Die Hauptanliegen der Frauen lagen vor allem im Bereich der körperlichen und seelischen Gewalt, der Beziehungs- und Trennungsberatung, sowie dem Bereich der gesundheitlichen oder psychosomatischen Erkrankungen von Frauen. Insbesondere wurden vertiefte Selbsterfahrungsgruppen, Einzelgespräche oder Vorträge genutzt, um sich über die eigenen Rechte und Möglichkeiten zu informieren. Die Onlineberatung kam als neue Beratungsmöglichkeit hinzu und wurde als niedrigschwelliger Zugang gewählt.
Kölner Silvesternacht das große Thema
Im Bereich der sexuellen Gewalt fand ein Großteil der Beratungen aufgrund von Vergewaltigungen oder zurückliegendem Missbrauch statt. Insbesondere sexuelle Gewalterfahrungen sind auch Jahre später noch so nachdrücklich gesundheitsschädigend und verstörend, dass Frauen sich an die Beratungsstelle wenden, um diese Erlebnisse besser bewältigen zu können. Das letzte Jahr wurde stark durch die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln geprägt. Die sexuellen und körperlichen Übergriffe an Frauen waren massiv, so dass die Politik sich mit der anstehenden Reform des Sexualstrafrechts beschäftigte und die Frauenorganisationen im Herbst mit der bundesweiten Kampagne „Nein heißt Nein!“ für einen besseren Schutz und eine gezieltere Bestrafung von sexuellen Gewaltstraftaten einen Erfolg verzeichneten. Inhaltlich konnte die Frauenberatung die Umsetzung und Bekanntmachung der Möglichkeit der medizinischen Soforthilfe nach sexueller Gewalt im gesamten Hochsauerlandkreis erstmals mit Landesmitteln und neuen Öffentlichkeitsmaterialien verbreiten und führte dazu eine Fachveranstaltung durch.
Umfangreiches Angebot für geflüchtete Frauen
Bei der Arbeit mit geflüchteten traumatisierten Frauen und Mädchen stand die Gruppenarbeit im Vordergrund, durch die eine Vielzahl von Frauen in der Einzelberatung vertieft ihre Probleme angehen konnten. Auch die ehrenamtlichen HelferInnen wurden durch ergänzende Veranstaltungen in ihrer Arbeit mit den geflüchteten Familien unterstützt. Insbesondere die Projektmittel des Landes NRW führten zu einem vielschichtigen, umfangreichen Angebot der Beratungsstelle in den Flüchtlingsheimen, sowie in anderen Räumlichkeiten und der Beratungsstelle. In diesem Tätigkeitsbereich verstärkte eine junge Sozialarbeiterin das Team.