wirkungsvoll Keime reduzieren soll. Die ersten bereits festgezurrten Termine sind in Januar ein Rohrleitungssymposium und im April ein Materialwirtschaftsforum. Weitere Veranstaltungen reichen von einer branchenübergreifenden Personalstudie über Industrie 4.0‑Seminare bis zu Schweißer-Lehrgängen des TÜV. Netzwerk-Partner werden die Großen der Branche wie Vaillant, Viessmann, Buderus und Wilo ebenso sein wie das heimische Handwerk.
Wandlungsfähige Messe- und Konferenz-Atmosphäre
Weißer zitierte den Schriftsteller Antoine de St. Exupery, dass man zwar nicht in die Zukunft blicken könne, aber Zukunft bauen könne. Der Stadtwerke-campus sei ein Bauwerk für Arnsbergs Zukunft, für Innovation und Stärke der Region. Und er sei für die Stadtwerke ein Schritt auf dem Weg vom Werk zu einem Netzwerk-Management-System. Zwei große Transparente halfen den Richtfest-Besuchern, sich vorzustellen, wie der Rohbau schon in wenigen Monaten aussehen wird. Sie zeigen skizzierte Szenen aus dem Innen- und Außenbereich mit vielen Menschen. „600 Quadratmeter für Veranstaltungs- und Seminarräume mit modernster Präsentations- und Moderationstechnik sowie 2000 Quadratmeter Außenfläche ermöglichen eine individuelle Konferenz- und Messeatmosphäre,“ sagte Karlheinz Weißer. Dabei sei Wandlungsfähigkeit eine wichtige Charakteristik des neuen Campus.
Eigener Energievertrieb erfolgreich
Weißer meldete auch neue Erfolge beim Strom- und Gasvertrieb, in den die Stadtwerke im Frühjahr eingestiegen sind. Unter dem Motto „Energie so NAH habe man namhafte Industrie‑, Gewerbe- und Dienstleistungskunden mit über 40 Millionen Kilowattstunden gewinnen können. Und in Kürze werde auch der 2000. Haushaltskunde begrüßt.
Bannes: „Ein Leuchtturm und Anziehungspunkt“
Stadtkämmerer Peter Bannes nannte die politische Entscheidung sowohl für den eigenen Energievertrieb als auch für den Bau des Campus der städtischen Tochter Stadtwerke wegweisend. Der Campus werde Innovationen schaffen, Wirtschaftswachstum generieren und Arnsberg attraktiver machen für neue unternehmerische Aktivitäten. Er werde mit seinen Veranstaltungen aber auch für die Bürger der Stadt eine echte Bereicherung sein. Eben ein Leuchtturm – also ein Orientierungs‑, Verbindungs‑, Kommunikations- und nicht zuletzt Anziehungspunkt. Als Gastredner sprachen auch Friedrich Merz, der dem Kuratorium des Campus angehört, sowie Dr. Norbert Schiedeck, Geschäftsführer der Vaillant Group. Merz, der im letzten Jahr in die Parteikommission „Zukunft der Bürgergesellschaft“ berufen wurde, sprach über gesellschaftliche Themen, die ihn momentan besonders beschäftigen, und verdeutlichte dies an der regionalen Entwicklung: „Der Campus könnte der Nukleus für eine weitreichende Entwicklung einer Bildungseinrichtung für die Stadt Arnsberg sein, die wir in dieser Stadt angesichts der großen Herausforderung und durch Digitalisierung und Globalisierung längst brauchen.“ Schiedeck, der den Bereich Technik bei der Vaillant Gruppe verantwortet, hob den innovativen Charakter des Campus hervor. „Kooperationen und sich daraus ergebende Innovationen sind in der heutigen Zeit für jedes Unternehmen und jede Firma unerlässlich“, so Schiedeck.