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Eine Allianz gegen den Motorradlärm

 

Landrat Dr. Karl Schneider sowie die Bürgermeister Detlef Lins, Hans-Josef Vogel, Bernhard Halbe und Uli Hess lassen sich das neue Schallpegelmessgerät vorführen. (Foto: HSK)
Land­rat Dr. Karl Schnei­der sowie die Bür­ger­meis­ter Bern­hard Hal­be, Det­lef Lins, Hans-Josef Vogel und Uli Hess las­sen sich das neue Schall­pe­gel­mess­ge­rät vor­füh­ren. (Foto: HSK)

Arnsberg/Sundern/HSK. Motor­rad­fah­rern, die auf den kur­ven­rei­chen Sau­er­län­der Land­stra­ßen Ren­nen fah­ren, die Poli­zei nar­ren und Auto­fah­rer wie Anwoh­ner ner­ven, kön­nen sich in der kom­men­den Motor­rad­sai­son auf geziel­te­re und effek­ti­ve­re Gegen­maß­nah­men ein­rich­ten. Poli­zei, Kreis und die vier Städ­te Arns­berg, Sun­dern, Mesche­de und Schmal­len­berg haben dafür am Diens­tag im Mesche­der Kreis­haus die Ord­nungs­part­ner­schaft Motor­rad­lärm unter­zeich­net. Koor­di­niert, bes­ser aus­ge­rüs­tet und mit der Mög­lich­keit zu fühl­ba­re­ren Sank­tio­nen wer­den die Part­ner ab sofort ans Werk gehen. „Das rich­tet sich aber nur an die Min­der­heit, die sich regel­wid­rig ver­hält, grund­sätz­lich ist die Mas­se der Biker im Hoch­sauer­land auch wei­ter­hin will­kom­men,“ betont Land­rat Dr. Karl Schneider.

Eklatant hohe Unfallzahlen der Motorradfahrer

„Die, die sich zu Ren­nen ver­ab­re­den, die ihr Zeit­fah­ren mit der Helm­ka­me­ra auf­neh­men, die ihre Maschi­nen mani­pu­lie­ren, das ist unse­re Ziel­grup­pe,“ sagt Poli­zei­di­rek­tor Georg Pete­ring. Und Poli­zei­ober­rat Josef Jako­bi ver­weist auf ekla­tant hohe Unfall­zah­len in sei­ner Sta­tis­tik. Jeder vier­te Schwer­letz­te bei Ver­kehrs­un­fäl­len im HSK sei ein Motor­rad­fah­rer und zu 83 Pro­zent habe der Motor­rad­fah­rer den Unfall ver­schul­det. Das „selbst­zer­stö­re­ri­sche Ver­hal­ten“ kon­zen­trie­re sich auf Frei­tag, Sams­tag und Sonn­tag zwi­schen 11 und 19 Uhr, die Zeit, in der dem­nächst ziel­ge­rich­tet gegen Raser und Motor­rad­lärm vor­ge­gan­gen wer­den soll. Es sei aller­dings nicht mög­lich, stän­dig flä­chen­de­ckend im Kreis zu kon­trol­lie­ren, dazu feh­le schlicht das Per­so­nal, sag­te Pete­ring, um nicht all­zu hohe Erwar­tun­gen bei der lärm­ge­plag­ten Bevöl­ke­rung zu wecken. Des­halb haben sich Poli­zei, Kreis und die vier Städ­te zunächst auf eine Lis­te von 17 auf­fäl­li­gen Motor­rad­stre­cken geei­nigt, auf die sich die Ord­nungs­part­ner zunächst kon­zen­trie­ren wol­len. Sun­derns Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins freu­te sich, dass sei­ne Stadt mit sie­ben Stre­cken am stärks­ten ver­tre­ten ist. Schließ­lich sei die Anre­gung zu die­ser Ord­nungs­part­ner­schaft auch aus Sun­dern gekom­men. Dort war Bür­gern aus dem Raum Hel­le­feld im letz­ten Jahr der Kra­gen geplatzt und sie hat­ten rund 500 Unter­schrif­ten gegen Raser und Lärm auf der Hel­le­fel­der Höhe und der Bau­ern­au­to­bahn gesammelt.

Mit Schallpegelmessgerät aufgerüstet

Das neue Schallpegelmessgerät ermöglicht Bußgelder von 180 bis 200 Euro. (Foto: HSK)
Das neue Schall­pe­gel­mess­ge­rät ermög­licht Buß­gel­der von 180 bis 200 Euro. (Foto: HSK)

