Sundern. Die WISU-Ratsfraktion ist zerbrochen. Bei der Mitgliederversammlung am Montag abend im Tagwerk kam es zum Showdown. Nach einem Statement von Ratsmitglied Sven Franke verließen gut 15 Mitglieder den Sitzungssaal, die WISU und die WISU-Fraktion. Neben Werner Kaufmann waren dies noch die Fraktionsmitglieder Sven Franke, Andreas Bahde, Karen Brand, Ulrich Lübke und Oliver Nemitz und viele weitere Gründungsmitglieder der WISU.
„Das ist nicht mehr unsere WISU!“
„Wir hatten das Ideal der Transparenz und der Umsetzung des Bürgerwillens, das ist mit dieser WISU nicht mehr machbar“, erklärte Werner Kaufmann. „Wir stehen weiterhin für die Ideen, welche von uns im Wahlkampf 2014 formuliert worden sind und so werden wir auch unsere Ratsmandate wahrnehmen. Das ist nicht mehr unsere WISU!“, sagte Andreas Bahde. Sven Franke: „Eine Zusammenarbeit mit uns war von der alten WISU-Fraktion offensichtlich nicht mehr gewünscht. Wir haben die Konsequenzen gezogen, damit wir uns nicht verbiegen lassen.“ Gemeinsam erklären die drei Ratsmitglieder, dies sei das Ende der WISU, die nur noch eine leere Hülle darstelle. Die Fraktion der WISU habe nun nur noch zwei Ratsmandate von ehemals fünf. Es werde einsam um Hans Klein und Christoph Schulte.
Kritiker sehen in Mitgliedervermehrung „feindliche Übernahme“
Noch am Montag abend veröffentlichten die ausgetretenen Fraktionsmitglieder eine Pressemitteilung, in der sie aus ihrer Sicht darstellten, was vorgefallen sei, dass nun ein Großteil der Gründungsmitglieder der WISU die Partei verlassen habe:
„Seit Herbst letzten Jahren brodelt es in der WISU. Einige in der Fraktion sind sich über ihren Kurs in der Politik nicht mehr so sicher und streben offensichtlich andere Ziele an. Die Mehrheit der Ratsfraktion möchte jedoch den bisherigen Kurs beibehalten. Da aber in der Fraktion der WISU relativ komplizierte Mitgliederstrukturen aufgebaut wurden, bestand bis gestern hier quasi eine Pattsituation.
Nach schwierigen Auseinandersetzung gipfelte der Streit schließlich in rechtlichen Auslegungen und Finanzierungsproblemen. Da diese vom Vorsitzenden nicht gelöst wurden, sondern sogar noch befeuert wurden, kam es schließlich noch im Dezember 2015 zum Rückzug der Mehrheit des Vorstandes. Der Vorstand bestand nun nur noch aus vier Personen, von ehemals neun. De facto wurde die WISU von einem Vorstand mit drei Personen geführt. Daraus zog ein weiteres Vorstandsmitglied die Konsequenz und trat im Februar 2016 ebenfalls zurück.
Gestern fand nun die langersehnte Mitgliederversammlung statt. Doch erstaunlicherweise bestand die WISU seither nun nicht mehr aus 64 Mitgliedern wie noch Anfang Januar, sondern aus 100 Mitgliedern. ….ein Schelm, der böses dabei denkt! Auf einer Fraktionssitzung im Februar war bereits eine ‚feindliche Übernahme der WISU‘ durch D. Latzer angekündigt worden. Dieses scheint nun durch die Aufnahme von ca. 40 neuen Mitgliedern innerhalb von vier Wochen auch in die Tat umgesetzt worden zu sein.“