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Detlef Lins: „Leserbrief an Haaren herbeigezogen“

Bleibt bis 2015 im Amt: Bürgermeister Detlef Lins (Foto: Stadt Sundern)
 Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins (Foto: Stadt Sundern)

Sundern/Hachen. Fol­gen­de „Stel­lung­nah­me zum Leser­brief des Herrn Klein anläss­lich des 130-jäh­ri­gen Bestehens des Män­ner­cho­res Ein­tracht Hach­en“ (sie­he http://wp.me/p45RIN-1WS ) von Sun­derns Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins hat die Redak­ti­on erreicht:

„Die Aus­füh­run­gen des Herrn Klein habe ich mit gro­ßer Ver­wun­de­rung zur Kennt­nis genom­men. Ich stel­le hier­zu Fol­gen­des fest:

  1. Eine schrift­li­che Ein­la­dung des Män­ner­cho­res Ein­tracht Hach­en liegt lt. mei­nem Sekre­ta­ri­at hier nicht vor.
  2. Hät­te eine sol­che Ein­la­dung vor­ge­le­gen, wäre die­se unter Hin­weis auf den Be- schluss des Haupt­aus­schus­ses vom 25. 3. 2010 schrift­lich beant­wor­tet wor­den, wonach Gra­tu­la­tio­nen nur noch bei „run­den“ Jubi­lä­en (d.h. 25, 50, 75 Jah­re usw.) erfol­gen sollen.
  3. Auf­grund der Viel­zahl von Ver­eins­ju­bi­lä­en im gesam­ten Stadt­ge­biet ist dem Bür­ger­meis­ter oder den Stell­ver­tre­tern die Teil­nah­me z. B. an den Fei­er­lich­kei­ten eines 130-jäh­ri­gen Bestehens zeit­lich nicht möglich.
  4. Das Nicht­er­schei­nen auf die aktu­el­le Dis­kus­si­on rund um die Nel­li­us­stra­ße zu bezie­hen ist an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen. Dem Unter­zeich­ner ging es seit jeher nicht um das kul­tu­rel­le Schaf­fen des Musi­kers Nel­li­us, son­dern um sei­ne Ein­stel­lung zum Nazi-Regime. “

Det­lef Lins, Bürgermeister

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10 Antworten

  1. Kla­re Kante!
    Dan­ke Det­lef Lins!
    Es geht nicht dar­um, die Vor­ge­hens­wei­se des Stadt­ra­tes in jedem Punkt zu ver­tei­di­gen. Es geht dar­um, dass eine Min­der­heit von Bür­gern vor­gibt, bei der Ent­schei­dung für die Umbe­nen­nung über­gan­gen wor­den zu sein und des­halb glaubt, eine Bür­ger­be­fra­gung recht­fer­ti­gen zu können.
    Abge­se­hen davon, dass die­ser Staat eine par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie ist und von gewähl­ten Abge­ord­ne­ten ver­tre­ten wird, ist ein Ple­bis­zit – also eine Volks­be­fra­gung – nur für Aus­nah­me­fäl­le gedacht.
    Die Umbe­nen­nung einer Stra­ße ist eigent­lich nie­mals ein Grund, eine Volks­be­fra­gung zu ver­an­las­sen. Sowas gehört in die Kom­pe­tenz des Stadt­ra­tes. Es han­delt sich immer­hin um Kos­ten in 5‑stelliger Höhe. Soll­te etwa wegen jeder klei­nen Fra­ge ein Ple­bis­zit durch­ge­führt wer­den? Wo kämen wir da hin? Sowas nen­ne ich Miß­brauch demo­kra­ti­scher Rechte.
    Gibt es über­mor­gen ein Ple­bis­zit über die Far­be des Pflas­ters in der Fuß­gän­ger­zo­ne, oder darf das noch der Stadt­rat entscheiden???