„Wir wol­len mehr als nur Nadel­sti­che set­zen,“ sag­te Pete­ring, „des­halb haben wir auch  auf­ge­rüs­tet.“ Die Poli­zei wird ab sofort ein neu­es Schall­pe­gel­mess­ge­rät ein­set­zen. „Damit kön­nen Mani­pu­la­tio­nen an der Aus­puff­an­la­ge gerichts­fest nach­ge­wie­sen wer­den.“ Pete­ring und Jako­bi erwar­ten Erfol­ge auch, weil sie Ver­stö­ße jetzt wir­kungs­vol­ler ahn­den kön­nen. Über 10 oder 20 Euro Buß­geld auf dem Och­sen­kopf hät­ten sich die Betrof­fe­nen doch meist nur kaputt gelacht, doch wenn sie bald 180 bis 200 Euro zah­len müss­ten und nicht mehr mit ihrer Maschi­ne wei­ter­fah­ren dürf­ten, dass wer­de mit Sicher­heit abschrecken.
Aller­dings gibt es auch schon Mög­lich­kei­ten, die Poli­zei wei­ter zu nar­ren. Das haben die Beam­ten bereits erfah­ren müs­sen, als sie mit ihrem neu­en Mess­ge­rät auf der Motor­rad­mes­se in Dort­mund waren. Dort wur­de gleich neben­an von der ein­schlä­gi­gen Indus­trie  ein Gerät ange­bo­ten, das dafür sorgt, dass die erfor­der­li­chen Lärm­wer­te beim Mes­sen im Stand ein­ge­hal­ten wer­den, das den gewünsch­ten ohren­be­täu­ben­den Sound bei vol­ler Fahrt aber wei­ter ermög­licht – für stol­ze 2500 Euro. „Wir müs­sen als Poli­zei oft hin­ter­her­lau­fen. Trotz­dem ist es unse­re Auf­ga­be, dem Recht Gel­tung zu ver­schaf­fen,“ lau­tet der Kom­men­tar von Georg Petering.

Auch Video-Krad und Doppel-Blitz weiter im Einsatz

Fol­ge der Ord­nungs­part­ner­schaft ist auch, dass die Poli­zei am Wochen­en­de das Geschwin­dig­keits­mess­ge­rät des Krei­ses nut­zen kann, das bis­her am Wochen­en­de meist Pau­se hat. Wei­ter­hin im Ein­satz ist auch das Pro­vi­da-Krad, mit dem ein Poli­zist in Zivil Motor­rad­fah­rer ver­fol­gen und ihre Ver­kehrs­sün­den auf Video auf­neh­men kann, und das Eso­tech­nik-Mess­ge­rät, das Motor­rad­fah­rer von vor­ne und hin­ten blitzt, damit Gesicht des Fah­rers und Kenn­zei­chen sicht­bar sind. „Damit kom­men wir auch durch die abge­dun­kel­ten Helm­vi­sie­re“, sagt Jako­bi, der aber auch betont, dass für ihn letzt­lich nicht die Buß­gel­der, son­dern das Sen­ken der Unfall­zah­len und die Ruhe der Anwoh­ner im Vor­der­grund stehen.

Bürgermeister Vogel: Polizei in der Fläche besser aufstellen

Das Geschwindigkeitsmessgerät des Kreises soll künftig an Wochenenden auch von der Polizei eingesetzt werden können. (Foto: HSK)
Das Geschwin­dig­keits­mess­ge­rät des Krei­ses soll künf­tig an Wochen­en­den auch von der Poli­zei ein­ge­setzt wer­den kön­nen. (Foto: HSK)

„Lärm wird von den Bür­gern als Umwelt­pro­blem Nr. 1 gese­hen,“ sag­te Arns­bergs Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel, dem es wich­tig ist, dass auch die Motor­rad­fah­rer ange­spro­chen wer­den, um sie auf­zu­for­dern, sich auch mal in den Kopf des ande­ren zu den­ken. Da gebe es ein sozio-kul­tu­rel­les Pro­blem zu lösen. Auch das ist im Rah­men der Ord­nungs­part­ner­schaft geplant, wobei die­se Auf­ga­be vor allem von den zivi­len Mit­ar­bei­tern der Städ­te geleis­tet wer­den soll, wäh­rend die Poli­zis­ten sich dar­auf kon­zen­trie­ren, dass die Regeln ein­ge­hal­ten wer­den. Bür­ger­meis­ter Vogel nutz­te das The­ma auch für einen Appell in Rich­tung Düs­sel­dorf, die Poli­zei in der Flä­che per­so­nell bes­ser auf­zu­stel­len. In Sachen Sicher­heit dür­fe die Regi­on nicht abge­hängt wer­den, das sage er auch mit Blick auf die über­zo­ge­ne Sicher­heits­maß­nah­men in Fußballstadien.

Ochsenkopf, Hellefelder Höhe und Sorpeufer sind Schwerpunkte

Das mit Videokamera ausgerüstete zivile Polizeimotorrad wird weiterhin eingesetzt. (Foto: HSK)
Das mit Video­ka­me­ra aus­ge­rüs­te­te zivi­le Poli­zei­mo­tor­rad wird wei­ter­hin ein­ge­setzt. (Foto: HSK)

Es wird unan­ge­kün­dig­te geziel­te Kon­trol­len geben, aber zunächst auch – abhän­gig vom Wet­ter kurz­fris­tig anbe­raumt – zwei ange­kün­dig­te grö­ße­re Aktio­nen in Sun­dern und Schmal­len­berg, bei denen die Infor­ma­ti­on aller Betei­lig­ten im Vor­der­grund steht. Auf der Kon­troll­lis­te ste­hen in Arns­berg die Stre­cken über die Grim­me­stra­ße in Rich­tung Möh­ne­see sowie von der Teu­ten­burg in Rich­tung Och­sen­kopf und Hel­le­fel­der Höhe. Auf Sun­derner Gebiet sind eben­falls Och­sen­kopf und Hel­le­fel­der Höhe auf der Lis­te, dazu die Stre­cken ent­lang des Sor­pe­sees von Ame­cke bis Lang­scheid und wei­ter über Tie­fen­ha­gen nach Hach­en, von Hagen auf den Hohen Len­scheid, von Allen­dorf nach Hüt­te­brü­chen sowie von Hövel nach Mel­sche­de. Der Stimm­stamm in Mesche­de und der Albrechts­platz in Schmal­len­berg ste­hen eben­falls im Blickpunkt.
 

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