Arnsberg. Die Sicherheitslage im Stadtgebiet Arnsberg, die Personalsituation und die Ausstattung mit Funkstreifenwagen, aber auch die Flüchtlingsintegration in Arnsberg waren Themen des Jahresgesprächs von Bürgermeister Hans-Josef Vogel mit dem Ersten Polizeihauptkommissar Rudolf Figgen, der seit September dieses Jahres in Hüsten die mit 60 Polizistinnen und Polizisten größte Polizeiwache im HSK leitet. Ein Überblick von Polizeisprecher Holger Glaremin:
Gesamtzahl der Straftaten gesunken
Gerade zur Flüchtlingsintegration konnte Figgen wichtige Informationen und Erfahrungen weitergeben, weil er erst vor Kurzem von der griechischen Insel Lesbos zurückkehrte, auf der er drei Monate die Grenzschutzagentur Frontex zur Bewältigung der dort entstandenen Notlage unterstützt hatte. Er stellte in diesem Zusammenhang heraus, dass die von manchen Seiten behauptete Explosion der Kriminalitätszahlen im Jahr 2016 nicht stattgefunden hat. Die Gesamtzahl der Straftaten sei im Gegenteil gesunken und nur in Einzelfeldern der Kleinkriminalität angestiegen.
„Erste Erfolge“ bei Maßnahmen gegen Einbrecher
Die Sicherheitslage auch in Arnsberg wird derzeit von einer stark gestiegenen Zahl von Einbruchsdiebstählen dominiert, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass es die Autobahnanbindung Arnsbergs den international agierenden Tätern leichter mache zu flüchten, als in anderen Teilen des HSK. Die Täter seien straff organisiert und stammten in den meisten Fällen aus Osteuropa und seien eben keine Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. Zur Bekämpfung dieser Einbrüche laufe derzeit ein umfangreiches Maßnahmenpaket unter Führung der Direktion Kriminalität, zu dem Figgen auch Mitarbeiter der Polizeiwache Arnsberg abgestellt hat. Dieses Konzept zeige bereits erste Erfolge, so Figgen.
Sichtbare Polizeipräsenz wichtig
Vogel legte dar, dass die Stadt Arnsberg dieses Vorgehen voll unterstütze. Gerade Einbruchdiebstähle schürten Angst, da die Betroffenen nicht nur materiell, sondern auch in ihrer Privatsphäre verletzt würden, so Vogel. In diesem Zusammenhang unterstrichen Figgen und Vogel die Wichtigkeit der polizeilichen Präsenz vor Ort. Eine sichtbare Polizei sei für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Arnsberg von entscheidender Bedeutung, auch bezüglich der Abschreckung.
Erhöhte Gewaltbereitschaft gegen Einsatzkräfte
Figgen berichtete über eine erhöhte Gewaltbereitschaft gegenüber seinen Polizeibeamten. Eine in hohem Maße Besorgnis erregende Entwicklung, der dringend Einhalt geboten werden müsse. Auch hier sichert Vogel die Unterstützung der Stadt Arnsberg zu. Ähnliche Vorfälle gebe es auch gegen Feuerwehrleute und Rettungskräfte. „Wir brauchen überall mehr Respekt für die Kräfte, die für unsere Sicherheit einstehen; gegebenenfalls auch härtere Sanktionen“, so Vogel. Zugleich appellierte er, Polizei- und Sicherheitskräfte im Einsatz zu unterstützen.
Maßnahmen an Unfallschwerpunkten
Zum Verkehrsunfallgeschehen erhielt Bürgermeister Vogel eine Übersicht über die Unfallschwerpunkte in der Stadt sowie die zur Bekämpfung dieser Unfälle von Figgen angedachten Gegenmaßnahmen. Weiteres Gesprächsergebnis: Die gute und enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsbehörde der Stadt Arnsberg wird fortgeführt. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Vogel bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizeiwache Arnsberg für ihre engagierte und gute Arbeit für die Sicherheit der Menschen in Arnsberg und wünschte dem neuen Polizeichef alles Gute und eine glückliche Hand bei der Bewältigung der Aufgaben, die nun auf ihn zukommen.