  2. Mein Leser­brief zum 130.Jubiläum MC Ein­tracht Hach­en soll­te unter­strei­chen, dass selbst Hachener
    Bür­ger­ver­tre­ter an bei­den Tagen die Hal­le mie­den. Liegt es da nicht nahe, ange­sichts der von der
    Stadt ein­ge­lei­te­ten Kam­pa­gne gegen unse­ren gro­ßen Kom­po­nis­ten, die schon Züge einer Hass­kam­pa­gne trägt und – wie ange­kün­digt- selbst Schu­len ein­bin­den will und damit selbst den Bruch des Schul­rechts in Kauf nimmt- liegt es da nicht nahe einen Zusam­men­hang zur Total­mei­dung unse­res Jubi­lä­ums her­zu­stel­len? Soll­ten ande­re Grün­de ent­ge­gen­ge­stan­den haben, so akzep­tie­re ich natür­lich dies als Entschuldigung.
    Inter­es­sant fand ich aber an den Aus­füh­run­gen von Herrn Lins, dass ihn die kom­po­si­to­ri­sche Leistung
    von Georg Nel­li­us nicht inter­es­siert hät­te, son­dern ein­zig sei­ne Ein­stel­lung zum NS REGIME:
    Da ich anneh­me, dass er mit die­ser Grund­ein­stel­lung nicht allei­ne steht, stel­le ich ger­ne eine
    Aus­wahl sei­ner Kom­po­si­tio­nen aus dem Fun­dus unse­res Cho­res zur Ver­fü­gung und wür­de mir dann ger­ne den von Herrn Neu­haus dar­ge­stell­ten „durch­gän­gi­gen brau­nen Faden“ zei­gen lassen.
    Ich per­sön­lich freue mich schon auf die nächs­ten Sän­ger­fes­te, auf denen wir selbstverständlich
    „Meyn Duarp“ aus die­sem Fun­dus dar­bie­ten werden.
    Ich bin zuver­sicht­lich, dass die Mehr­zahl der inter­es­sier­ten und auf­ge­klär­ten Bür­ge­rin­nen und Bürger
    SUN­DERNS dem Umbe­nen­nungs­dik­tat eines Peter Bür­gers und sei­ner wil­li­gen Hel­fers­hel­fer nicht
    fol­gen wird und ein kla­res „JA“ im Inter­es­se der geleb­ten Demo­kra­tie abge­ben wird.
    Dies wäre ein kla­res Zei­chen von Tole­ranz und Bür­ger­wil­len gegen Bevor­mun­dung und mit allen Mit­teln so gesteu­er­te Mei­nungs­bil­dung, die an die unse­li­gen Epo­chen der brau­nen und der roten
    Dik­ta­tur in unse­rer Geschich­te erinnert.

  3. Es ist voll­kom­men rich­tig, dass den Büger­meis­ter die kom­po­si­to­ri­schen Leis­tun­gen von Nel­li­us ange­sichts sei­ner Juden­het­ze wenig interessieren.
    Oder inter­es­siert Sie etwa, dass Adolf Hit­ler sich als mehr oder weni­ger begna­de­ter Maler zeig­te? Nein, sei­ne Ver­bre­chen bestim­men das Welt­bild von Adolf Hitler.
    Der brau­ne Faden bei Nel­li­us zieht sich nicht unbe­dingt durch alle sei­ne Lie­der son­dern durch sein Wir­ken und sein Tun. Man muß blind sein, das nicht zu sehen.
    Ihre Argu­men­ta­ti­on wird immer wir­rer, wenn Sie die For­schungs­ar­beit von Peter Bür­ger als „Umbe­nen­nungs­dik­tat“ ver­ste­hen. Peter Bür­ger hat auch kei­ne „Hel­fers­hel­fer“ son­dern Mit­au­toren, die sich sehr inten­siv und unter hohem Zeit­druck erfolg­reich um Auf­klä­rung bemüht haben. Allen Drei­en schul­det Sun­dern Dank. Haben Sie die Arbeit über­haupt je gelesen?
    Ihre Wort­wahl zeugt von zuneh­men­den Ent­glei­sun­gen ange­sichts derer ich mich fra­ge, ob Sie für die Posi­ti­on eines Chor­lei­ters geeig­net sind oder nicht viel­leicht eher dem Chor und dem gesam­ten Orts­teil Hach­en schwe­ren Scha­den zufügen.

