Sundern. Umfragen ergeben, dass viele Jugendliche den Eindruck haben, die Landespolitik interessiere zu wenig, was sie denken. Außerdem haben sie das Gefühl, sie könnten nichts mitbestimmen. Als Konsequenz baut der Landtag Nordrhein-Westfalen kontinuierlich seine Beteiligungsmöglichkeiten für junge Leute aus. Um mehr Vertrauen wirbt er einmal im Jahr mit seinem Projekt „Jugend-Landtag“. Hier können die Jugendlichen debattieren über Themen, die ihnen wichtig sind. 237 politisch interessierte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren wurden dafür von den „realen“ Abgeordneten ausgesucht – darunter auch der Sunderner Niklas Latusek. Sie hatten sich zuvor bei den Abgeordneten in den jeweiligen Wahlkreisen darum beworben, drei Tage auf ihren Plätzen zu sitzen. Niklas Latusek wird den Platz von Inge Blask, der aktuellen SPD-Landtagsabgeordneten im Märkischen Kreis, übernehmen. „Da ich mich für die politische Arbeit im Landtag NRW sehr interessiere, möchte ich durch die Teilnahme am Jugendlandtag 2014 einen Einblick bekommen und mitmischen. Ich möchte die Meinungen der Jugendlichen auf dem Land vertreten.“ so Niklas Latusek.
„Echte“ Beratungen und zwei spannende Themen
Der Landtag NRW will gleichzeitig ein Informationsdefizit abbauen, was die Abläufe im Parlament betrifft. Denn viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Studenten und junge Berufstätige wissen nicht, wie sie auf Entscheidungen Einfluss nehmen, sich politisch engagieren können und welchen Weg ein Gesetz von Antrag bis zur Gültigkeit geht. Die Jugendlichen, die an Jugend-Landtag teilnehmen, sitzen daher auf den Plätzen der Abgeordneten nicht nur bei einer Plenarsitzung, sondern auch in Fraktionssitzungen, Ausschusssitzungen und Expertenanhörungen. die die realen Fraktionsstärken abbilden. Die beiden vorbereiteten Themen lauten in diesem Jahr:
- „Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte“ sowie
- „Kindergarten-Pflicht einführen“
Gerade wurde bekannt, dass das Ministerium für Inneres und Kommunales bereits das erste Thema aufgegriffen und eine mögliche Kennzeichnungspflicht für Polizisten für das nächste Jahr angekündigt hat. Die Ausgestaltung dieser Vorgabe hat allerdings noch keine konkrete Form angenommen. Wie genau Beamte in Hundertschaften bei Einsätzen eine Kennzeichnung erhalten sollen, ist also noch nicht entschieden. Da ist es besonders interessant, wie die „Jugend-Abgeordneten“ das sehen. Auch das zweite Thema gibt viel Raum für Diskussionen und lässt kontroverse Meinungen zu. „Ich bin froh beim Jugendlandtag 2014 dabei sein zu dürfen und freue mich auf spannende Diskussionen,“ so Latusek.
Wer die abschließende Plenardebatte mitverfolgen will, kann dies auf der Landtags-Homepage am 6. September 2014 tun. Die Sitzung wird live im Internet unter www.landtag.nrw.de übertragen.