Arnsberg/Voßwinkel/Menden. Die Start-und-Lande-Bahn des Flugplatzes Arnsberg-Menden (FAM) in Voßwinkel wird saniert und verbreitert. Der Flugbetrieb auf dem Verkehrslandeplatz wird deshalb heute an bis zum 29. November dieses Jahres komplett eingestellt. Lediglich Hubschrauber können – nach vorheriger Absprache mit dem Tower – hier in Notfällen noch landen und starten. Darüber informiert Andreas Dunker für den FAM in einer Information an die Öffentlichkeit.
Flugbetrieb bis 29. November eingestellt
Notwendig sind die umfangreichen Baumaßnahmen aus zweierlei Gründen: Zum einen soll der Asphaltbelag der rund 50 Jahre alten Start-und-Lande-Bahn erneuert werden. Zum anderen wird die ursprüngliche Bahn verbreitert. Deshalb plant die private Flugplatz-Holding, hinter der die Mendener Unternehmensgruppe OBO Bettermann steht, seit einiger Zeit diese Baumaßnahme. – Genehmigungsgrundlage dafür sei die bestandskräftige Platzgenehmigung, die bisher noch nicht in vollem Umfang umgesetzt worden sei, erläuterte Pressesprecher Ulrich Tückmantel von der Bezirksregierung in Münster, die für die Luftaufsicht und ‑sicherheit in Westfalen-Lippe verantwortlich zeichnet.
Asphaltdecke wird erneuert
Sowohl die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Asphaltdecke als auch die Verbreiterung der Bahn dienten der Optimierung der Sicherheit bei Starts und Landungen der Propellermaschinen und kleinen Düsenjets bis zu einem maximalen Gesamtgewicht von 5,7 Tonnen, die am Verkehrslandeplatz Arnsberg-Menden zugelassen seien, erklärte Tückmantel. Im Zuge der Verbreiterung der alten Start-und-Lande-Bahn von 20 auf 25 Meter in nördliche Richtung zum Waldstreifen hin werde auch die Befeuerung zu dieser Seite hin versetzt, berichtete Neuhaus. Dazu müssten die rund 30 Begrenzungsleuchten demontiert und anschließend auf neuen kleinen Fundamenten wieder installiert werden. Hinzu käme die Verlegung mehrerer Kilometer an Stromkabeln.
Deckschicht auf 23.000 Quadratmetern
Final wird eine Fläche von 23.000 Quadratmetern mit einer neuen Deckschicht asphaltiert. Statt der ursprünglich 920 Meter langen und 20 Meter breiten Bahn stünde dann künftig eine 1.055 Meter lange und 25 Meter breite Piste mit durchgängig gleichem und planem Belag zur Verfügung, so Neuhaus. Der Verkehrslandeplatz Arnsberg-Menden ist einer von zehn Schwerpunkt-Verkehrslandeplätzen für den Geschäftsreiseluftverkehr in Nordrhein-Westfalen und wird auch im Zusammenhang mit Rettungs- und Ambulanzflügen genutzt. Aus diesem Grund wird die aktuelle Baumaßnahme durch Landesmittel gefördert. – Der zusätzlich zu erbringende Eigenanteil der Betreibergesellschaft beliefe sich auf einen deutlich sechsstelligen Betrag, betonte Neuhaus.
Maßnahme durch Landesmittel gefördert
An der Anzahl der Flugbewegungen pro Jahr und der Begrenzung bei der Größe der auf dem Westerberg zwischen den Dörfern Echthausen und Voßwinkel abgefertigten Maschinen ändere sich dadurch nichts.
Hintergrund:
Der Verkehrslandeplatz am nördlichen Rande des Sauerlandes wurde 1970 – also vor genau 50 Jahren – in Betrieb genommen. Zunächst wurde der kleine Flugplatz vom damaligen Kreis Arnsberg und danach vom neuen Hochsauerlandkreis betrieben. Zum 31. März 2000 ging der Platz dann von der kommunalen in eine private Trägerschaft über. Und seit dem 1. September 2006 gehört das Flugplatzgelände und die damit verbundene Infrastruktur der Flugplatzgesellschaft Arnsberg-Menden mbH, deren alleiniger Gesellschafter seit 2012 die OBO-Bettermann-Gruppe aus Menden ist. Deren Chef Ulrich Bettermann (74) ist bekanntlich leidenschaftler Pilot und hat den in die Jahre gekommenen Verkehrslandeplatz zwischen Echthausen und Voßwinkel in der letzten Dekade wieder saniert und modernisiert.
Ausflugsgastronomie und Spielplatz
So gehört zur Infrastruktur auch das Hotel-Restaurant „JU 52“ mit seiner Ausflugsgastronomie und großem Spielplatz für junge Familien mit Kindern. Zudem bietet der Verkehrslandeplatz mit verschiedenen Betrieben und Einrichtungen etliche Arbeitsplätze für die Region. Vor allem Geschäftsleute aus dem Umfeld nutzen den Platz zudem als Basis für Reisen mit eigenen oder gecharterten Flugzeugen. Außerdem unterhält der Luftsportclub (LSC) Arnsberg vor Ort eine Flugschule und im Terminal ermöglicht ein Drei-Achs-Flugsimulator für Interessierte ein besonderes Erlebnis in einem großen Cockpit mit virtuell animierter Aussicht.
(Quelle: Andreas Dunker, FAM)