  4. @Kormoran:
    Dan­ke für die ein­deu­ti­ge Stellungnahme
    @Klein:
    Mitt­ler­wei­le ver­las­sen Sie den Weg des Anstands, allein der letz­te Satz von Ihnen dis­qua­li­fi­ziert Sie ohne wei­te­ren Kommentar.

    1. Wenn Sie ande­re Ansich­ten als „Ent­glei­sun­gen“ anse­hen, zudem ein öffent­li­ches Auf­tritts­ver­bot in einer Lei­tungs­funk­ti­on des Cho­res vor­schla­gen ( ich bin Vor­sit­zen­der, nicht Chor­lei­ter) und ver­ber­ge mich hier auch nicht hin­ter einem Pseud­onym, so soll­ten sie drin­gend Nach­hil­fe in den Funk­ti­ons­wei­sen einer Demo­kra­tie in Anspruch nehmen.
      Sie kön­nen übri­gens sicher sein, dass ich alle Pam­phle­te der drei Anklä­ger sorg­fäl­tig gele­sen habe und, wie ande­re His­to­ri­ker auch, gegen Umbe­nen­nung von Stra­ßen­na­men bin. Im Rah­men mei­ner beruf­li­chen Tätig­keit habe ich mich inten­siv mit den Mecha­nis­men einer Dik­ta­tur aus­ein­an­der­ge­setzt und über­tra­ge dies auf den gro­ßen Sau­er­län­der Komponisten.
      Ohne Ihnen nahe­tre­ten zu wol­len, bezwei­fe­le ich, dass Sie sich mit abwei­chen­den Mei­nun­gen der drei Anklä­ger aus­ein­an­der­ge­setzt haben.
      Ich wün­sche ein fried­li­ches Osterfest.
      .

    2. Sehr geehr­ter Herr Mantoan,
      wie man in den Wald hin­ein­ruft, schallt es zurück.
      Ich habe nie­man­den mit die­sem letz­ten Satz als „braun“ bezeich­net, da wir ja hof­fent­lich Alle auf dem Boden unse­rer Demo­kra­tie ste­hen und uns dies auch ver­bin­det. Ich habe nur auf die Metho­dik der Mei­nungs­be­ein­flus­sung ver­wie­sen, die mich sehr an die Propaganda
      der bei­den Dik­ta­tu­ren erin­nert, da ja das The­ma extrem poli­ti­siert wurde.
      Haben wir in Deutsch­land wirk­lich kei­ne drän­gen­de­ren Probleme?

  5. Herr Klein, war­um nur igno­rie­ren Sie stän­dig die Tat­sa­che, dass Sie die­se nun bestehen­den „Pro­ble­me“ ver­ur­sacht haben, indem Sie ver­su­chen, den Rats­be­schluß durch einen Bür­ger­ent­scheid auf­he­ben zu las­sen?! Ihre Ver­dre­hung ist die pure Desinformation.
    Sie äußern nicht immer nur „ande­re Ansich­ten“, son­dern es sind teil­wei­se Ent­glei­sun­gen. Ich nen­ne noch ein­mal Ihre Wor­te: „Umbe­nen­nungs­dik­tat“, „Hel­fers­hel­fer“.
    Auch jetzt wie­der behaup­ten Sie ich woll­te „ein öffent­li­ches Auf­tritts­ver­bot“ für Sie vorschlagen.Ich habe aber ledig­lich die Fra­ge in den Raum gestellt, ob Sie „für die Posi­ti­on eines Chor­lei­ters geeig­net sind“. Ich hät­te bes­ser „Vor­sit­zen­der“ geschrie­ben, aber das ändert nichts an mei­ner legi­ti­men Frage.
    Sie spre­chen von „Pam­phle­ten der Anklä­ger“. Ist das in Ihren Augen kei­ne Entgleisung?
    Dass ich hier mit einem Nick­na­men arbei­te ist im Netz üblich. Es wäre auch nicht lus­tig, wenn plötz­lich brau­ne Schlä­ger­trupps vor mei­ner Tür stün­den. Ver­ste­cken kann man das aber nicht nennen.

