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Hellefelder Höhe: Motorrad-Einbahnstraße wird geprüft

Zumindest mit verlängerten Zeiten der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Seepromenade soll das Problem des Motorradlärms in Langscheid bekämpft werden. (Foto: JörgBrinckheger  / pixelio.de)
Zumin­dest mit ver­län­ger­ten Zei­ten der Geschwin­dig­keits­be­gren­zung auf der See­pro­me­na­de soll das Pro­blem des Motor­rad­lärms in Lang­scheid bekämpft wer­den. (Foto: Jörg­Brinck­he­ger / pixelio.de)

Langscheid/Hellefeld. Der Sun­derner Rat hat ein Paket mit Maß­nah­men und Prüf­auf­trä­gen beschlos­sen, um dem Pro­blem des Motor­rad­lärms ins­be­son­de­re am Sor­pe­see­ufer in Lang­scheid und auf der Hel­le­fel­der Höhe bes­ser Herr zu wer­den. Damit wur­den zumin­dest eini­ge der For­de­run­gen der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Motor­rad­lärm und Rase­rei erfüllt. Die IG, die nach eige­nen Anga­ben über 2000 Bür­ger ver­tritt, hat­te einen Antrag an den Rat gestellt.

Tempo-Beschränkung an Seepromenade wird zeitlich ausgeweitet

Zu den Vor­schlä­gen der IG hat­te die Stadt Stel­lung­nah­men von Straßen.NRW, Poli­zei, Kreis und Bezirks­re­gie­rung ein­ge­holt, die eini­ge der Vor­schlä­ge als nicht mach­bar bezeich­ne­ten. So hat­te die IG gefor­dert, die Geschwin­dig­keit an der See­pro­me­na­de in Lang­scheid dau­er­haft und ganz­jäh­rig auf 30 Stun­den­ki­lo­me­ter zu redu­zie­ren. Der­zeit gilt die­se Regel sai­so­nal vom 15. April bis 15. Okto­ber zwi­schen 10 und 18 Uhr. Bei der sai­so­na­len Rege­lung soll es auch blei­ben. Aller­dings sol­len die Gel­tungs­zei­ten der Beschrän­kung aus­ge­wei­tet wer­den auf 10 bis 20 Uhr an Werk­ta­gen sowie 6 bis 22 Uhr an Wochen­en­den. Die von der IG gewünsch­te Zusatz­be­schil­de­rung „Lärm­schutz“ hat Straßen.NRW abge­lehnt, weil es bei der Geschwin­dig­keits­be­gren­zung nicht nur um Lärm­schutz gehe.

Verlegung von Motorradparkplätzen wird geprüft

Rainer Sturm  / pixelio.de
Lang­scheids Orts­vor­ste­her beklagt nicht nur Moto­ren­lärm, son­dern auch das aggres­si­ve Auf­tre­ten eini­ger Motor­rad­fah­rer. (Foto: Rai­ner Sturm / pixelio.de)

Auch die von der BI gewünsch­te Sper­rung der K 34 (Brunnenstraße/Lindenstraße) wur­de nicht beschlos­sen. Das hat­te Lang­scheids Orts­vor­ste­her Micha­el Pell­mann (CDU) kate­go­risch abge­lehnt, weil dies „alle Motor­rä­der, die aus dem Mär­ki­schen Kreis ein­flie­gen“, durch Lang­scheid füh­ren wür­de. Auch eine Geschwin­dig­keits­re­du­zie­rung auf der gesam­ten See­stra­ße zwi­schen Lang­scheid und Ame­cke auf 50 km/h hielt Pell­mann für nicht sinn­voll und sie wur­de fal­len gelas­sen. Gleich­wohl mach­te Pell­mann deut­lich, dass in Lang­scheid etwas pas­sie­ren müs­se. Er berich­te­te von Motor­rad­grup­pen, die mit Sprü­chen wie „Wir sind fünf und du nur einer!“ und Hand­greif­lich­kei­ten gegen Leu­te vor­ge­hen, die sich beschwe­ren, oder die die Geh­we­ge so zupar­ken, dass kein Kin­der­wa­gen mehr durch passt, und sag­te: „Sol­che Leu­te brau­chen wir nicht in Lang­scheid!“. Er unter­stüt­ze die For­de­rung, die Motor­rad­park­plät­ze an der Pro­me­na­de zu ver­le­gen und Rad­fah­rern und E‑Bikern zur Ver­fü­gung zu stel­len, denn die­se Motor­rad­park­plät­ze wür­den zum „Zur­schau­stel­len“ nach dem Mot­to „Was bin ich für ein dicker Hecht!“ genutzt. Er hat­te auch scho­nen einen Vor­schlag als Ersatz, einen Strei­fen des Park­plat­zes zwi­schen Yacht­club und Kanu­club, nur weni­ge Meter ent­fernt. Der Rat beschloss, eine Ver­le­gung der Park­plät­ze zunächst von der Ver­wal­tung prü­fen zu las­sen, ins­be­son­de­re was die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen betrifft.

