Hochsauerlandkreis. Zum Thema „Der Wolf ist (wieder) da – Fakten statt Mythen“ lädt der Landwirtschaftliche Kreisverband Hochsauerland in diesem Jahr zu seinem Kreisverbandstag ein. Am Montag, 30. November, beginnt um 20 Uhr im Holzzentrum Olsberg eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Experten zur erwarteten Rückkehr des Wolfes im Hochsauerland. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Eindeutige Spuren auch im Hochsauerlandkreis
„Wölfe kommen näher,“ berichtet Barbara Kruse vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband. „Im Kreis Minden-Lübbecke wurde vor einem Jahr ein Wolf nachgewiesen, im Januar einer im Kreis Siegen-Wittgenstein von einer Wildkamera fotografiert, im Hochsauerland sind eindeutige Wolfsspuren aufgetaucht. In Niedersachsen hat es Risse von Tieren durch Wölfe gegeben.“ Bisher befinde sich das Bundesland NRW offiziell in der sogenannten Wolf-Stufe eins, also in einer Phase, in der einzelne Wölfe sporadisch innerhalb der Landesgrenzen auftauchen und dann wieder verschwinden.
Konkrete Sorgen der Tierhalter
Was aber bedeutet die Rückkehr des Wolfes genau für die Land- und Forstwirte und für die übrige Bevölkerung im Land? „Neben der eher allgemeinen menschlichen Angst vorm ‚bösen Wolf‘ haben die Tierhalter in der Landwirtschaft konkrete Sorgen,“ so Barbara Kruse. „Alle Tierhalter mit Weidehaltung, besonders Rinder‑, Pferde und Schafhalter, fürchten um ihre Herden, da ihre Tiere zum Beuteschema des Wolfes gehören. Bejagbar sind die Wölfe nicht, sie stehen unter strengem Artenschutz. Für die Tierhalter stellt sich deshalb die Frage nach einem effektiven Schutz ihrer Herden vor dem Wildtier, ebenso wie nach der Entschädigung bei Rissen.“
Experten diskutieren
Um all diese Vermutungen und Fragen genauer zu beleuchten, ist es dem Landwirtschaftlichen Kreisverband gelungen, Experten aus den verschiedenen Bereichen zusammen zu holen:
- Dr. Henning Vierhaus, Wildbiologe
- Götz George, geschädigter Landwirt, Gestüt Norderheide
- Claus Schlange, Jäger und Hegeringsleiter
- Werner Schubert, Geschäftsführer der Biologischen Station Hochsauerlandkreis und Wolfsbeauftragter für das Hochsauerland
- Hermann Seeker, Landwirt aus Ostwestfalen und Wolfsbeauftragter des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV)
Sie alle stellen ihre Sicht zur Rückkehr des Wildtieres vor. Moderiert wird die Diskussion von Armin Asbrand, Redakteur beim Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. Kreisverbandsvorsitzender Josef Schreiber und sein Stellvertreter Klaus Bauerdick hoffen auf einen interessanten Abend mit vielen Besuchern im Olsberger Holz-Zentrum (Carlsauestraße 91a, 59939 Olsberg-Steinhelle).