- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Langerwartete Sanierung der Kinderklinik gestartet

Kinderkrankenschwester Natalie Wiesrecker und Chefarzt Dr. Martin Rey schieben den letzten Inkubator aus der Intensivstation, wo nun für vier Monate die Bauarbeiter regieren. (Foto: oe)
Kin­der­kran­ken­schwes­ter Nata­lie Wies­re­cker und Chef­arzt Dr. Mar­tin Rey schie­ben den letz­ten Inku­ba­tor aus der Inten­siv­sta­ti­on der Kin­der­kli­nik, wo nun für vier Mona­te die Bau­ar­bei­ter regie­ren. (Foto: oe)

Hüs­ten. 20 Jah­re ist es jetzt her, dass am Hüs­te­ner Karo­li­nen­hos­pi­tal aus Beleg­bet­ten eine eigen­stän­di­ge Kli­nik für Kin­der- und Jugend­me­di­zin ent­stan­den ist. 20 Jah­re, in den die Pati­en­ten­zah­len sich kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert und auf rund 2300 im Jahr 2014 fast ver­dop­pelt haben, wie Chef­arzt Dr. Mar­tin Rey berich­tet. 20 Jah­re aber auch, die nicht spur­los an Aus­stat­tung und Räum­lich­kei­ten vor­über gegan­gen sind. Jetzt ist die lang­erwar­te­te Sanie­rung ange­lau­fen und wird das Erschei­nungs­bild der Kli­nik mit 40 Plan­bet­ten bis Anfang 2017 in meh­re­ren Bau­ab­schnit­ten grund­le­gend ändern.

Enorme Verbesserungen „in puncto Hotellerie“

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gibt es seit November 1994 am Karolinenhospital Hüsten, heute ein Teilstandort des Klinikums Arnsberg. (Foto: oe)
Die Kli­nik für Kin­der- und Jugend­me­di­zin gibt es seit Novem­ber 1994 am Karo­li­nen­hos­pi­tal Hüs­ten, heu­te ein Teil­stand­ort des Kli­ni­kums Arns­berg. (Foto: oe)

„Wir ken­nen die Kri­tik und kön­nen sie auch ver­ste­hen“, sagt Dr. Rey und kün­digt an, dass sei­ne Kli­nik ins­be­son­de­re in punc­to Hotel­le­rie nicht wie­der­zu­er­ken­nen sein wer­de. Kli­ni­kum-Geschäfts­füh­rer Vol­ker Koch betont, dass man ger­ne schon deut­lich frü­her mit dem Umbau der Päd­ia­trie begon­nen hät­te. Aber der Umbau einer Kli­nik unter lau­fen­dem Betrieb und Ein­hal­tung aller tech­ni­schen und kran­ken­haus­hy­gie­ni­schen Erfor­der­nis­se sei eine hoch­kom­ple­xe Ange­le­gen­heit und es habe lan­ge gedau­ert, den Umbau mit Gesund­heits­amt und Hygie­ne­insti­tut bis ins letz­te Detail durch­zu­pla­nen. Ein Neu­bau der Kli­nik an ande­rer Stel­le sei von der Kos­ten­si­tua­ti­on, aber auch vom Betriebs­ab­lauf nicht mög­lich gewe­sen. Das Kli­ni­kum Arns­berg inves­tiert jetzt 2,1 Mil­lio­nen Euro in den Umbau und trägt dies kom­plett aus Eigen­mit­teln ohne Zuschüsse.

Baustelle und Station müssen stets abgeschottet sein

„Das ein Bau­ar­bei­ter mit einer Schub­kar­re durch eine Sta­ti­on fährt, ist heut­zu­ta­ge ein No-Go,“ erläu­tert Koch die Schwie­rig­kei­ten bei der Bau­pla­nung. Zwi­schen lau­fen­dem Sta­ti­ons­be­trieb und Bau­stel­le muss eine stän­di­ge hygie­ni­sche Abschot­tung geben, die weder Staub und Dreck noch Bak­te­ri­en durch­lässt. In jedem Bau­ab­schnitt muss es einen eige­nen Bau­stel­len­zu­gang geben. Die­se Vor­ga­ben machen es erfor­der­lich, dass in sechs Bau­ab­schnit­ten gebaut wer­den muss. Der ers­te Bau­ab­schnitt, der im Sep­tem­ber 2014 gestar­tet wur­de, ist weit­ge­hend unbe­merkt von den Pati­en­ten bereits abge­schlos­sen. hier wur­de einer von zwei neu­en Flucht- und Ret­tungs­we­gen gebaut, der auf­grund der ver­schärf­ten Brand­schutz­auf­la­gen erfor­der­lich ist und jetzt auch als Bau­stel­len­zu­gang genutzt wer­den kann.