    1. Herr k. noch glau­be ich so fest an eine intel­lek­tu­el­le Aus­ein­an­der­set­zung, dass ich weder links- noch rechts­ra­di­ka­le Schlä­ger­trupps befürch­te und ich hof­fe, dass mein Glau­ben an einen demo­kra­ti­schen Kon­sens nicht falsch ist. Des­halb schrei­be ich mit offe­nem Visier.
      Wenn man die Eig­nung eines Chor­lei­ters oder Vor­sit­zen­den von der Stel­lung­nah­me in der jet­zi­gen Dis­kus­si­on abhän­gig machen will, dann beweist das doch ein Den­ken und Han­deln, das Dik­ta­tu­ren imma­nent ist. Wenn Nel­li­us nicht mit den Wöl­fen geheult hät­te, wie Rüh­mann, Kara­jan, Zarah Lean­der, Mag­da Schnei­der, Oskar Sima. oder auch der gro­ße Kom­po­nist Franz Lehar – die Lis­te lie­ße sich belie­big erwei­tern, so wäre mit Sicherheit
      kei­ne KZ-Ein­wei­sung erfolgt. Man hät­te sie jedoch durch Ent­las­sung, Berufs­ver­bot etc.
      als Feind der neu­en Volks­ge­mein­schaft dekla­riert und somit kalt gestellt. Hät­te Sie als evtl. Fami­li­en­va­ter den Mut zum Wider­stand gehabt? Herr Bür­ger hat nur gezielt zunächst Nel­li­us Kom­po­si­tio­nen für Hit­ler aus­zugs­wei­se ins Netz gestellt und nach­dem sich eine BI der Nel­li­us­stras­se gebil­det hat­te, der ich übri­gens nicht ange­hö­re, wur­de der Anti­se­mi­tis­mus ins Spiel gebracht. Sie wis­sen sicher, dass der Anti­se­mi­tis­mus eine lei­der lan­ge his­to­ri­sche Tra­di­ti­on hat, der sich nicht nur auf Deutsch­land beschränkt. Das Neue in der NS- Ideo­lo­gie war aber der ras­si­sche Aspekt , der ja dann als nahe­zu logi­sche Kon­se­quenz den Holo­caust ein­lei­te­te. Wenn ich nicht an mei­ner Geschich­te und an der Gene­ra­ti­on mei­ner Eltern ver­zwei­feln will, so muss ich davon aus­ge­hen, dass die­se “ End­lö­sung“ außer­halb jeg­li­cher Vor­stel­lungs­kraft lag. dies unter­stel­le ich auch Nel­li­us des­sen brau­ne Kom­po­si­tio­nen rund 5 – 8% sei­nes Gesamt­wer­kes aus­mach­ten, rund
      450 Kom­po­si­tio­nen waren der Sau­er­län­der Lyrik gewid­met oder geist­li­che Wer­ke, wie die platt­deut­sche Mes­se, für die er in der Wei­ma­rer Repu­blik den Staats­preis bekam.
      Wem dient also die­ser erbit­ter­te Kampf um einen Stra­ßen­na­men, der seit 1975 kei­nen brau­nen Bewun­de­rer ange­zo­gen hat? Er wur­de als För­de­rer Chris­ti­nes Kochs, die ja nun in Schmal­len­berg dem Umbe­nen­nungs­fa­na­tis­mus zum Opfer fiel und wegen sei­nes kom­po­si­to­ri­schen Schaf­fens für das Sau­er­land geehrt Hat ihn seit die­ser Zeit ein Besu­cher der Nel­li­us­stra­ße oder auch Hein­rich Lüb­ke mit den , dem Regime geschul­de­ten brau­nen Kom­po­si­tio­nen in Ver­bin­dung gebracht? Dies war Peter Bür­ger, der die­se völ­lig über­flüs­si­ge Dis­kus­si­on ent­fach­te und der damit einen Keil nicht nur in unse­re Stadt, son­dern auch in ande­re Gemein­den des Sau­er­lan­des trieb.
      Ich wer­de Ihre Mei­nung wahr­schein­lich nicht ändern kön­nen, aber wir soll­ten die Aus­ein­an­der­set­zung gene­rell so füh­ren, dass man sich auf der Stra­ße noch grü­ßen kann.
      Freund­li­che Ostergrüße

