Arnsberg. Der Kunstverein Arnsberg e.V. verlängert die aktuelle Ausstellung „Remind me later„des Künstlers Aram Bartholl bis 16. Oktober 2016.
Soziale Nebenwirkungen
Die Auswirkung der technischen Entwicklungen auf das soziale Leben und die zwischenmenschlichen Beziehungen ist zentrales Thema der künstlerischen Arbeit von Aram Bartholl. Bartholl setzt sich in dieser Ausstellung mit dem digitalem Alltag auseinander, „Remind me later“ (Erinnern Sie mich später) ist uns allen als User bekannt. In einer Art von Reflex und Selbstschutz gegen die andauernde Erneuerungen von automatischen Updates ist der Klick auf den „Remind me later“-Button die unmittelbare und spontane Reaktion. Digitalisierung kann ohne Zweifel verbinden, aber auch entfremden. Freunde treffen? In die Natur gehen? Remind me later. Oft ist das Handy der interessantere Reiz als der Mensch gegenüber. Die unendliche Möglichkeit von Kommunikation hat mehr zu bieten als das reale Leben? Ist das so? Aram Bartholl untersucht in seinen Arbeiten die sozialen Nebenwirkungen der Digitalisierung und hinterfragt ihren Einfluss auf unser analoges Leben. Dabei bezieht er auch häufig den Außenraum mit ein und vermischt die Wahrnehmung des Realen und des Virtuellen. Auch in Arnsberg hat er diese von Humor und großer Sensibilität geprägten Arbeiten mit zwei Objekten im öffentlichen Raum auf dem Neumarkt fortgesetzt.
Aram Bartholl wurde 1972 in Bremen geboren und lebt in Berlin. Er ist Gastprofessor an der Kunstakademie in Kassel und an der UCLA in Los Angeles.