Allerdings hatte Hildesheim und das bis dato entzückte Heimpublikum die Rechnung ohne den RC Sorpesee gemacht. Mit dem Wechsel von Bonnie Bastert auf die ungewohnte Außenposition bekam das Spiel der jungen Herausforderinnen plötzlich frischen Wind und als auch Vanessa Vornweg und Franziska Finke im Mittelblock noch konsequenter zupackten und die sich bietenden Lücken nutzen, zog Sorpesee davon. Erst langsam, dann immer konsequenter. Michelle Henkies und Alina Hustadt verteilten die Last im Zuspiel und Laura Kemper entlastete die stark aufgelegte und in der Annahme durchgreifende Katharina Schallow. Zwar kam Hildesheim zum Ende des Satzes noch einmal auf. Beim 25:22 aber jubelte erstmals der RCS und wechselte mit Schwung die Seiten.
Ähnliches Bild in Satz 4. Die Gäste waren endgültig im Spiel angekommen und fighteten jetzt um jeden Ball. Die jüngste auf dem Feld, Libera Victoria Vornweg, bekam den Annahmeriegel stabil und auf der Diagonalen wirbelte Kim Spreyer nach vollständig genesener Rückenverletzung mit voller Power. Dennoch kam Hildesheim wieder heran und verkürzte Punkt um Punkt. Eine Aufschlagserie von Bonnie Bastert brachte ein kleines Polster, dennoch war es erst beim 24:23 eine Co-Produktion von Zuspielerin Michelle Henkies und Katharina Schallow auf Außen, die den erlösenden Satzausgleich brachte und auf 2:2 stellte.
Demonstration des Siegeswillens
Die letzten 15 Minuten des Spiels gerieten dann zu einer Demonstration des Siegeswillens der jungen Sauerländerinnen. Ein 3:6 Rückstand konnte nach Auszeit verkürzt werden, bevor erneut Bonnie Bastert mit immer stärker werdenden Aufschlägen ihre blauen Farben erstmals mit 8:7 zum Seitenwechsel in Führung brachte. Zwar glich Hildesheim noch einmal aus, danach aber spielte der RCS mit voller Power zu Ende und belohnte sich für ein tolles Comeback letztlich mit zwei Punkten für die noch wenig aussagefähige Tabelle.