  6. Ich neh­me zur Kenn­nis, dass Sie in Ihrer Ant­wort auf wei­te­re Ent­glei­sun­gen ver­zich­ten und sich um einen ver­nünf­ti­gen Dia­log bemühen.
    Wenn man die Stel­lung eines Vor­sit­zen­den eines Ver­eins in Fra­ge stellt auf­grund von sehr pole­mi­schen und nahe­zu belei­di­gen­den Äuße­rung in der Öffent­lich­keit, so hat das wie­der gar nichts mit dem Den­ken inner­halb von Dika­ta­tu­ren zu tun. Das ist schon wie­der eine Unter­stel­lung Ihrerseits.
    Ich könn­te auch sagen, das wäre eine Belei­di­gung mir gegenüber.
    Wol­len Sie etwa behaup­ten, dass Nel­li­us qua­si gezwun­gen war, sich extrem anti­se­mi­tisch zu äußern und zu han­deln um einem Berufs­ver­bot etc. zu entgehen?
    Mir ist nicht bekannt, daß Rüh­mann und wei­te­re von Ihnen Genann­te sich der­art anti­se­mi­tisch wie Nel­li­us geäu­ßert haben. Und den­noch mach­ten sie Karriere.
    Nel­li­us´ Äuße­run­gen kamen aus eige­nem Antrieb und eige­ner Überzeugung.
    Ob Nel­li­us sich je vor­ge­stellt hat, wie die „End­lö­sung“ aus­se­hen wür­de, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob Nel­li­us sich jemals spä­ter reu­ig geäu­ßert hat. Fakt ist aber, dass Nel­li­us mit­ge­hol­fern hat, den Nazis den Ein­zug ins Sau­er­land zu ebnen.
    Sie schrei­ben, dass Nel­li­us rund 450 Kom­po­si­tio­nen sau­er­län­di­scher Lyrik gewid­met hat. Von daher wäre ich auch Ihrer Mei­nung, dass ihm gro­ßes Ver­dienst zukä­me. Aber bei einer sol­chen Ehrung geht es nicht an, dass ein Groß­teil sei­nes Schaf­fens und sei­ner Akti­vi­tä­ten dem Anti­se­mi­tis­mus gewid­met war. Wer so agi­tiert, ver­wirkt selbst sei­nen guten Ruf als Komponist.
    Wenn die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem The­ma Nel­li­us wei­ter in die­sem neu­en sach­li­chen Stil gehal­ten wird, sehe ich kei­nen Grund, dass wir nicht ein Bier mit­ein­an­der trin­ken könn­ten, wenn wir uns mal tref­fen sollten.
    Ich freue mich auf ein Tref­fen und wün­sche auch fro­he Feiertage.

