Hüsten. Da ist der Hüstener Kirmesgesellschaft eine echte Überraschung gelungen. Nicht, dass man in diesem Jahr „Toto & Harry“ zum traditionellen Fassanstich eingeladen hatte, war die Überraschung, sondern warum es ausgerechnet in diesem Jahr zumindest ein Teil von Deutschlands bekanntestem echten TV-Polizisten-Duo sein musste. Die Kirmesgesellschaft wollte Günter „Tüte“ Goßler mit dem Kirmesehrenzeichen in Silber auszeichnen und die Ehrung sollte unbedingt ein berühmter echter Kollege übernehmen.
Günter Goßler jetzt im Kreis der „Hähnchenträger“
„Tüte“ sei ja seit vielen Jahren als Lokalpolitiker und Hüstener Bezirksausschussvorsitzender unter den Ehrengästen bei der Kirmeseröffnung. Genauso leiste er aber jedes Jahr auch an zwei Kirmestagen in Polizeiuniform seinen Dienst bei der Kirmeswache. Letzteres allerdings in diesem Jahr zum letzten Mal, da der Ruhestand bevorsteht. Zeit also, ihn für seine Verdienste um die Kirmes auszuzeichnen, so Ingo Beckschäfer, Vorsitzender der Kirmesgesellschaft. „Find ich klasse, aber ich wäre auch so nächstes Jahr wieder gekommen,“ kommentierte Günter Goßler die Ehrung, die ihn nun in den Kreis der „Hähnchenträger“ erhebt.
Da auch beim Duo Toto & Harry der Dienstplan unerbittlich ist, kam Harry alleine, während Toto in Bochum für Sicherheit sorgte. Aber auch Tüte gab einen guten Partner für Harry ab, beide umarmten sich herzlich bei der Ehrung und verstanden sich offensichtlich prächtig. Anschließend hat der Stargast auch seine andere Pflicht vorbildlich erledigt. Mit einem Schlag brachte er das Grevensteiner Bier zum Fließen. Auch danach stand er seinen Fans geduldig zur Verfügung, ob sie nun ein frisch gezapftes Bier oder ein gemeinsames Foto wollten.
Hüstener Kirmeskind bekommt Geschenk zum 13. Geburtstag
Grund zur Freude hatte auch der junge Hüstener Felix Mechtenbrauch. Weil er am 13. September 13 Jahre alt wird, ist er Hüstener Kirmeskind und konnte sich auf ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk aus der Hand von Ingo Beckschäfer freuen. Mit dem Satz „Es ist nur einmal im Jahr Kirmes, lasst sie uns gebührend feiern!“ hatte der zuvor die vielen Gäste im Festzelt auf die fünf tollen Kirmestage eingestimmt. Den Schaustellern, die mit rund 150 Geschäften und 1000 Leuten nach Hüsten gekommen sind, dankte er für eine reibungslose und weitgehend stressfrei Woche. Hoffentlich werde das große Volksfest jetzt große Freude für alle bringen.
Goldner: Drei starke Säulen der Kirmes
Rosi Goldner hat als stellvertretende Bürgermeisterin in ihrem Grußwort nicht nur die große Bedeutung der Hüstener Kirmes für alle größeren und kleineren Stadtteile Arnsbergs, sowie die ganze Region betont, sondern auch eine spannende Dreiecksgeschichte erzählt. Diese Geschichte handele von den drei Säulen der Hüstener Kirmes, so Goldner. Eine Säule sei die Kirmesgesellschaft, eine weitere seien die Schausteller und die dritte sei, was manche überraschen möge, der Lions Club Neheim-Hüsten. Denn der lade seit nunmehr sieben Jahren Menschen mit Einschränkungen und Handicaps aus Einrichtungen der Caritas und Lebenshilfe sowie Senioren aus dem Ernst-Wilm-Haus zu einem Kirmesbummel ein. Drei so starke Partner machten zusammen das Erfolgsrezept der Kirmes aus, da sei der Beitrag der Stadt nur noch ein kleines Zubrot.
Dass die Kirmes nichts von ihrer Faszination verloren hat, davon konnten sich alle nach der Eröffnung überzeugen. Die Menschenmassen strömten von allen Seiten und ließen sich im Gewirr von bunten Lichtern, künstlichen Nebelschwaden und Bratwurstduft treiben.
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