Arnsberg. RWE hat in den letzten sieben Monaten über eine Million Euro in die energetische Sanierung des Altbaus seines Regionalzentrums an der Hellefelder Straße gesteckt – „und damit auch ein klares Bekenntnis zum Standort Arnsberg abgegeben,“ wie Frank Eikel, Leiter der RWE-Hauptregion Südwestfalen, betonte. „Ein ökologischer und ergonomischer Schandfleck ist aus Arnsberg verschwunden,“ formulierte es der Leiter des RWE-Immobilienmanagements Franz-Josef Drabig recht drastisch. Er war eigens nach Arnsberg gekommen, um mit leitenden Mitarbeitern vor Ort und beteiligten Handwerksfirmen den Abschluss der Arbeiten zu begutachten.
Beitrag zu einem attraktiveren Stadtteil
„Die Aufwertung der Arnsberger Innenstadt nimmt immer mehr Gestalt an. Die Bauarbeiten an Straßen und Brücken kommen zum Abschluss, der Umbau des Brückencenters läuft auf Hochtouren, die Baulücke an der Bömerstraße wird geschlossen. Da will auch das RWE-Regionalzentrum einen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt leisten,“ sagte Frank Eikel. Rein optisch mag aber mancher Betrachter die Veränderungen kaum feststellen, wenn in der kommenden Woche die Gerüste von dem siebenstöckigen Gebäude verschwunden sein werden. Denn letztlich hat der älteste Bauteil des Regionalzentrums, der aus dem Jahr 1958 stammt, „nur“ eine komplett neue thermische Hülle bekommen. Eine komplett neue 16 Zentimeter dicke wärmedämmende Fassade ist vorgesetzt worden und alle rund 400 Fenster wurden ausgetauscht. RWE habe sich ehrgeizige Ziele bei der CO², Einsparung gesetzt und investiere Jahr für Jahr 12 Millionen Euro in die energetische Sanierung seiner konzernweit 650.000 Quadratmeter Bürofläche, sagte Drabig. Von der Investition in Arnsberg, die deutlich jenseits der Million liege, erhoffe man sich Energieeinsparungen in Höhe von 40 bis 60 Prozent, eine Senkung des Energieverbrauchs um über 150.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Innovative Technik: Rollos zwischen den Fensterscheiben
„Auch das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter haben wir in den dortigen Büros deutlich verbessert“, freut sich Thomas Walkiewicz als Leiter des Regionalzentrums der Westnetz in Arnsberg. Denn für die Mitarbeiter war nicht der Winter, sondern vor allem der Sommer die unbequeme Jahreszeit, denn es gab bei Sonneneinstrahlung zu viel Hitze mit stickiger verbrauchter Luft in den Büros. Dank der neuen Fenster gibt es jetzt einen zuverlässigen und individuell regelbaren Sonnenschutz in Verbindung mit natürlicher Belüftung. Dafür sind innovative neue Fenster mit Dreifach-Verglasung eingebaut worden, bei denen sich die Rolläden wartungsfreundlich zwischen der klassischen energiesparenden Doppelverglasung und einer dritten Scheibe außen befinden. „Fenster, die sich anfühlen wie Tresortüren, aber dennoch sehr leichtgängig sind“, so RWE-Bauleiter Ulrich Bräutigam. Ein neues Produkt, dass nicht nur schwer, sondern auch teuer ist, sich aber rechnen soll. Denn die alten Außen-Rolladen hatten nicht nur den Nachteil, dass sie bei Wind automatisch hochfuhren und nicht mehr wirken konnten, sondern sie waren auch ständig allen Witterungseinflüssen ausgesetzt, so dass sie häufig gereinigt und repariert werden mussten. Und das war ab dem ersten Obergeschoss nur mit einem Steiger möglich und dementsprechend kostspielig.
Heimische Firmen setzen Baumaßnahme um
Im April hatten die Arbeiten an dem ruhrseitigen Gebäude begonnen und sind in dieser Woche abgeschlossen worden. In der kommenden Woche soll auch das Gerüst komplett verschwunden sein. In den knapp sieben Monaten ersetzte die Fachfirma Schulte aus Neheim die alte Faserzement-Fassadenverkleidung durch ein neues Wärmedämmverbundsystem mit mineralischer Wärmedämmung. Gleichzeitig tauschte die Firma Ernst & Stemmer aus Herdringen die vorhandenen Stahlrahmenfenster gegen die neuen Verbundfenster mit integriertem Sonnenschutz aus. Auch die bisher nicht gedämmten Betonstützen zwischen den Fenstern wurden energetisch saniert. Geplant hat die Baumaßnahme das Architekturbüro Walenta aus Arnsberg – immer in enger Abstimmung mit den Bauleitern von RWE, Ulrich Bräutigam und Manfred Schulte aus dem Bereich Standortentwicklung, die die gesamte Maßnahme koordinierten. Die Bauphysik plante das Büro Wiethoff aus Neheim, für den Gerüstbau sorgte die Firma Haunert aus Hüsten und die Elektroarbeiten setzte die Firma Rohe aus Arnsberg um. „Wir haben uns bewusst für lokale Planer und Handwerker entschieden. Es zeigt, dass wir großes Vertrauen in die technische Expertise hier vor Ort haben und gerne etwas für die regionale Wertschöpfung tun“, sagt Frank Eikel.
Arnsberg für RWE das Zentrum für Südwestfalen
RWE hat rund 240 Beschäftigte am Standort Hellefelder Straße, die in den letzten Monaten einiges ertragen mussten, denn die Bauarbeiten erfolgten unter laufendem Betrieb. Neben dem jetzt sanierten Gebäudeteil gibt es das höhere, über den Ruhrrandweg hinausragende Quergebäude, das 1974 erbaut wurde und schon vor einigen Jahren saniert werden musste, obwohl es jünger ist, sowie die aus den 1990-er Jahren stammenden Gebäude, die noch auf dem Stand der Zeit sind. Für eine Stadt von der Größenordnung Arnsbergs sei das schon ein ganz schöner Klotz, so Frank Eikel, doch Arnsberg sei das Zentrum für ganz Südwestfalen. Hier sei der Sitz der Hauptregion Südwestfalen-Sieg, die von Paderborn bis Siegen und über die NRW-Landesgrenze hinaus bis an den Rhein reiche und die Leitwarte in Arnsberg betreue das Netz sogar bis ins Emsland.