CDU und SPD erteilen Verwaltung Absage – Kita-Ausbau in Endorf soll kommen

Sun­dern. Der Sun­derner Stadt­rat hat­te im Dezem­ber 2021 auf­grund eines ent­spre­chen­den Bedarfs die Erwei­te­rung des Endor­fer St. Sebas­ti­an Kin­der­gar­tens beschlos­sen. Jetzt die Rol­le rück­wärts: Die Stadt­ver­wal­tung woll­te in der gest­ri­gen Sit­zung des Jugend­hil­fe­aus­schus­ses den Beschluss auf­he­ben las­sen und statt­des­sen den Bedarf zur Schaf­fung von Betreu­ungs­plät­zen zunächst nur wei­ter beob­ach­ten. Dem Vor­schlag ertei­len CDU und SPD eine Absage.

Zum Hin­ter­grund ihrer neu­en Über­le­gun­gen erklärt die Stadt­ver­wal­tung, dass ein den Aus­bau der Kita beglei­ten­der För­der­an­trag vom LWL wegen ver­schie­de­ner Rückfragen und zu klä­ren­der Punk­te noch nicht final bear­bei­tet wor­den sei und damit noch kein För­der­be­scheid vor­lie­ge. Das finan­zi­el­le Risi­ko für die Stadt Sun­dern sei damit zu hoch. Zu einer Bera­tung des Ver­wal­tungs­vor­schlags kam es am Mon­tag­abend jedoch nicht. Auf­grund einer Erkran­kung des Aus­schuss­vor­sit­zen­den und einer beruf­li­chen Befan­gen­heit sei­nes Stell­ver­tre­ters muss­te der Tages­ord­nungs­punkt abge­setzt werden.

Ausschuss kann nicht beraten

Heu­te äußern sich aber CDU- und SPD-Frak­ti­on in schrift­li­chen Stel­lung­nah­men zum Aus­bau der Kita in Endorf.

„Die CDU Sun­dern hat sich seit jeher dem Mot­to Kur­ze Bei­ne, kur­ze Wege ver­schrie­ben. Hier­zu zäh­len Kin­der­ta­ges­stät­ten im Umfeld der Fami­li­en und ihren Wohn­or­ten. So hat die CDU die Ent­ste­hung der Kita Feld­ha­sen in der Sett­me­cke unter­stützt, die neue 6‑gruppige Kita Was­ser­spiel, die Anfang 2024 eröff­net wird, poli­tisch gefor­dert, bean­tragt und durch­ge­setzt und den Neu­bau der Kita Spat­zen­nest in Hövel for­ciert“, so die CDU-Fraktion.

Verwaltungsvorlage hat überrascht

2021 habe sich die CDU auch für die Erwei­te­rung der Kita St. Sebas­ti­an in Endorf stark gemacht und neben der LWL-För­de­rung eine städ­ti­sche För­de­rung zur Rea­li­sie­rung des Anbau­es unter­stützt. „Die Ver­wal­tungs­vor­la­ge zur Zurück­nah­me der städ­ti­schen För­de­rung über­rasch­te die CDU-Frak­ti­on und ins­be­son­de­re das ört­li­che Rats­mit­glied Hol­ger Hen­ges­bach und Orts­vor­ste­her Rei­ner Till­mann“, erklärt CDU-Pres­se­spre­cher Fabi­an Blome.

In der Zwi­schen­zeit sei­en zahl­rei­che Gesprä­che zwi­schen der Stadt­ver­wal­tung, poli­ti­schen Ver­tre­tern, dem Kita­trä­ger, der Kitas-Lei­tung und den Eltern geführt wor­den. Die Stadt­ver­wal­tung habe sich nun mit dem Kita-Trä­ger auf eine Fort­füh­rung der Erwei­te­rungs­pla­nung geei­nigt und hofft nun vom LWL eine För­der­zu­sa­ge mit der Mög­lich­keit der Über­tra­gung der Mit­tel auch in 2025 hin­ein zu erhal­ten. So wäre die Erwei­te­rung mit einem zusätz­li­chen Zuschuss der Stadt in Höhe von ca. 145.000 € sichergestellt.

„Die CDU in Endorf und die CDU-Frak­ti­on im Stadt­rat wer­den sich wei­ter­hin für die Erwei­te­rung der Kita um eine Grup­pe ein­set­zen und hof­fen, dass die Stadt­ver­wal­tung, der Trä­ger und der LWL gemein­sam schnell eine Lösung fin­den, die einen zeit­na­hen Anbau ermög­licht“, so Blome.

SPD: Absichtserklärung ist zu wenig

Sun­derns SPD-Frak­ti­on indes ist die Absichts­er­klä­rung der Stadt­ver­wal­tung an dem Anbau fest­zu­hal­ten, wenn die­ser sei­tens des Lan­des geför­dert wird, zu wenig. Genau die­se För­de­rung sei unsi­cher und somit gebe es kei­ne ver­bind­li­che Zusa­ge. Die Frak­ti­on habe des­halb für die nächs­te Rats­sit­zung einen Antrag gestellt, dass dem Trä­ger eine Finan­zie­rungs­zu­sa­ge gege­ben wird, unab­hän­gig von einer Lan­des­för­de­rung, so Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Micha­el Stechele.

Gleich­zei­tig will die SPD wis­sen, wie sich die Kita­be­dar­fe in Sun­dern für die kom­men­den Jah­re dar­stel­len. Eine zuge­sag­te Fort­schrei­bung der Bedarfs­pla­nung für Frühjahr 2023 sei bis­her aus­ge­blie­ben. Sofern sich die aus Febru­ar 2022 stam­men­de Bedarfs­pla­nung nicht deut­lich ver­än­dert habe, bestehe für die Stadt­re­gi­on Südost (Endorf und Sto­ckum) drin­gen­der Hand­lungs­be­darf. Hier sei eine erheb­li­che Unter­de­ckung fest­ge­stellt wor­den. Ziel müs­se es aber sein, dass vor Ort im eige­nen Sozi­al­raum ein aus­rei­chen­des Ange­bot besteht. Lan­ge Wege zur Kita wür­den zudem für die Auf­nah­me einer Beschäf­ti­gung eine zusätz­li­che Hürde bedeu­ten, ins­be­son­de­re wenn nur eine Teil­zeit­be­schäf­ti­gung ange­strebt wer­de. „In Zei­ten von Fach­kräf­te­man­gel, muss es Vätern und Müttern mög­lich sein, mög­lichst schnell wie­der berufs­tä­tig zu wer­den“, so die SPD.

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