Langscheid/Münster. Mit 1:3 musste der RC Sorpesee nach der engen Partie in Köln auch das Gastspiel in Münster ohne einen Auswärtssieg beenden. Beim Blick auf die Tabelle und den Kader wohl ein erwarteter Spielausgang, beim Blick auf den Court eine unnötige und selbstverschuldete Niederlage. So gratulierte am Ende ein gefrustetes Trainerteam des RCS den befreundeten Münsteranern an der Linie und hatte doch alles probiert dem Spiel die jederzeit mögliche Wende zu geben.
Ersten Satz verschlafen
Im ersten Satz verschliefen die Gäste aus dem Sauerland aus unerklärlichen Gründen den Start. Ohne großen Aufwand konnte der USC bis zu 6 Punkte Vorsprung erspielen und sah bereits wie der sichere Sieger in Satz eins aus. Gegen Mitte des Satzes dann kam der RCS besser ins Spiel und verkürzte den Rückstand unter dem Jubel der RCS Fankolonie auf zwei Punkte. Leichte Fehler aber brachten Münster erneut in Vorteil und beim 21:25 war Satz 1 aus Sicht der Sauerländerinnen zu schnell verbucht auf Seiten der Gastgeberinnen.
Unglücklich und hektisch
Im zweiten Satz zunächst unverändertes Bild. Münster hellwach und blockstark, der RCS unglücklich im Angriff und zu hektisch in der Abwehr. Münster zog wieder davon und beim 23:18 hatten die meisten in der Halle am Berg Fidel wohl schon einen schnellen Volleyballabend im Kopf. Plötzlich aber war er wieder da, der Kampfgeist der Sauerländerinnen. Angetrieben von den nimmermüden Anhängern auf der Tribüne holte das Team um die fast wieder ganz genesene Mannschaftsführerin Kirsten Platte Punkt für Punkt auf. Beim 24:24 war die Lücke geschlossen und die nächste Punktchance sollte den RCS zum Satzball bringen. Aber Denkste! Zwei einfache technische Fehler später konnte sich der USC über das 2:0 Gastgeschenk vom Sorpesee freuen. Spätestens jetzt sollte es doch ein entspannter Abend für die Gastgeberinnen werden.
Moral im dritten Satz
Hier aber hatte man erneut die Rechnung ohne die Moral des jungen Gästeteams gemacht. Satz 3 sollte das andere und aus Sicht der Trainer und Fans deutlich schönere Gesicht der Sauerländerinnen ans Tageslicht bringen. Der RCS fightete, wehrte Ball um Ball ab und packte auch im Block immer wieder beherzt zu. Klar, dass bei den Angriffsqualitäten einer Hanna Orthmann, Pia Leveling oder einer wie im Hinspiel stark agierenden Kim Behrens nicht jeder Punkt des USC verhindert werden konnte. Die harte Arbeit der Feldabwehr und die resultierenden wenigen einfachen Punkte aber machten es den Gastgeberinnen deutlich schwieriger. Folgerichtig kam der RC Sorpesee zum verdienten Satzanschluss und beim 1:2 war plötzlich wieder Feuer in der Partie.
Verkrampfung nach Blitzstart
Auch der vierte Satz sah die Gäste lange in Front, ein Blitzstart zum 4:0 tat sein Übriges dazu. Der clevere Münsteraner Coach Christian Wolff aber hatte immer wieder Erfolg mit seinen Auszeiten und taktischen Umstellungen. Münster kam heran und übernahm gegen Mitte des Satzes die Führung. Zu verkrampft und übereifrig der Abwehr und Zuspielverbund im Spiel der Sauerländerinnen und zudem konnten auch gute Angriffschancen nicht mehr verwertet werden. Gekämpft wurde zwar bis zum Ende, beim 25:21 aber hatte der USC das bessere Ende für sich und siegte ob der durchwachsenen Leistung des RCS am Ende verdient mit 3:1. Am Ende sendete das Team einen besonderen Dank auf die gut gefüllte RC Tribüne und schmiedete mit den Fans Pläne für den nächsten Auftritt, dann daheim im Schulzentrum Sundern.
„Der USC hatte seinen besten Kader auf dem Feld und speziell die erstligaerfahrenen Kräfte gaben auf USC Seite den Ton an. Dennoch war mehr drin in einem Achterbahnspiel,“ so RSC-Coach Julian Schallow. „Wegstecken, daraus lernen und weiter mit einem Heimspiel!“
- Für den RCS in Münster: Nora Anders, Henrike Axt, Lara Drölle, Laura Feldmann, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Lena Vedder, Physio Anne Schmitz und Co Trainer Linus Tepe.
