Arnsberg. Der sogenannte Natur-Erlebnis-Raum im Dreieck zwischen Rundturnhalle, Eichholz und Ruhr hat sich in den letzten Monaten enorm verändert, ist allerdings immer noch mit Baugittern abgesperrt. „Es hat sich hingezogen,“ sagt der städtische Grünflächenplaner Ralf Schmidt, „mit einer Vergabe an ein Unternehmen wäre das alles in acht Wochen erledigt gewesen.“ Doch das langsame Wachsen gehört zum Konzept. Im Endeffekt waren es jetzt elf Projekte, die an der Gestaltung mitgewirkt haben, darunter die Grundschulen des Stadtteils, aber auch weiterführende Schulen, Jugendzentren und Kindergärten. Jetzt geht es an den Endausbau und zumindest Teile der Anlage sollen noch in diesem Jahr freigegeben werden. In seiner ganzen Schönheit wird sich der Natur-Erlebnis-Raum im kommenden Sommer präsentieren, nachdem im Frühjahr die letzten Pflanzungen und Aussaaten erfolgt sind.
OGS-Sommerbetreuung und bbz gestalten Aliens
Bei strömendem Regen und „tiefem Geläuf“ präsentierten am Dienstag die Kinder der Sommerferienbetreuung der Offenen Ganztagsschule der Norbertusschule ihr Werk. 25 Kinder im Grundschulalter hatten sich eine ganze Ferienwoche lang dem Thema „Auf den Spuren der Steine“ gewidmet und mit Unterstützung der Handwerkskammer eine Station des Natur-Erlebnis-Raums gestaltet. Einen Alien-Landeplatz mit einem Alien-Männchen und einem Alien-Weibchen hatten sie sich als Thema ausgesucht. OGS-Betreuerin Angelika Böhnke bedankte sich bei Handwerksmeister Edmund Lehnert vom bbz, der die beiden Beton-Rohlinge der Alien-Figuren gefertigt hatte und den Kindern mit Rat und Tat zur Seite stand, als sie diese mit bunten Mosaik-Steinchen gestalteten und aus Fliesenstücken den Landeplatz anlegten.
Elf Projekte von Weidenhaus bis Labyrinth
Der Alien-Landeplatz der OGS ist schon das elfte Projekt, mit dem der Natur-Erlebnis-Raum gestaltet wurde. Zu sehen sind schon das Eingangsportal der Sekundarschule, das Weidenhaus des JBZ Liebfrauen, die Rasenbänke des Jugendtreffs Gierskämpen. Die verschiedenen Tunnelportale sind von Kindern des Martin-Luther-Kindergartens, der Johannesschule und er Norbertusschule zusammen mit dem Künstler Friedrich Freiburg gestaltet worden. Auch bei den Beton-Kamelen hat Freiburg die Kinder und Jugendlichen unterstützt. Besonders eindrucksvoll sieht derzeit das Labyrinth aus, weil die 900 Lavendel-Pflanzen nach einem Rückschnitt derzeit ein zweites Mal blühen. Das Labyrinth – das mit seinen 300 Meter Wegelänge kein Irrgarten ist – haben Schüler des Laurentianums entworfen, berechnet und abgesteckt. Auch neue Ideen wurden in das Konzept eingearbeitet. So ist auf Anregung eines Bürgers ein Waldthron entstanden.
Anlage mit vielfachem Wert der Kosten
Ein besonderes Lob hatte Ralf Schmidt auch für den Gartenbauunternehmer Ulrich Dilge parat. Der habe ein besonderes Händchen für die Arbeit mit den Kindern gezeigt und sich zudem weit über den Umfang des Auftrags hinaus engagiert. Wenn der natur-Erlebnis-raum als Abenteuerspielplatz, Begegnungsstätte der Generationenen und Veranstaltungsort fertiggestellt sei, werde sein Wert ein Vielfaches des eingesetzten Budgets von 80.000 Euro betragen, sagte Schmidt. So seien alle bisher eingebauten Stufen, Plattenbeläge und Bruchsteine von der Firma Klute in Sundern gespendet worden. bei den Sitzmöbeln handele es sich um die überarbeiteten Bänke, die kürzlich auf Neumarkt, Steinweg und Altem Markt durch neue ersetzt wurden. Und sämtliche verbauten Baumstämme stammten aus dem Stadtwald.
Noch so manche Nische lädt zum Gestalten
„Das spannende an der Sache ist, dass wir heute noch nicht genau wissen, wie der Natur-Erlebnis-Raum bei seiner Fertigstellung genau aussehen wird,“ sagt Ralf Schmidt. Denn bei der Modellierung der Landschaft – früher eine Asphaltfläche – habe man noch die eine und andere Nische entdeckt, die gestaltet werden könnte und es seien auch schon Ideen dafür entwickelt worden. Ohnehin sei dies ein Projekt, das nie ganz fertiggestellt sein werde, da es immer wieder Veränderungen geben werde. Die Steuerungsgruppe wird im September tagen und über den Fortgang beraten. Als nächstes werden jetzt Trockenmauern gesetzt und der Bereich um das Labyrinth fertiggestellt. Das Labyrinth könnte dann möglicherweise vorab freigegeben werden. Im Weidenhaus wird es im November einen Pflegeworkshop mit der Weidenfrau Claudia Reuther geben. Die Jugendlichen des JBZ werden erstmals die Weiden schneiden und für ihren Adventsbasar weiterverarbeiten. Zur Eröffnung soll auf jeden Fall ein Fest mit allen Beteiligten gefeiert werden. Denn Ralf Schmidt ist überzeugt, dass der Natur-Erlebnis-Raum „gewaltig“ wird.