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Kunstverein zeigt sein zehntes Ausstellungsprojekt

Foto­gra­fien von Kris Scholz. (Foto: Veranstalter)

Sun­dern. Das zehn­te Aus­stel­lungs­pro­jekt des Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land e.V. star­tet am 29. Okto­ber 2017 mit der Dop­pel­aus­stel­lung „Heli­kon“ und „Die Ban­de“ in der Stadt­ga­le­rie Sun­dern. Foto­gra­fie, wel­che Kunst­ge­schich­te zitiert, und sub­til humor­vol­le Gesell­schafts­kri­tik kenn­zeich­nen die neu­en Aus­stel­lun­gen der Künst­ler Kris Scholz und Frank Herzog.

Kris Scholz

„Nach den erfolg­rei­chen Foto­aus­stel­lun­gen von Bet­ti­na Flit­ner (2013), Tobi­as Gre­we (2014) und Boris Becker (2015) prä­sen­tiert der Kunst­ver­ein eine wei­te­re span­nen­de Posi­ti­on, die den hohen Stel­len­wert der zeit­ge­nös­si­schen künst­le­ri­schen Foto­gra­fie noch ein­mal vor Augen führt“, so Anne Knapstein, Vor­sit­zen­de des Kunst­ver­eins. „Kris Scholz ist einer der gefrag­tes­ten deut­schen Foto­künst­ler.“ Er zeigt in einer Ein­zel­aus­stel­lung vom 29. Okto­ber bis zum 17. Dezem­ber Foto­ar­bei­ten mit dem span­nen­den Titel „Heli­kon“. Auf­nah­men aus sei­nen Werk­grup­pen Balan­ce de Mou­ve­ment (Por­träts), Flowers (Blu­men­still­le­ben) und Marks and Traces (Wän­de und Fuß­bö­den) wer­den auf der gro­ßen Aus­stel­lungs­ebe­ne in der ers­ten Eta­ge der Stadt­ga­le­rie präsentiert.

Die­se Werk­grup­pen zei­gen eine unver­kenn­ba­re Eigen­art des Künst­lers. Sei­ne aktu­el­len Por­traits berüh­ren das kunst­his­to­ri­sche Por­trait der ita­lie­ni­schen Renais­sance, sei­ne Flowers das nie­der­län­di­sche Still­le­ben und sei­ne Marks and Traces den ame­ri­ka­ni­schen abs­trak­ten Expres­sio­nis­mus und deut­sches Infor­mel. Und das, um die­sen Epo­chen mit­tels Foto­gra­fie eine eige­ne, zeit­ge­mä­ße Begriff­lich­keit zuzu­füh­ren. Die sich hier­bei for­mie­ren­de Syn­the­se aus Kunst­his­to­rie und aktu­el­lem Kunst­ver­ständ­nis führt zu einem bestechen­den Hyper­rea­lis­mus, zuwei­len durch­aus auch zu einem Ironischen.

Kris Scholz stu­dier­te Foto­gra­fie an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf bei Bernd Becher. Bernd und Hil­la Becher gel­ten als die Kory­phä­en der Foto­kunst, die die Foto­gra­fie in den 1960-er und 70-er Jah­ren end­gül­tig zur Kunst erho­ben haben. Scholz, zwar Becher­schü­ler, war die­se Schub­la­de in die man unwei­ger­lich gesteckt wird, so respek­ta­bel sie auch sein mag, immer zu eng. Was ihn aber zwei­fels­frei mit der Becher­schu­le ver­bin­det, ist das Arbei­ten in Seri­en, sowie die abso­lu­te Per­fek­ti­on, die ulti­ma­ti­ve Schär­fe und Fein­kör­nig­keit sei­ner Auf­nah­men. Neben sei­ner eige­nen künst­le­ri­schen Arbeit, die ihn welt­weit, unlängst in Peking und Chong­qing, unter­wegs sein lässt, lehrt Kris Scholz heu­te als Pro­fes­sor an der Hoch­schu­le Darm­stadt künst­le­ri­sche Fotografie.

