Neheim. Mit dem frischen Eindruck chaotischer Verkehrsverhältnisse in ihrem Stadtteil waren am Montag einige Neheimer Lokalpolitiker in die Sitzung des Sozialausschusses im Rathaus gekommen. Sie nutzten die Gelegenheit, den stellv. Wehrführer Harald Kroll, der eigentlich nur wegen der Fortschreibung des Rettungsbedarfsplans gekommen war, zu befragen, ob denn mit der Baustelle auf der Ohlbrücke und der Sperrung der B 7 stadtauswärts der rechtzeitige Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst jenseits dieser Baustelle während der zwei fünfmonatigen Bauphasen noch zu gewährleisten sei. Kroll konnte die Politiker beruhigen.
„Mal einen Spiegel einklappen“
„Wir werden mit unseren Einsatzfahrzeugen auch in Richtung Voßwinkel durch die Baustelle fahren. Das passt auch, die verbleibende Fahrbahn ist breit genug. Vielleicht müssen wir mal einen Spiegel einklappen, wenn ein großer Lkw entgegenkommt, “ sagte Kroll und fügte hinzu, dass er selbst sehr gespannt sei, wie es funktioniere. Adäquate Umleitungen gebe es für Feuerwehr und Rettungsdienst nicht, so der Brandoberamtsrat. Und während der Baustelle würden Einsätze jenseits der Baustelle für den Zielerreichungsgrad, also die Statistik der Zeit, wann das erste Einsatzfahrzeug am Einsatzort ankommt, nicht gewertet.
Vor 1. April wäre Sperrung überflüssig gewesen
Kroll verriet den Politikern auch, dass es erst am 1. April dieses Jahres eine Änderung der Vorschriften gegeben habe, ohne die die einseitige Sperrung der Ohlbrücke für den normalen Verkehr überflüssig gewesen habe. Dies bestätigte auch Oscar Santos, Sprecher von Straßen.NRW in Meschede, auf Nachfrage des Blickpunkts. Bis Ende März hätte noch eine Fahrbahnbreite von 7,50 Meter ausgereicht, um den Verkehr in beide Richtungen über die Baustelle zu führen. Seit 1. April seien 8,86 Meter Breite gefordert – zu viel für die Ohlbrücke. Rettungsfahrzeuge dürften aber weiterhin in beide Richtungen fahren.
„Nach ein paar Problemen nachjustiert“
Santos berichtete auch, dass Straßen.NRW nach „ein paar Problemen“ am Montag sowohl bei der Umleitung des Schwerlastverkehrs über Wickede als auch beim Abfluss des Verkehrs aus dem Gewerbegebiet Ohl nachjustiert habe. Er gehe davon aus, dass der Verkehr jetzt besser laufe, sagte Santos. Ohnehin gebe es bei Baustellen dieser Größenordnung in der Regel eine Eingewöhnungsphase von einer Woche, nach der sich die ortskundigen Autofahrer ihre Wege gesucht hätten.