Intensivstation vier Monate in Ausweichquartier

Der zwei­te Bau­ab­schnitt ist in die­ser Woche ange­lau­fen und wird in den nächs­ten vier Mona­ten zu den ver­mut­lich größ­ten Eng­päs­sen der zwei­ein­halb­jäh­ri­gen Umbau­pha­se füh­ren. Chef­arzt Dr. Rey hat am Don­ners­tag zusam­men mit Kin­der­kran­ken­schwes­ter Nata­lie Wies­re­cker vor den Kame­ras der Pres­se den letz­ten Inku­ba­tor aus der Inten­siv­sta­ti­on für Neu- und Früh­ge­bo­re­ne gescho­ben. Die Inten­siv­sta­ti­on ist für vier Mona­te in ein Aus­weich­quar­tier im 1. Ober­ge­schoss der Karo­li­ne gezo­gen. „Räu­me, die wir über Jah­re für die­sen Zweck frei­ge­hal­ten und gegen Begehr­lich­kei­ten ande­rer Abtei­lun­gen ver­tei­digt haben,“ so Vol­ker Koch. Wenn die Kin­der­in­ten­siv­sta­ti­on Ende Mai oder Anfang Juni in ihre erneu­er­ten Räu­me zurück­kehrt, wird sich die Sta­ti­on 1b über die­se zusätz­li­chen Räu­me freu­en können.

„Nicht alle Komfortwünsche der Eltern zu erfüllen“

Bis dahin, so Dr. Rey, bit­te er die Eltern um Ver­ständ­nis, dass mög­li­cher­wei­se nicht alle Kom­fort­wün­sche zu erfül­len sei­en. „Das Pati­en­ten­wohl hat abso­lu­ten Vor­rang,“ sagt der Medi­zi­ner und kün­digt an, dass bei star­ker Bele­gung Wahl­leis­tun­gen nicht mög­lich sein wer­den und Eltern statt einer Lie­ge auch mal mit einem Stuhl vor­lieb neh­men müss­ten. Vol­ker Koch betont, dass auch die­se Inte­rims­lö­sung mit Schleu­sen für Mit­ar­bei­ter und Mate­ri­al und einem stren­gen Zugangs­re­gime für Besu­cher all die Anfor­de­run­gen erfüllt, die auch an eine dau­er­haf­te Sta­ti­on gestellt werden.

Alles wird mit Konzept Sommerwiese durchgestaltet

Dieses Flachdach wird überbaut, um mehr Platz für komfortable Zimmer zu schaffen. (Foto: oe)
Die­ses Flach­dach wird über­baut, um mehr Platz für kom­for­ta­ble Zim­mer zu schaf­fen. (Foto: oe)

Der anschlie­ßen­de drit­te Bau­ab­schnitt ist der längs­te, aber nicht mehr so schwie­rig, da die ers­ten reno­vier­ten Pati­en­ten­zim­mer zur Ver­fü­gung ste­hen und nur ein Pati­en­ten­zim­mer nicht genutzt wer­den kann. Durch die Ein­hau­sung eines Bal­kons und die Über­bau­ung eines Flach­dachs wird die Kli­nik ihre Grund­flä­che deut­lich ver­grö­ßern. Auch ein Gang wird kom­plett ver­scho­ben, so dass am Ende grö­ße­re und kom­for­ta­ble­re Zim­mer ent­ste­hen kön­nen. Die wer­den alle mit eige­ner Naß­zel­le und Dusche aus­ge­stat­tet sein und im Regel­be­trieb nur noch zwei Bet­ten auf­neh­men statt der bis­her noch mög­li­chen drei. In den wei­te­ren Bau­ab­schnit­ten wer­den die rest­li­chen Pati­en­ten­zim­mer grund­sa­niert und Untersuchungs‑, Behand­lungs- und War­te­be­rei­che sowie Arzt- und Per­so­nal­räu­me erneu­ert und teil­wei­se ver­legt. Der Zugang zur Kapel­le wird für Kran­ken­haus­be­su­cher von der Kin­der­sta­ti­on aus nicht mehr mög­lich sein. Dafür soll es einen gro­ßen ver­glas­ten Kin­der­spiel­be­reich geben. Die gesam­te Kli­nik wird von einer Innen­ar­chi­tek­tin durch­ge­stal­tet. Ob Wän­de oder Böden, Möbel oder ande­re Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de, alles soll einem Leit­ge­dan­ken fol­gen. Dr. Rey und sei­ne Mit­ar­bei­ter haben hier­für das Kon­zept Som­mer­wie­se ausgewählt.

Informations- und Beschwerdemanagement

Für Unan­nehm­lich­kei­ten wegen der geän­der­ten Wege­füh­rung oder auch pha­sen­wei­se Bau­lärm bit­tet Vol­ker Koch Pati­en­ten und Ange­hö­ri­ge schon vor­ab um Ver­ständ­nis. Er ver­weist dar­auf, dass nur bewähr­te orts­an­säs­si­ge Fir­men ein­ge­setzt wer­den, „die wis­sen, wo sie arbei­ten“. Gleich­wohl hat das Kli­ni­kum ein umfas­sen­des Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment ein­ge­setzt. Es gibt einen Fly­er, der die ein­zel­nen Bau­ab­schnit­te erläu­tert, es gibt Aus­hän­ge und auch Info­ter­mi­ne für das Per­so­nal. Und auch das Beschwer­de­ma­nage­ment des Kli­ni­kums steht zur Ver­fü­gung, um Beschwer­den anzu­neh­men, zu beant­wor­ten und Män­gel abzu­stel­len. „Nie­mand soll das Gefühl haben, dass er ins Nir­wa­na läuft,“ sagt Koch und Dr. Rey freut sich, dass sei­nen Mit­ar­bei­tern in die­ser schwie­ri­gen Pha­se so der Rücken frei gehal­ten wird. „Anfang, maxi­mal Mit­te 2017,“ so Koch, soll es dann soweit sein, das mit einem Tag der offe­nen Tür die neue Kin­der­kli­nik der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wird.

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de