    1. Da ich immer noch im Kran­ken­haus wei­le, ist mir z. Zt. noch kein Bier ver­gönnt – aber ich kom­me auf Ihren Vor­schlag ger­ne zurück.
      Auch ich hät­te Ihr Angst vor evtl. brau­nen Schlä­ger­ban­den als eine Spit­ze gegen mich
      inter­pre­tie­ren kön­nen, was natür­lich Quatsch gewe­sen wäre – des­halb wäre es in einer ver­nünf­ti­gen Dis­kus­si­on ver­mes­sen„ immer Unter­stel­lun­gen zu vermuten.
      Rüh­mann hat sich übri­gens von sei­ner jüdi­schen Frau schei­den las­sen-aller­dings war die Ehe bereits brü­chig. Viel schlim­mer fand ich die Ver­hal­tens­wei­se von Franz Lehar, der sich aus Pres­ti­ge­grün­den für einen tra­gen­den, jüdi­schen Sän­ger sei­nes Ensem­bles nicht ein­setz­te und der in Ausch­witz ermor­det wur­de. Lehar hat das mit sei­nem Gewis­sen aus­ma­chen müs­sen, ohne, dass des­halb eine öffent­li­che Ankla­ge erfolgte.
      Natür­lich wur­de nie­mand zu anti­se­mi­ti­schen Äuße­run­gen gezwun­gen – aber sie dienten
      der Fes­ti­gung der Kar­rie­re oder zur Siche­rung des Berufs­stan­des. Der deut­sche Sän­ger­bund wur­de- aus wel­chen Grün­den auch immer- im Zuge der Gleich­schal­tung nicht auf­ge­löst- aber Goeb­bels hat­te natür­lich die Kon­trol­le. Es ist für mich unvor­stell­bar, dass Nel­li­us aus Über­zeu­gung z. b. Men­dels­on- Bar­thol­dy wegen sei­ner jüdi­schen Her­kunft dif­fa­miert hat, da er als Kom­po­nist ja nahe­zu die­sen Stil fort­setz­te. Auf dem gro­ßen Sän­ger­fest in Bres­lau führ­te er zum Miss­fal­len der Nazis übri­gens 2 geist­li­che Wer­ke auf. Dass – wie Herr Bür­ger behaup­tet – Nel­li­us den Nazis den Weg ins Sau­er­land ebnete,ist gro­tesk. Hit­ler hat­te ande­re Unter­stüt­zer, deren Namen auch heu­te noch sakro­sankt sind. Sie wis­sen auch, dass 1935 die Juden in Deutsch­land prak­tisch vogel­frei wur­den, da ihnen auch die Staats­bür­ger­schaft ent­zo­gen wur­den. Da sowohl in Deutsch­land als auch im Aus­land kein empör­ter Auf­schrei erfolg­te, zeigt, dass man sich mit die­ser, aus dem Ras­sis­mus gebo­re­nen Maß­nah­me, zufrie­den gab. Wenn wir Nel­li­us ankla­gen, müs­sen wie die Ankla­ge logi­scher­wei­se erweitern.
      Ich wie­der­ho­le noch­mals mei­ne Über­zeu­gung ‚dass der Holo­caust von nie­man­dem vor­stell­bar war. die­je­ni­gen, die direkt dar­an betei­ligt waren, die­je­ni­gen damals jun­gen SA- Män­ner, die in unse­ren Gemein­den Juden miss­han­del­ten, hät­ten ihrer gerech­ten Stra­fe zuge­führt gehört. Ein Georg Nel­li­us gehört für mich nicht dazu, da er nie­man­dem kör­per­lich Scha­den zuge­fügt hat. Sei­ne pri­mi­ti­ven Nazi­kom­po­si­tio­nen ste­hen in kei­nem Ver­hält­nis zu sei­nem Gesamt­werk – des­halb und nur des­halb bin ich für den Ver­bleib des Stra­ßen­na­mens, der Sun­dern nicht beschmutzt.
      Ich wün­schen noch einen schö­nen Oster­sonn­tag und hof­fe, dass der Geist des Friedens,
      der vom Oster­fest aus­geht, auch in Sun­dern Ein­kehr hal­ten wird.

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