Polizeikontrollen lösen Problem nicht dauerhaft

Der Lang­schei­der Orts­vor­ste­her erin­ner­te auch dar­an, dass die Dis­plays, die am Stra­ßen­rand die gefah­re­ne Geschwin­dig­keit anzei­gen, durch­aus effekt­voll gewe­sen sei­en, jetzt aber lei­der kaputt sei­en. Für einen Ersatz, 2000 Euro pro Stück, Pell­mann mach­te aber auch deut­lich, dass man die Motor­rad­fah­rer nicht gene­rell aus Lang­scheid ver­ban­nen wol­le. Sie sei­en wei­ter als Gäs­te will­kom­men, denn schließ­lich sei­en es nur fünf bis zehn Pro­zent, die sich nicht an die Spiel­re­geln hal­ten. Eine Ein­schät­zung, die der Hel­le­fel­der Jens Kuh­nen (SPD) zumin­dest für die Hel­le­fel­der Höhe nicht teilt („Mir geht der Kamm hoch!“). Dort sei­en es sei­ner Ein­schät­zung an die 100 Pro­zent er Motor­rad­fah­rer, die sich nicht an die Spiel­re­geln hal­ten. Er sprach von „Out­laws“, die dort, wo ande­re Ruhe und Ent­span­nung suchen, auf der Jagd nach dem Adre­na­lin­stoß sei­en. Trotz der begrü­ßens­wer­ten Ord­nungs­part­ner­schaft mit Poli­zei und Kreis sei die­ses Pro­blem mit repres­si­ven Maß­nah­men nicht dau­er­haft in den Griff zu krie­gen, zumal die Per­so­nal­stär­ke der Poli­zei sin­ke. Kuh­nen mach­te sich stark, durch­aus auch mit einer pro­vo­kan­ten Maß­nah­me, die sich her­um­spre­che, ein Zei­chen zu set­zen. Den Vor­schlag, die Hel­le­fel­der Höhe als Ein­bahn­stra­ße für Motor­rä­der aus­zu­wei­sen, begrüß­te er, denn das wer­de die Hin- und-Her-Ren­nen unter­bin­den. Bei einer sol­chen Len­kung wür­den sich die Ver­kehrs­strö­me ändern und irgend­wann sei die Stre­cke „ver­brannt“. Der Rat beschloss, dass die Mach­bar­keit einer sol­chen Ein­bahn­re­ge­lung für die Hel­le­fel­der Höhe und even­tu­ell in Ver­bin­dung mit dem Och­sen­kopf in einer Behör­den­ab­stim­mung geprüft wer­den soll.

Probleme auch in anderen Ortsteilen

Landrat Dr. Karl Schneider sowie die Bürgermeister Detlef Lins, Hans-Josef Vogel, Bernhard Halbe und Uli Hess lassen sich das neue Schallpegelmessgerät vorführen. (Foto: HSK)
Ord­nungs­part­ner­schaft: Land­rat Dr. Karl Schnei­der sowie die Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins, Hans-Josef Vogel, Bern­hard Hal­be und Uli Hess bei der Poli­zei. (Foto: HSK)

Dass die Pro­ble­me nicht nur in Hel­le­feld und Lang­scheid lie­gen, mach­ten ande­re Poli­ti­ker deut­lich. Klaus Tol­le (CDU) aus Hagen sprach die Pro­ble­me im Bereich Hagen/Hoher Len­scheid und Allendorf/Hüttebrüchen an, Peter Penz (SPD) aus Hach­en klag­te über die unfall­träch­ti­ge „Röhr­tal-Renn­stre­cke“ zwi­schen Hach­en und Müsche­de und Hol­ger Hen­ges­bach (CDU) aus Bren­sche­de reg­te an, dort das Orts­ein­gangs­schild um 100 meter zu ver­set­zen, damit nicht wei­ter „mit hun­dert Sachen“ an einem Haus vor­bei­ge­rast wer­de, das 5000 Über­nach­tun­gen im Jahr zähle.

„Tag der Entschleunigung“ für Gespräche nutzen

Beschlos­sen wur­de, die im April ver­ein­bar­te Ord­nungs­part­ner­schaft und all­seits als sehr posi­tiv ein­ge­schätz­te Ord­nungs­part­ner­schaft mit Kreis, Poli­zei und ande­ren betrof­fe­nen Gemein­den im Kreis aus­zu­bau­en, aber auch, die Kon­tak­te in den Mär­ki­schen Kreis und den Kreis Olpe aus­zu­bau­en, da viel­be­fah­re­ne Stre­cken auch über die Kreis­gren­zen füh­ren. Und es erging auch ein Arbeits­auf­trag an das Stadt­mar­ke­ting. Dort sol­len Vor­schlä­ge erar­bei­tet wer­den für eine Ver­an­stal­tung, die der Lang­schei­der Jür­gen ter Bra­ak (SPD) den „Tag des Bewusst­seins“ nann­te und Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins einen „Tag der Ent­schleu­ni­gung“, an dem man die Pro­blem­grup­pen beim Kaf­fee­trin­ken in Gesprä­che ver­wi­ckeln könnte.

Das kleine Sundern appelliert an Brüssel

Außer­dem soll ein Signal aus dem klei­nen Sun­dern nach Brüs­sel gesen­det wer­den. In Zusam­men­ar­beit mit den hei­mi­schen Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten soll eine Reso­lu­ti­on for­mu­liert wer­den, die, vom Stadt­rat und vom Kreis­tag abge­seg­net, die EU auf­for­dern soll, bei­den Zulas­sungs­vor­schrif­ten für Motor­rä­der die maxi­ma­le Laut­stär­ke von 100 auf 80 Dezi­bel abzu­sen­ken. Aller­dings, so hat­te Micha­el Pell­mann, zuvor berich­tet, sind es inzwi­schen nicht nur die Motor­rä­der, die viel Lärm machen. An der Sor­pe­pro­me­na­de sei­en dafür auch Fer­ra­ris, Mase­r­a­tis und A 8‑Audis verantwortlich.

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