Hüsten. Großeinsatz an der Realschule Hüsten. Am Donnerstag morgen wurden die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Polizei zum Vogelbruch in Hüsten gerufen. In der Realschule hatten 23 Schülerinnen und Schüler kurz nachdem sie einen Flur und dann einen Klassenraum betreten hatten, einen ungewöhnlichen Geruch wahrgenommen. Als die Schulkinder den Bereich wieder verlassen hatten, klagten elf der Kinder und Jugendlichen über Kopfschmerzen und Reizungen der Atemwege, woraufhin die Rettungskräfte hinzugezogen wurden. Ein Gebäudeteil der Schule wurde vorsorglich komplett geräumt.
Vier Jugendliche vorsorglich ins Krankenhaus
Die Schulleitung reagierte umgehend und löste die schulinterne Alarmeinrichtung aus, woraufhin die Schulgebäude geräumt wurden. „Alle Klassen verließen ihre Räume in vorbildlich geordneter Weise, so wie sie es zweimal jährlich im Zuge der gesetzlich vorgeschriebenen Räumungsübungen gemeinsam mit der Feuerwehr üben,“ berichtet Feuerwehrsprecher Peter Krämer. „Diese Praxis bewährte sich in diesem Ernstfall, so dass der um 10.06 Uhr alarmierte und kurz darauf eintreffende Rettungsdienst ohne Verzögerung seine Arbeit aufnehmen konnte.“
Alarmstichwort „Massenanfall von Verletzten“
Wegen der Zahl von 23 betroffenen Schülerinnen und Schüler, die die Geruchsbelästigung bemerkt hatten, lösten die Rettungskräfte eine Alarmerhöhung nach dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ aus, um für alle Fälle eine ausreichende Zahl von Rettungsmitteln vor Ort zur Verfügung zu haben. Neben den Rettungsdienste der Städte Arnsberg, Meschede und Sundern sowie der Firma Hagelstein waren die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) des DRK Hüsten, drei Notärzte, ein Leitender Notarzt, ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst sowie die Hauptwache Neheim der Arnsberger Feuerwehr zur Unterstützung alarmiert.
Elf Personen gesichtet und versorgt
Nach einer Erkundung der Einsatzstelle wurden elf Jugendliche in einem separaten Raum von den Rettungskräften gesichtet und versorgt. Vier von ihnen wurden schließlich vorsorglich mit Rettungswagen zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus transportiert. Die übrigen Schülerinnen und Schüler konnten anschließend wieder entlassen werden. Nach einer Querlüftung konnte die Feuerwehr den betroffenen Gebäudeteil um 12.10 Uhr wieder freigeben. Zuvor waren die Schülergruppen aus den anderen Gebäudeteilen bereits wieder in ihre Klassenräume zurückgekehrt. Nach der Freigabe konnten dann auch die übrigen Jugendlichen ihre in dem Gebäude zurückgelassenen Taschen holen. Die Schulleitung beendete für die Klassen 7 bis 10 den Unterricht nach der sechsten Stunde. Für die Kinder der Klassen 5 und 6 wurde die Übermittagsbetreuung wie üblich gewährleistet.
Kriminalpolizei nimmt Ermittlungen auf
Nach zwei Stunden war dieser glücklicherweise recht glimpflich verlaufene Einsatz für die rund 25 Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr, die mit sechs Rettungswagen, einem Notarztwagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeugen und einem Löschfahrzeug vor Ort waren, beendet. Die Kriminalpolizei wurde unmittelbar hinzugezogen. „Die Ermittlungen zu den Ursachen der Verletzungen wurden aufgenommen und dauern aktuell an,“ so Polizeisprecher Ludger Rath. „Was konkret zu den Symptomen bei den Jugendlichen geführt hat, ist noch nicht bekannt.“