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„Wir sind jung und ihr seid alt“ – Projekt des Familienzentrums Bonhoeffer Kindergarten und der Caritas Tagespflege Pauluskirche

Arnsberg/Neheim. Ein­mal die Woche sind die Gäs­te der Tages­pfle­ge aus der Pau­lus­kir­che in Auf­bruch­stim­mung und vol­ler Vor­freu­de. Schnell die Jacken an und los geht’s. Der Weg ist nicht weit, denn es geht zu den Nachbar*innen nach neben­an. Erst­mal nichts Unge­wöhn­li­ches, denkt man sich. Die Nach­barn und Nach­ba­rin­nen war­ten genau­so gespannt und haben schon alles vor­be­rei­tet für die Senio­ren und Senio­rin­nen aus der Tages­pfle­ge des Cari­tas­ver­ban­des Arnsberg-Sundern.

Klei­ne Stüh­le und Tische, bun­te Bil­der und gebas­tel­te Gir­lan­den wer­den von den Senio­ren bestaunt. Dazwi­schen gro­ße Stüh­le, damit sie gut sit­zen kön­nen. Schnell wird Platz gemacht für die Rol­la­to­ren. „Unse­re Nach­barn sind so 2–6 Jah­re alt,“ erklärt Danie­la Ernst, Pfle­ge­fach­kraft in der Tages­pfle­ge Pau­lus­kir­che. „Ein­mal pro Woche besu­chen wir den Bon­hoef­fer Kin­der­gar­ten mit unse­ren Senio­ren und Senio­rin­nen. Jede Woche an einem ande­ren Tag, damit alle Gäs­te ein­mal den Kon­takt pfle­gen und genie­ßen können.“

Ein Herz-Pro­jekt, wie es Yvonne West­hoff, stellv. Lei­tung der Tages­pfle­ge nennt, wel­ches noch unter den Ein­schrän­kun­gen der Pan­de­mie begann. Den Kin­dern und Mit­ar­bei­te­rin­nen des Kin­der­gar­tens ent­ging es natür­lich nicht, dass da neben­an jemand ein­ge­zo­gen war.

Erster Kontakt in Pandemiezeiten

Nach den umfang­rei­chen Umbau­maß­nah­men der evan­ge­li­schen Pau­lus­kir­che in eine Tages­pfle­ge-Ein­rich­tung, wur­de von den Kin­dern immer wie­der durch die Fens­ter geschaut, wer da jetzt wohl jeden Tag ein und aus geht. „Die Pan­de­mie Rege­lun­gen haben zunächst einen Kon­takt unmög­lich gemacht.“ Erklärt Frau Brem­kes, stellv. Lei­tung des Bon­hoef­fer Kin­der­gar­tens. Eine Idee, trotz­dem Kon­takt zu haben, war recht schnell gefun­den – eine Brief­box wur­de gestal­tet und gefüllt mit lie­ben Grü­ßen und klei­nen Bas­tel­ar­bei­ten oder Aus­mal­bil­dern und an den Kin­der­gar­ten über­ge­ben. Schnell kam die Box von den Kin­dern zurück, eben­falls mit Bil­dern und klei­nen Expe­ri­men­ten bestückt. Es wur­de durch die alten Kir­chen­fens­ter gewun­ken und geru­fen und immer lau­ter wur­de die Fra­ge auf bei­den Sei­ten: „Wann kön­nen wir uns denn nun end­lich mal besuchen?“

Nachhaltige Eindrücke werden gemeinsam besprochen

Als die Ein­schrän­kun­gen fie­len und sich die Situa­ti­on ent­spann­te, wur­de also flei­ßig an den ers­ten Besu­chen geplant. Und die­se waren ein vol­ler Erfolg, für bei­de Sei­ten. Auf­ge­regt haben die Kin­der von ihren Besu­chen erzählt, und die Senior*innen haben in Erin­ne­run­gen an ihre Kind­heit geschwelgt und von den eige­nen Enkeln erzählt.

„Hier fängt unse­re eigent­li­che Arbeit dann erst rich­tig an,“ sagt Frau Ernst. „Die Erin­ne­run­gen, und das sind manch­mal ja auch schwe­re, müs­sen ver­ar­bei­tet und bespro­chen wer­den.“ Auch bei den Kin­dern bewe­gen die Besu­che etwas, wor­auf man ein­ge­hen muss. „Die Kin­der fra­gen natür­lich, war­um die Senio­ren und Senio­rin­nen da drü­ben sind und was sie dort machen,“ erklärt Frau Brem­kes vom Kindergarten.

Feste Besuchstage bereichern Kindergarten und Tagespflege

Die anfäng­li­chen Besu­che waren dem Team der Tages­pfle­ge aber zu wenig und auch das Kin­der­gar­ten Team bat um mehr Kon­takt. „Mir war es wich­tig ins Gespräch zu kom­men, die Besu­che fest ein­zu­pla­nen und gemein­sam mit dem Kin­der­gar­ten zu struk­tu­rie­ren,“ berich­tet Yvonne West­hoff. In einer aus­führ­li­chen Bespre­chung mit Frau West­hoff, Frau Ernst und Frau Brem­kes wur­de aus einer Her­zens­an­ge­le­gen­heit also ein fes­ter Bestand­teil im All­tag der Senior*innen und Kin­der. Die Besuchs­ta­ge sind fest geplant. Es wer­den gemein­sam Lie­der gesun­gen, es wird gebas­telt, gespielt oder die ‚Hal­lo Gott Run­de‚ mit Pfar­rer Arnol­di zele­briert. Fes­te wie Kar­ne­val, Ostern, Sankt Mar­tin oder Weih­nach­ten wer­den gemein­sam gestal­tet und gefeiert.

Ingard Kuhn, Gast der Tages­pfle­ge, bringt es auf den Punkt: „Es war vom ers­ten Tag an wun­der­schön. Die Betreu­ungs­kräf­te bei­der Sei­ten tun so viel, damit wir uns wohl fühlen.“

Beson­ders schön ist zu sehen, wie gedul­dig die Kin­der auch mit demen­zi­ell erkrank­ten Senio­ren umge­hen. „Auch wenn immer wie­der die glei­che Fra­ge gestellt wird, blei­ben die Kin­der sehr gedul­dig und vor allem so höf­lich“, erzählt Frau Ernst.

Beim Gemein­de­fest der Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Neheim im letz­ten Som­mer luden der Bon­hoef­fer Kin­der­gar­ten und die Tages­pfle­ge Pau­lus­kir­che zum Tag der Offe­nen Tür ein. Vie­le Kin­der zeig­ten ihren Fami­li­en, wo sie denn immer so sind, ein­mal die Woche. „Das Fest war ein vol­ler Erfolg und es gab viel Lob, für unser Herz Pro­jekt „, sagen Frau Brem­kes und Frau West­hoff sicht­lich stolz.

Und das kann man auch sein, auf die­se Koope­ra­ti­on zwi­schen Jung und Alt. Ein Pro­jekt, wel­ches aus einer Her­zens­an­ge­le­gen­heit her­aus ent­stand und wodurch alle profitieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Cari­tas­ver­band Arnsberg-Sundern)

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