Die Arnsberger Feuerwehr hat sich am 17. Juli erstmals asylsuchenden Menschen in Arnsberg vorgestellt. Im Rahmen eines Sprachkurses, der von der Volkshochschule Arnsberg-Sundern in deren Räumlichkeiten in Neheim veranstaltet wurde, hatte Feuerwehr-Pressesprecher Peter Krämer die Möglichkeit, in einem rund 90-minütigen Vortrag, etwa 20 Männern und Frauen den Aufbau und die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland erläutern.
Die Verständigung klappt – zur Not auf Englisch
Die Asylsuchenden, die zum Teil in den städtischen Asylbewerberunterkünften im Arnsberger Stadtgebiet, aber teilweise auch schon dezentral in Wohnungen untergebracht sind, waren sehr an den Tipps und Auskünften interessiert, die sich von dem ehrenamtlichen Feuerwehrmann bekamen. Und die Verständigung klappte schon gut, da die Männer und Frauen bereits einige Stunden Deutschunterricht absolviert hatten. Und wenn es dann doch mal Probleme bei der Verständigung auf Deutsch gab, dann half ein kurzer Ausflug ins Englische oder die bewährte Zeichensprache weiter.
Der Besuch der Feuerwehr war im Rahmen der Deutschkurse von der zuständigen Dozentin der Volkshochschule inhaltlich vorbereitet worden, so dass der Feuerwehrsprecher auf Vorinformationen aufbauen und somit die Hinweise zielgerichtet an die Frau und an den Mann bringen konnte. Die Volkshochschule Arnsberg-Sundern kooperiert bereits seit einigen Jahren mit der Arnsberger Feuerwehr, die in den Orientierungskursen sich und ihre Aufgaben regelmäßig vorstellt. Auf diese Weise bekommen die Neubürgerinnen und Neubürger bereits früh eine direkte Beziehung zu den Brandschützern und wissen beispielsweise auch, wie die Tätigkeit der Feuerwehr in einem Einsatzfall abläuft und was sie selbst tun können, um die Rettungsmaßnahmen zu unterstützen.
Kursteilnehmer lernen System der deutschen Feuerwehr kennen
Zudem erläutert der Vertreter der Feuerwehr in seinen Vorträgen, wie die Männer und Frauen in der Feuerwehr selbst ehrenamtlich oder beruflich aktiv werden können, wenn dies im Laufe ihres Aufenthalts in Deutschland einmal ihr Wunsch ist. Denn in den Herkunftsländern sind die Feuerwehren oftmals gänzlich anders strukturiert als in Deutschland. Oft ist die Feuerwehr Teil der polizeilichen oder gar der militärischen Staatsgewalt, wodurch sie weniger als helfende, sondern fast schon als autoritäre Organisation wahrgenommen wird. Das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr, ohne das der Brandschutz und die Hilfeleistung in Deutschland gar nicht auskämen, ist in vielen Ländern völlig unbekannt. Dies belegt den Stellenwert, den diese Informations-Vorträge der Feuerwehr in den VHS-Kursen haben.
Vielleicht kann dieses Modell ein Vorbild für andere Städte sein, die den Nutzen dieser Kooperation erkennen und das Fachwissen der Feuerwehr gezielt einsetzen möchten. Vor allem aber ist die Feuerwehr sehr daran interessiert, ehrenamtliche Helfer mit Migrationshintergrund und entsprechenden Sprachkenntnissen in ihren Reihen zu haben.
Beim jüngsten Einsatz in einem Übergangswohnheim in der Straße Alt Hüsten fungierte zum Beispiel ein türkischstämmiger Feuerwehrmann als Übersetzer und bildete damit eine wichtige sprachliche Brücke zu den Betroffenen. Die Arnsberger Wehr schätzt diese kulturelle Vielfalt in ihren eigenen Reihen sehr und würde sich sehr freuen, weitere aktive Einsatzkräfte mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen zu gewinnen.