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Museumsneubau: klares Votum für die „Treppe“

Ansicht der Umplanung von der Klosterbrücke. (Quelle: HSK)
Der trep­pen­för­mi­ge Ent­wurf für den Muse­ums­neu­bau fand im Kul­tur­aus­schuss weit­ge­hen­de Zustim­mung. (Quel­le: HSK)

Arns­berg. Mit der erwar­tet brei­ten Mehr­heit hat der Kreis­kul­tur­aus­schuss emp­foh­len, die bis­he­ri­ge Pla­nung für den Neu­bau des Sau­er­land­mu­se­ums auf­zu­ge­ben, weil das Risi­ko des Bau­ens im Hang den vor­ge­ge­be­nen Kos­ten­rah­men spren­gen wür­de, und den Archi­tek­ten mit einer Neu­pla­nung eines trep­pen­för­mi­gen und näher an der Ruhr­stra­ße gele­ge­nen Gebäu­des zu beauf­tra­gen. Die Ent­schei­dung war bei zwei Gegen­stim­men und zwei Ent­hal­tun­gen nicht nur klar, son­dern sie fiel auch nach nicht viel mehr als einer Vier­tel­stun­de. Nach zwei umfang­rei­chen Vor­stel­lungs­run­den im Kreis­haus vor den Poli­ti­kern und im Blau­en Saal vor den Arns­ber­ger Bür­gern gab es offen­bar kei­ne inhalt­li­chen Fra­gen mehr und die Archi­tek­ten konn­ten sich dies­mal die Anrei­se aus Baden-Würt­tem­berg sparen.

Vertagungsantrag der FDP stößt auf Unverständnis

Über­ra­schend kam da der Antrag der FDP, auf die Abstim­mung zu ver­zich­ten, weil die FDP-Frak­ti­on noch inter­nen Bera­tungs­be­darf habe. Ein Antrag, dem nach übli­chen Gepflo­gen­hei­ten im poli­ti­schen Mit­ein­an­der gefolgt wird. In die­sem Fall reg­te sich aller­dings Wider­stand. „War­um haben Sie das nicht vor­her gesagt, da hät­ten wir uns den Weg hier­hin heu­te spa­ren kön­nen,“ zeig­te sich CDU-Spre­cher Gerd Haf­ner ver­är­gert. Und auch der Aus­schuss­vor­sit­zen­de Wer­ner Wolff zeig­te wenig Ver­ständ­nis, dass der Kul­tur­aus­schuss aus­ge­rech­net bei der wich­tigs­ten kul­tur­po­li­ti­schen Ent­schei­dung der Legis­la­tur­pe­ri­ode kei­ne Emp­feh­lung an den Kreis­tag abge­ben sol­le. Dar­auf­hin wur­de der FDP-Antrag bei nur zwei Ja-Stim­men abgelehnt.

Dependance-Lösung verworfen

An der Stelle des abgerissenen Bankgebäudes an der ruhrstraße soll der Neubau des Sauerlandmuseums enstehen. (Foto: oe)
An der Stel­le des abge­ris­se­nen Bank­ge­bäu­des an der Ruhr­stra­ße soll der Neu­bau des Sau­er­land­mu­se­ums enste­hen. (Foto: oe)

Früh­zei­tig gestellt und damit allen bekannt war ein Antrag der Lin­ken, doch auf den Neu­bau jetzt ganz zu ver­zich­ten und eine der zahl­rei­chen leer­ste­hen­den Alt­bau-Immo­bi­li­en im Umfeld des Muse­ums zu einer Aus­stel­lungs­flä­che umzu­bau­en. Gegen­ar­gu­men­te kamen reich­lich – von den uner­war­te­ten Risi­ken, die bei Alt­bau­sa­nie­run­gen dro­hen, über einen mög­li­chen Ver­lust der För­der­mit­tel bis zu den Kos­ten, die man bereits für den Kauf des Grund­stücks an der Ruhr­stra­ße auf­ge­wandt habe, das zudem auch bei einem Ver­zicht auf die Bebau­ung her­ge­rich­tet wer­den müs­se. Das wohl wich­tigs­te Argu­ment gegen eine Depen­dance ist aller­dings das, das auch gegen einen zwei­ten Publi­kums­ein­gang des Neu­baus an der Ruhr­stra­ße spricht. Die Per­so­nal­kos­ten für zwei Ein­gän­ge wür­den das Betriebs­kos­ten­kon­zept auf Dau­er sprengen.Die Lin­ke argu­men­tier­te hier noch mit der Schaf­fung zusätz­li­cher Arbeits­plät­ze, doch auch ihr Antrag wur­de bei nur zwei ja-Stim­men abgelehnt.

