Sundern. „Von Bürgernetzwerk bis zur Feuerwehr, von der Caritas bis zur Stadtverwaltung – alle relevanten Stellen saßen gestern im neu eingerichteten Koordinationszentrum im Rathaus zusammen. Damit hat die AGMAF ihre Arbeit aufgenommen und innerhalb kürzester Zeit ist eine zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle geschaffen worden,“ berichtet Bürgermeister Ralph Brodel am Freitag.
FAQ-Datenbank wird erstellt
Die ersten Schritte der AGMAF, was „Arbeitsgemeinschaft Menschen auf der Flucht“ bedeutet und A‑Ge-Maf gesprochen wird, sind der Aufbau einer Datenbank zu allen wesentlichen Fragen, die rund um das Thema Menschen auf der Flucht immer wieder gestellt werden. Also das, was heute oft unter dem Kürzel FAQ (engl. frequently asked questions, dt. häufig gestellte Fragen) zu finden ist. Weiter geht es vor allem um die Verteilung der wichtigsten Aufgaben und einer Koordinierung aller angebotenen Hilfeleistungen. „In nur zwei Wochen so eine Organisation einrichten zu können, zeigt deutlich, dass wir hier ein sehr gut funktionierendes Netzwerk zwischen Verwaltung und dem Ehrenamt hatten und haben, welches wir jetzt noch stärker ausbauen,“ so der Bürgermeister.
Wohnraum dringend gesucht
Geleitet wird die AGMAF von Fachbereichsleiter Stephan Urny. Über allem steht bei der Arbeit derzeit die Beschaffung von Wohnraum, der nach wie vor dringend gesucht wird. In den nächsten Tagen wird ein weiterer Aufruf an die Bevölkerung gehen, leere Wohnungen für Familien auf der Flucht anzubieten, die die Stadt als Mieter übernehmen kann. Ansprechpartner für Wohnungsangebote ist Stefan Laufmöller, zu erreichen unter 02933 81203 oder s.laufmoeller@stadt-sundern.de.
Bürgermeister will notfalls selbst anklingeln
Leere Wohnungen gebe es im Sunderner Stadtgebiet genug, hatte Brodel am Donnerstag abend im Haupt- und Finanzausschuss gesagt und angekündigt, dass er notfalls – wie bei seinem Haustürwahlkampf – auch persönlich durch die Straßen gehen und bei den Vermietern anschellen werde. Einen sichereren Mieter als die Stadt Sundern könne man doch nicht finden, fügte er hinzu, und auch, dass niemand fürchten müsse, dass ihm ohne seine Einwilligung eine Wohngemeinschaft mit 18-Jährigen ins Haus gesetzt werde.
Integrationskonzept geplant
Die mittelfristige Planung der AGMAF sieht die Erstellung eines Integrationskonzepts vor, das die Menschen auf der Flucht dauerhaft zu Sunderanern machen kann. Die AGMAF wird sich regelmäßig jeden Montag im Rathaus treffen, wo ihr der große Besprechungsraum im 4. Stock als Koordinationszentrum zur Verfügung steht.