Arnsberg. Ein offener Brief des Holzener Ratsmitgliedes Werner Lattrich gerichtet an den Bürgermeister der Stadt Arnsberg zur Zukunft der Stiftung zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus erreichte in dieser Woche die Redaktion. Werner Lattrich ist als Vorsitzender des Bezirksausschusses Holzen Mitglied im Stiftungsrat. Nachfolgend der offene Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Vogel,
der Rat hat in seiner Sitzung am 11.12.2013 die Zukunft der Stiftung zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus im ehemaligen Amt Hüsten mit einem angepassten sozialen Stiftungszweck beschlossen. Mit einer neuen Satzung „Stiftung AmtHüsten“ und mit einer überarbeiteten Geschäftsordnung soll die Stiftung fortgeführt werden. Am 24. März 2014 habe ich als Stiftungsratsmitglied einen Antrag der Schützenbruderschaft Holzen zur Gewährung eines Darlehens aus dem Holzener Stiftungsvermögen entgegengenommen. Die finanziellen Mittel sollen für Umbaumaßnahmen eines neuen Jugendtreffs in der Schützenhalle eingesetzt werden. Eine Trägerschaft der freien Jugendarbeit in Holzen wird derzeit mit Vertretern des Jugendamtes der Stadt Arnsberg und der Schützenbruderschaft vorbereitet.
Da das beschriebene Projekt nach dem beschlossenen Stiftungszweck förderfähig ist, habe ich den Antrag dem Vorsitzenden Herrn Dr. Wolfhard von Boeselager übermittelt mit der Bitte, den Stiftungsrat umgehend einzuladen, damit eine Entscheidung zum Wohle unserer dörflichen Gemeinschaft umgesetzt werden kann.
Da der bisherige Raum im Untergeschoss des Kindergartens für die Eigennutzung dringend benötigt wird, habe ich den Vorsitzenden Dr. Wolfhard von Boeselager am 30. April noch einmal in einem persönlichen Gespräch gebeten, eine Stiftungsratssitzung einzuberufen, damit eine Mittelvergabe für die Umsetzung der Baumaßnahme erfolgen kann.
Eine fristgerechte Einladung des bestehenden Stiftungsrates lehnt der Vorsitzende von Boeselager ab. Er plant hingegen die Einberufung des Stiftungsrates erst mit den nach der Kommunalwahl neu benannten Mitgliedern der Stiftung. Nach der Abarbeitung aller Regularien nach einer Kommunalwahl und den konstituierenden Sitzungen der Bezirksausschüsse, die das Vorschlagsrecht der neuen Stiftungsratsmitgliedern haben und vom Rat bestätigt werden müssen, dürfte der Stiftungsrat ein weiteres Jahr handlungsunfähig bleiben.
Die letzte Stiftungsratssitzung, in der über Darlehnsanträge beraten und entschieden wurde, fand am 06. Mai 2004 in Bachum statt, und wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden Martin Schleep aus Holzen geleitet. Es bleibt festzustellen, dass nunmehr 10 Jahre die Stiftungsvermögen der Ortsteile und auch Heizens (ca. 40 000,- Euro) auf einem wenig lukrativen Sparkonto unangetastet liegen und nicht für soziale Zwecke in unserer Dorfgemeinschaft eingesetzt werden konnten.
Der Vorsitzende, Dr. Wolfhard von Boeselager, hat mit allen Mitteln den Fortbestand der Stiftung verteidigt, jedoch versäumt es derzeit, den Stiftungszweck endlich zum Wohle der Gemeinschaft einzusetzen. Fazit: Eine Stiftung, die nur dem Selbstzweck und der Selbstdarstellung dient, ist wertlos und dient nicht dem Wohl der Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Lattrich
Eine Antwort
Lieber Werner.
Ich gebe dir Recht, es scheint so zu sein, wie seit 10 Jahren, nämlich dass sich der Stiftungsratvorsitzende keinen Deut um die Interessen der Stiftungsratsmitglieder kümmert.
Ich bin mal gespannt, wie lange sich der Stiftungsrat dies noch gefallen lässt.