Bau- und Folgekosten sollen im Rahmen bleiben

Sowohl Gerd Haf­ner für die CDU als auch Dr. Micha­el Schult für die SPD beton­ten, dass sowohl bei den Bau­kos­ten als auch bei den Fol­ge­kos­ten der gesetz­te Rah­men ein­ge­hal­ten wer­den müs­se. Bei­de bedau­er­ten, dass man sich des­halb vom bis­he­ri­gen Ent­wurf ver­ab­schie­den müs­se. All­ge­mein wur­de der neue Ent­wurf im Ver­gleich zu dem vor­he­ri­gen, der gro­ße Gebäu­de­tei­le im Hang ver­steck­te, als recht domi­nant bezeich­net. Des­halb wur­de der Beschluss­vor­schlag auch um zwei Pas­sa­gen ergänzt. Zum einen soll der Ent­wurf nach­jus­tiert wer­den, um ihm ein wenig von der Domi­nanz zu neh­men, zum ande­ren soll die end­gül­ti­ge Fas­sa­den­ge­stal­tung dem Aus­schuss noch­mals zur Bera­tung vor­ge­legt wer­den. Da das Muse­um weit­ge­hend fens­ter­los sein muss, ver­spre­chen sich die Poli­ti­ker eini­ges von Beschrif­tung und Beleuch­tung des Bau­kör­pers. „Dabei wer­den hei­mi­sche Fir­men sicher­lich ger­ne behilf­lich sein,“ sag­te Dr. Micha­el Schult.

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4 Antworten

  1. Zu eini­gen Argu­men­ten gegen die Nut­zung eines bereits vor­han­de­nen Gebäu­des in der Arns­ber­ger Altstadt:
    „uner­war­te­te Risi­ken, die bei Alt­bau­sa­nie­run­gen dro­hen“: Die­se Risi­ken sind im Ver­gleich zu den Risi­ken des unter­halb des Muse­ums­ber­ges geplan­ten Neu­baus deut­lich gerin­ger. Das betrifft sowohl die tech­ni­schen als auch die geo­lo­gi­schen als auch die finan­zi­el­len Risiken.
    „Kos­ten, die man bereits für den Kauf des Grund­stücks an der Ruhr­stra­ße auf­ge­wandt habe“: Das Grund­stück war mit Kos­ten in Höhe von etwa 800 Euro je m2 viel zu teu­er, aber das ist kein Grund, die nun anste­hen­den wei­te­ren hohen Aus­ga­ben nicht sehr sorg­fäl­tig zu über­le­gen und über sinn­vol­le Alter­na­ti­ven nachzudenken.
    „mög­li­cher Ver­lust der För­der­mit­tel“: Es bestehen gute Aus­sich­ten, auf­grund der Erkennt­nis­se aus den letz­ten Mona­ten auch für die Schaf­fung zusätz­li­cher Aus­stel­lungs­flä­chen an ande­rer Stel­le als im Hang unter­halb des Lan­des­ber­ger Hofes eine För­de­rung zu erhalten.

