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Finanzamt meldet Rekordaufkommen von 643 Mio. Euro

Das Finanzamt Arnsberg meldet für 2014 ein Rekordaufkommen von fast 643 Mio. Euro. (Foto. oe)
Das Finanz­amt Arns­berg mel­det für 2014 ein Rekord­auf­kom­men von fast 643 Mio. Euro. (Foto. oe)

Arns­berg. „Ziem­lich hoch“ sei das Steu­er­auf­kom­men des Finanz­amts im Jahr 2014 gewe­sen, sagt Hans-Jür­gen Marx und unter­treibt dabei ein wenig. Tat­säch­lich, so fügt der Vor­ste­her des Finanz­amts bei der Jah­res­pres­se­kon­fe­renz hin­zu, hat es ein Auf­kom­men von knapp 643 Mil­lio­nen an der Rum­be­cker Stra­ße, wo die Steu­er­kon­ten von rund 106.000 Ein­woh­nern der Städ­te Arns­berg und Sun­dern geführt wer­den, bis­lang noch nicht gegeben.

Gute Konjunktur: 100 Mio. mehr als 2012

Stellten die Jahresbilanz des Finanzamts vor: Vorsteher hans-Jürgen Marx (Mitte), der Ständige Vertreter des Vorstehers Wilfried Apitz (links) und der neue Geschäftsstellenleiter und Pressebeauftragte Boris Klute. (Foto: oe)
Stell­ten die Jah­res­bi­lanz des Finanz­amts vor: Vor­ste­her hans-Jür­gen Marx (Mit­te), der Stän­di­ge Ver­tre­ter des Vor­ste­hers Wil­fried Apitz (links) und der neue Geschäfts­stel­len­lei­ter und Pres­se­be­auf­trag­te Boris Klu­te. (Foto: oe)

Das Finanz­amt Arns­berg hat 2014 fast 60 Mio. mehr als 2013 und sogar gut 100 Mio. Euro mehr als 2012 ein­kas­siert. „Das ist kon­junk­tur­be­dingt,“ sagt Marx und ver­weist auf die Stei­ge­run­gen bei der Lohn- und der Umsatz­steu­er. Die Lohn­steu­er sum­miert sich auf 175,5 Mio. Euro, 4,6 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Die Umsatz­steu­er stieg sogar um knapp 20 Pro­zent auf 212,4 Mil­lio­nen Euro. Die­se enor­me Stei­ge­rung sei aber nicht nur auf eine gute Kon­junk­tur zurück­zu­füh­ren, so Marx. Bei meh­re­ren Fir­men habe es Umstruk­tu­rie­run­gen gege­ben, so dass Steu­ern nun in Arns­berg ange­fal­len sind, die in den Jah­ren zuvor an ande­re Finanz­äm­ter gezahlt wor­den sei­en. Rech­ne man die­sen Son­der­ef­fekt bei der Umsatz­steu­er her­aus, blei­be immer noch ein Anstieg von knapp zehn Pro­zent, der in etwa der Ent­wick­lung in ganz Süd­west­fa­len ent­spre­che. Gute Kon­junk­tur und hoher Umsatz bedeu­te­ten aber nicht unbe­dingt, dass bei den Fir­men auch die Erträ­ge stim­men, sag­te Marx und ver­wies dar­auf, dass die gewin­n­ab­hän­gi­gen Steu­ern rück­läu­fig sei­en. Die Ein­kom­mens­steu­er sank in den letz­ten bei­den Jah­ren von 85,4 auf 71,3, die Kör­per­schafts­steu­er von 21,2  auf 14,4 Mio. Euro.

Erbschaftssteuer aus dem Tal heraus

Die Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er sei wie­der aus dem Tal her­aus­ge­kom­men, nach­dem es lan­ge ein gro­ßes Fra­ge­zei­chen wegen des aus­ste­hen­den Ver­fas­sungs­ge­richts­ur­teils gege­ben habe, sag­te Marx. Gegen­über dem Vor­jahr stieg hier das Steu­er­auf­kom­men um knapp 20 Pro­zent von 94,1 auf 112,8 Mio. Euro. Dabei ist aller­dings zu beach­ten, dass das Finanz­amt bei die­se Steu­er für alle elf Finanz­amts­be­zir­ke in Süd­west­fa­len zustän­dig ist. Immer wie­der, so Marx, kom­me es auch vor, dass sich bei der Erb­schafts­steu­er­ab­tei­lung Erben mel­den, die im Nach­lass der Ver­stor­be­nen Schwarz­geld­kon­ten gefun­den haben und die dann rück­wir­kend zur Kas­se gebe­ten wer­den. Ins­ge­samt, so Marx, hät­ten die Steu­er­bür­ger in Arns­berg und Sun­dern „einen ganz nor­ma­len Anteil“ an den rund 7500 Selbst­an­zei­gen von Steu­er­sün­dern, die es im letz­ten Jahr in NRW gege­ben habe.

