Arnsberg. Am Mittwoch, 10. Dezember 2014 streiken erneut Beschäftigte der AWO in Nordrhein-Westfalen. Mit dabei sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auch AWO-Beschäftigte aus den AWO-Kitas in Lippstadt, Geseke und Arnsberg. Sie fahren gemeinsam nach Dortmund, um dort an einer zentralen landesweiten Verdi-Streikkundgebung teilzunehmen, zu der über 2000 Streikende erwartet werden. In Arnsberg ist die AWO Träger der KiTa Kleine Eiche in Niedereimer.
Verdi: „Eltern erklären sich solidarisch“
„Auslöser des erneuten Streiks ist die Verweigerung der AWO-Arbeitgeber den Beschäftigten der AWO eine Entgelterhöhung zukommen zu lassen, wie sie die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes Anfang des Jahres erhalten haben,“ so Gewerkschaftssekretär Wolfgang Schlenke vom Verdi-Büro in Meschede. Er zitiert aus einem Schreiben, mit dem der Elternbeirat der AWO-Kindertagesstätte Panama in Lippstadt die Streikenden unterstützt. Das Schreiben an den Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen erinnere diesen an die Grundwerte der Arbeiterwohlfahrt. „Die Arbeit der AWO basiert auf der Grundlage ihrer unverrückbaren Grundwerte von Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit,“ heißt es in dem Schreiben und weiter „eine schlechtere Tarifpolitik bzw. schlechterer Tarifabschluss als der des TVöD bedeutet langfristig gutes Personal an Einrichtungen, die besser bezahlen, zu verlieren.“ Eine entsprechende Solidaritätsbekundung hätten zahlreiche Eltern in den vergangenen Tagen schriftlich gegenüber den AWO-Erzieherinnen abgegeben, so Schlenke.
Gewerkschaft erwartet abschlussfähiges Angebot
„Mit einer Mogelpackung haben die AWO-Arbeitgeber in der letzten Verhandlungsrunde versucht, die Beschäftigten der AWO NRW von der Entgeltentwicklung im öffentlichen Dienst abzukoppeln“, so Gewerkschaftssekretär Wolfgang Schlenke weiter. „Ihr letztes Angebot sah vor, dass Erzieherinnen mindestens 3450 Euro gegenüber ihren städtischen Kolleginnen verlieren sollten. Das war nicht annehmbar. Eine entsprechende Wertschätzung der Tätigkeit sieht anders aus und muss sich auch in einer adäquaten Entlohnung wiederspiegeln“. Verdi erwartedeshalb, dass die AWO-Arbeitgeber in der kommenden Verhandlungsrunde am 11. Dezember 2014 ein abschlussfähiges Angebot vorlegten.