Bil­der von Frank Her­zog. (Foto: Veranstalter)

Frank Herzog

„Eben­so freut sich der Kunst­ver­ein zum sel­ben Zeit­punkt Plas­ti­ken und Papier­ar­bei­ten von Frank Her­zog im Pro­jekt­raum im Foy­er der Stadt­ga­le­rie zei­gen zu kön­nen“, so Anne Knapstein. „In sei­ner Aus­stel­lung „Die Ban­de“ ver­eint Frank Her­zog Humor und Gesell­schafts­kri­tik.“ 20 Köp­fe aus gebrann­ten Ton ste­hen sich gegen­über. Ein ers­ter flüch­ti­ger Blick erin­nert an Sol­da­ten. Erst bei nähe­rer Betrach­tung sieht man Kin­der­ge­sich­ter. Da ste­hen sich stramm in Reih und Glied der gewitz­te Fritz, der früh­rei­fe Horst, der wil­de Paul, der hilf­rei­che Johan­nes, der phan­ta­sie­vol­le Edgar gegen­über. Gedan­ken­ge­ber für die­se Rei­he war das Buch Gra­nat­split­ter von Karl Heinz Boh­rer. Frank Her­zog zog dar­aus Par­al­le­len zu sei­ner eige­nen Kind­heit – sowie zur aktu­el­len poli­ti­schen Situa­tio­nen welt­weit. Her­zog stellt uns Cha­rak­te­re vor, die sich ges­tern wie heu­te und künf­tig den eige­nen, und den Unzu­läng­lich­kei­ten der Welt stel­len müssen.Ein Spiel des Künst­lers mit Geschich­te und Gegen­wart, Kind­sein und Erwach­sen­sein, Fan­ta­sie und Rea­li­tät, Gut und Böse.

Schon zum zwei­ten Mal ist Frank Her­zog zu Gast beim Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land e.V. Das ers­te Mal im Rah­men der Gemein­schafts­aus­stel­lung Kunst ≠ Kapi­tal in 2015, und nun in einer Ein­zel­aus­stel­lung. Es ist cha­rak­te­ris­tisch für Frank Her­zog, dass er in sei­ner Kunst poli­ti­sche und gesell­schafts­kri­ti­sche Aus­sa­gen trifft. Das konn­ten die Besu­cher 2015 schon bei Betrach­tung sei­ner aus Holz gehaue­nen und rea­lis­tisch bemal­ten Ein­kaufs­tü­ten fest­stel­len. Aller­dings schaut Her­zog auch immer mit einem Auge auf die Indi­vi­dua­li­tät eines jeden, und mit dem ande­ren ver­ständ­nis­voll auf die laten­te Komik, die sich mit­un­ter auch in bit­ter­bö­ses­te Situa­tio­nen einschleicht.

Frank Her­zog ist Maler, Bild­hau­er und Zeich­ner. Nach sei­nem Stu­di­um an der Werk­kunst­schu­le Bie­le­feld bei Karl-Heinz Mey­er folg­ten unter ande­rem ein Lehr­auf­trag für zeich­ne­ri­sche Gestal­tung, Grund­la­gen und Akt­zeich­nung an der Fach­hoch­schu­le Bie­le­feld, und ein Kunst­sti­pen­di­um in Bonn. Heu­te lebt er im Westerwald.

Die bei­den Aus­stel­lun­gen wer­den von Gérard Good­row, frei­er Kura­tor, Autor und Kunst­ver­mitt­ler und in Köln ansäs­sig, für den Kunst­ver­ein kuratiert.

  • Ver­nis­sa­ge: 29.10.2017 um 14 Uhr
  • Aus­stel­lungs­dau­er: 29. 10. – 17. 12. 2017
  • Öff­nungs­zei­ten: Mi – Fr 16 – 18.30 Uhr // Sa – So 14 – 18 Uhr
  • Füh­run­gen nach Vereinbarung
  • Künst­ler­ge­spräch Frank Her­zog und Gérard Good­row: 10. 12 .2017 um 14 Uhr
  • Finis­sa­ge und Künst­ler­ge­spräch Kris Scholz und Gérard Good­row: 17. 12. 2017 um 14 Uhr

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