Im März startet Einkommenssteuerveranlagung

Anfang März, so kün­dig­te Marx an, wer­de das Finanz­amt mit der Ver­an­la­gung zur Ein­kom­mens­steu­er star­ten. Frü­her hät­ten vie­le Steu­er­zah­ler schon deut­lich frü­her in den Start­lö­chern gestan­den, doch das mache heu­te kei­nen Sinn mehr, denn das Finanz­amt war­te ab, bis es von Arbeit­ge­bern, Kran­ken­kas­sen und Ver­si­che­run­gen die für die Steu­er­be­rech­nung nöti­gen Daten über­mit­telt bekom­me. Der Finanz­amts­vor­ste­her emp­fiehlt, die Steu­er­erklä­rung elek­tro­nisch abzu­ge­ben. In ein­fa­chen Fäl­len kön­ne es schon in 14 Tagen einen Bescheid und Geld geben, in der hei­ßen Pha­se zwi­schen April und Juni daue­re es aller­dings län­ger. Und bis zu einem hal­ben Jahr Bear­bei­tungs­zeit kön­ne es geben, wenn Nach­fra­gen nötig sei­en. So sind bei Abwei­chun­gen und Neue­run­gen gegen­über den Vor­jah­ren Bele­ge nötig. Zeit­ver­zö­ge­run­gen kön­ne es auch geben, wenn Steu­er­bür­ger ihre Aus­ga­ben in der Steu­er­erklä­rung bün­deln und nicht unter den jewei­li­gen Kenn­zif­fern ein­zeln ein­tra­gen, sagt Wil­fried Apitz, der stän­di­ge Ver­tre­ter des Finanzamtsvorstehers.

Jahresschwerpunkt Vermietung und Verpachtung

Apitz weist auch auf einen lan­des­wei­ten Schwer­punkt des Jah­res 2015 hin. Das sind Ein­künf­te aus Ver­mie­tung und Ver­pach­tung im Erst­jahr. Des­halb hät­ten alle, die 2015 eine Immo­bi­lie erwer­ben, mit einer inten­si­ven Prü­fung zu rech­nen. „Die Ver­lus­te kom­men bei uns auto­ma­tisch an, der Rest wird nach­ge­fragt,“ so Apitz. „Auch alle Bran­chen, die mit Bar­geld han­tie­ren, ste­hen bei uns nach wie vor im Fokus, aller­dings nicht mehr und nicht weni­ger als bis­her,“ sagt Marx und fügt hin­zu. „Wir machen kei­ne Jagd auf die Gastronomie.“

Neues Reisekostenrecht muss sich einspielen

Erst­mals wer­den sich die Arbeit­neh­mer in die­sem Jahr mit dem neu gefass­ten steu­er­li­chen Rei­se­kos­ten­recht aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. Hier ist an die Stel­le der „regel­mä­ßi­gen Arbeits­stät­te“ die „ers­te Arbeits­stät­te“ getre­ten und die Pend­ler­pau­scha­le fällt nur für die Fahrt zu die­ser ers­ten Arbeits­stel­le an. „Ein Rie­sen­ding, mit dem wir noch viel Spaß haben wer­den. Mal sehen, wie es sich ein­spielt,“ meint Hans-Jür­gen Marx.

Weniger Beratung nachgefragt

Der Trend zu immer mehr Elek­tro­nik bei der Steu­er­erklä­rung bringt den Finanz­amts­mit­ar­bei­tern auf Dau­er auch Arbeits­er­leich­te­run­gen. So sind die Kun­den­kon­tak­te im Bür­ger­bü­ro von frü­her 13.000 inzwi­schen auf 9300 zurück­ge­gan­gen. Und auch die Arbeit­ge­ber kom­men inzwi­schen mit dem ELS­TAM-Sys­tem bes­ser zurecht. Hier sind die Kun­den­kon­tak­te von 13.400 auf 8.300 gesun­ken. Weni­ger zu tun gibt es auch bei der Exis­tenz­grün­der­be­ra­tung. Die Zahl der neu gegrün­de­ten Betrie­be, die schon mal bei 2000 pro Jahr lag, pen­del­te sich 2013 und 2014 bei jeweils rund 1200 ein. Rund 450 Jung­un­ter­neh­mer haben die Chan­ce zu einem Bera­tungs­ge­spräch bei ihrem Finanz­amt genutzt.

Leistungsdaten konstant

War Dauerbaustelle: das 32 Jahre alte Finanzamtsgebäude an der Rumbecker Straße. (Foto: oe)
War Jahr und Tag Dau­er­bau­stel­le: das 32 Jah­re alte Finanz­amts­ge­bäu­de an der Rum­be­cker Stra­ße. (Foto: oe)

Die ande­ren Leis­tungs­da­ten sei­en kon­stant, so Marx. Die 169 Beschäf­tig­ten, davon 105 weib­lich, 64 männ­lich, 14 in Aus­bil­dung und 59 in Teil­zeit, haben 2014

  • 28217 Ein­kom­mens­steu­er­be­schei­de für Arbeitnehmer
  • 9000 Ein­kom­mens­steu­er­be­schei­de für Nichtarbeitnehmer
  • 1548 Fest­stel­lungs­be­schei­de
  • 1427 Kör­per­schafts­steu­er­be­schei­de
  • 6762 Umsatz­steu­er­be­schei­de
  • 4249 Gewer­be­steu­er­mess­be­schei­de
  • 2099 Grund­er­werbs­steu­er­be­schei­de

erteilt. dazu kom­men Über­wa­chung und Bewer­tung von 45.664 Grund­stücks­ein­hei­ten, Betriebs­prü­fun­gen, Lohn­steu­er­au­ßen­prü­fung, Umsatz­steu­er­son­der­prü­fun­gen, Bear­bei­tung von Ein­sprü­chen und Kla­gen, Ent­schei­dun­gen über Stun­dungs- und Erlass­an­trä­ge und die Abwick­lung des Zahlenverkehrs.

Zeit der Baustellen vorbei

Erleich­tert ist der Finanz­amts­vor­ste­her, dass die Zeit der Bau­stel­len vor­erst vor­bei ist. Jahr und Tag sei das 1983 erbau­te zuletzt Bau­stel­le gewe­sen, so dass das Mot­to Bau­stel­le jüngst sogar Kar­ne­vals­the­ma war. Die Erneue­rung von Dach, Fall­roh­ren und Fugen sei glück­li­cher­wei­se abgeschlossen.

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