Arnsberg/HSK. Friedhelm Walter, Chef der FDP-Fraktion im Kreistag, hat in einem Schreiben an HSK-landrat Schneider im Namen seiner Fraktion beantragt, dass der Hochsauerlandkreis initiativ zur Schaffung einer Plattform für Regionale Vermarktung tätig wird. dazu hat der Arnsberger Politiker auch bereits erste konzeptionelle Überlegungen angestellt.
Strukturveränderungen in der Landwirtschaft auffangen
„Unsere landwirtschaftlichen Betriebe im Hochsauerlandkreis, in der Regel kleine und mittlere Familienbetriebe, werden es in Zukunft immer schwerer haben, sich auf dem Agrarmarkt mit ihren Produkten zu behaupten. Gleichzeitig sind diese Betriebe wichtige Teile innerhalb der Erwerbsstruktur unserer Region,“ so Walter. „Dieser Markt wird insbesondere bestimmt durch Großbetriebe im Osten unseres Landes und aus europäischen Staaten. Da wir im Sauerland nicht die Flächen haben, um bestehende Betriebe zu erweitern, kommt es mittel- und langfristig zu einer strukturellen Veränderung der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen, die das Sauerland prägen. Brachlandschaften könnten entstehen, deren Erhalt dann in anderer Form sicherzustellen wäre.“
Konsumenten suchen Nähe zu heimischen Erzeugern
Parallel dazu, so Walter weiter, gebe es Entwicklungen der Konsumenten, sich ökologischer als bisher beim Einkauf landwirtschaftlicher Produkte zu orientieren und die Nähe zu heimischen Erzeugern zu suchen. „Die Binnenkaufkraft könnte somit gestärkt werden. Regionale Produkte könnten gleichzeitig zum Identifikationsfaktor für die Region werden. Auf Ebene Hochsauerlandkreis sollte eine Plattform für Regionale Vermarktung geschaffen werden, die es erlaubt, Anbieter und Konsumenten zusammenzuführen.“
Kooperationspartner wie Reister Markt und Hüstener Tierschau
Als Partner dieses neuen Marktes, der im Angebot über das von Wochenmärkten hinausreicht, sollten nach Walters Konzept die Kreisverwaltung und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis, die Landwirtschaftskammer-Kreisstelle Hochsauerland, der Sauerlandtourismus und Erzeugerringe, denn es solle ja insgesamt bereits 23 Direktvermakter im HSK geben. Erste Kooperationspartner könnten, so Walter, der Reister Markt und die Hüstener Tierschau sein, die bereits einen Teil der Angebotspalette abdeckten. Beispielhaft verweist der FDP-Politiker auf den Kreis Waldeck-Frankenberg verwiesen, in dem die Regionale Vermarktung Bestandteil der Wirtschaftsförderung geworden sei und auf langjährige erfolgreiche Projektarbeit aufbauen können.
Aussicht auf Fördertöpfe des Landwirtschaftsministers
Walter sieht diese Regionale Vermarktung auch als möglichen Teil einer bevorstehenden Initiative, mit der das Bundeslandwirtschaftsministerium die ländliche Entwicklung fördern möchte. Erste Eckpunkte seien dazu präsentiert, das Fördervolumen solle rund einer Milliarde Euro liegen, mit denen insbesondere neue Modellprojekte gefördert werden sollen. Fördertöpfe, die Friedhelm Walter auch für den HSK erschließen möchte.