  2. Herr ver­gib ihnen, denn sie wis­sen nicht, was sie tun!
    Genau das fiel mir ges­tern als Zuschau­er nach der Sit­zung des Kul­tur­aus­schus­ses ein.
    Nach­dem der CDU-Vetre­ter offen­bar eine völ­lig ande­re Wahr­neh­mung der Bür­ger­be­ur­tei­lung bei der öffent­li­chen Vor­stel­lung des Pro­jekts am 14.04.gehabt hat­te als die Ver­tre­te­rin der SBL und nun als einer der­je­ni­gen zur Eile trieb, die wesent­lich die Ver­schleu­de­rung von 900.000 € an Pla­nungs­kos­ten und vie­len Mona­ten an Zeit auf Grund von Bes­ser­wis­se­rei zu ver­tre­ten haben, erhielt er dann auch noch vom Ver­tre­ter der SPD Rücken­de­ckung, der mein­te, sowas kön­ne beim Bau­en schon mal vorkommen.
    Nun glau­ben die Befür­wor­ter ernst­haft, den, wie sie zuge­ben, mas­si­ven „Bau­kör­per“ durch Kin­ker­litz­chen wie eine Fas­sa­den­ge­stal­tung und ‑beleuch­tung so kaschie­ren zu kön­nen, dass er nicht mehr als Mons­trum wahr genom­men wird.
    Erzäh­len Sie mal einer Frau, die Grö­ße 52 trägt, sie kön­ne sich mit ein paar Rüschen und Spit­zen auf Grö­ße 38 trim­men! Obwohl sie das sicher gern so hät­te, wird sie Sie auslachen!
    Dem­zu­fol­ge wer­den die Nach­fah­ren der jet­zi­gen Ver­ur­sa­cher die­ser neu­er­li­chen Bau­sün­de an alter Stel­le evt. schon in 30 Jah­ren den Kopf über die­se schütteln!

  3. Es soll­te eigent­lich selbst­ver­ständ­lich sein, hier Kom­men­ta­re mit Klar­na­men zu schrei­ben. Zumin­dest kann ich mir nicht vor­stel­len, dass das bei Rotz­gold der Fall ist. Die in bei­den Kom­men­ta­ren vor­ge­brach­ten Argu­men­te gehen doch weit am Ziel vor­bei. Bei­de Schrei­ber ver­su­chen mit aller Macht Zukunfts­per­spek­ti­ven zu ver­hin­dern. Wenn sich sol­che Argu­men­te in ande­ren Städ­ten auch durch­ge­setzt hät­ten, wäre die­ses Land um vie­le muti­ge archi­tek­to­ni­sche Gestal­tun­gen ärmer. Natür­lich spielt das Geld eine wich­ti­ge Rol­le. Aber hier soll etwas geschaf­fen wer­den, was dem Sau­er­land Muse­um auf Jahr­zehn­te hin­aus einen beson­de­ren Platz ver­schaf­fen wird und zu einer ein­deu­ti­gen Ver­bes­se­rung der Arns­ber­ger Per­spek­ti­ve füh­ren wird. Das heißt nicht, dass der Arns­ber­ger Stein­weg nicht auch ein Pro­blem­fall ist. Aber hier müs­sen Han­del und Mit­tel­stand initia­tiv werden.

  4. @Peter H:
    Es kann nicht rich­tig sein zu sagen: Wir bau­en etwas Neu­es, kos­te es was es wolle.
    Bereits für das Hang­grund­stück hat der Kreis 826 Euro je Qua­drat­me­ter gezahlt, ins­ge­samt 780.000 Euro. Und die Pla­nungs­kos­ten sind mit 3,3 Mio Euro ange­setzt. Bevor ein Stein gebaut ist, kos­tet das Pro­jekt schon mehr als 4 Mio Euro! Hin­zu kom­men mehr als 2 Mio Euro Betriebs­kos­ten für das Muse­um wäh­rend der Zeit der Schlie­ßung und es gibt wei­te­re bau­be­ding­te Kos­ten, die nicht in der „offi­zi­el­len“ Auf­lis­tung der Bau­kos­ten ent­hal­ten ist.
    Die Sanie­rung des Alt­baus ist unstrit­tig. Aber für die Schaf­fung neu­er zusätz­li­cher Muse­ums­flä­che soll­ten auch ande­re Alter­na­ti­ven geprüft wer­den als ein ris­kan­ter Neu­bau in den Hang, z.B. die Nut­zung leer­ste­hen­der Gebäude.
    Wenn man sich die Beschluss­vor­la­gen zu die­sem Pro­jekt aus den letz­ten 4 Jah­ren und die bis­he­ri­gen Ergeb­nis­se anschaut, dann gibt es jetzt – vor Bau­be­ginn – schon ganz vie­le Pan­nen. Z.B. hat­te die Kreis­ver­wal­tung ursprüng­lich für die Hang­va­ri­an­te mit dem Argu­ment gewor­ben, dass dann der Alt­bau wäh­rend der Bau­zeit geöff­net blei­ben könn­te – und jet­rzt reden wir über 4 – 5 Jah­re Schließung!?
    Übri­gens: Mein Name ist authentisch…

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