Arnsberg. Heimatgefühl zu entwickeln heißt auch, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen um die Gegenwart besser verstehen (und schätzen!) zu lernen. Um den Heimatgedanken zu fördern, lässt die SGV-Abteilung Arnsberg die Hellefelder Bauersfrau „Butterbettchen“ auf einem sauber markierten Wanderweg zwischen Arnsberg und Hellefeld wieder gegenwärtig werden. Diese Idee verfolgte Volker Schmidt, SGV-Wegewart der Arnsberger SGV-Abteilung, schon seit langem und sah jetzt die besten Voraussetzungen für die Umsetzung. Weitere SGV-Kollegen unterstützten sein Vorhaben tatkräftig.
SGV-Wanderweg auf den Spuren der Marktfrau
Das Sauerländer Original Elisabeth Becker, also „das Butterbettchen“, lief bereits im 19. Jahrhundert jede Woche dreimal von Hellefeld nach Arnsberg, um auf unserem Markt ihre Waren feilzubieten; und das heutige komfortable Schuhwerk gab es natürlich noch nicht. Sie trug ihre landwirtschaftlichen Produkte, wie Eier, Butter, Speck, in einem Korb über Höhen und durch Täler des Arnsberger Waldes, um sie an ihre Arnsberger Kunden zu verkaufen. Auf dem von der Arnsberger SGV-Abteilung mit einem weißen Dreieck auf schwarzem Grund gezeichnete Wanderweg lässt sich, wahrscheinlich aber nur in Ansätzen, die mühevolle Marktbeschickung in damaliger Zeit nachvollziehen.
Verwunschene Szenerien und fantastische Ausblicke
Start dieser interessanten Wanderstrecke mit einem „Hauch von Vergangenheit“ ist an der bronzenen Butterbettchen-Skulptur auf dem Gutenbergplatz in Alt-Arnsberg. Ein SGV-Startschild, quasi im Rücken der Statue angebracht, weist auf die zu erwartende zehn Kilometer lange Strecke hin. Über den rechten Bürgersteig geht die Richtung am Gutenbergplatz entlang, weiter zum Sauerlandtheater, über die Ruhr, Promenade, Teutenburg, zur SGV-Hütte im Hellefelder Bachtal. Ab diesem Punkt steigt man in „100 % Wald“ ein und passiert wenig später die Hellefelder Straße. Der Wanderer taucht direkt anschließend in die „verwunschene Szenerie“ der bemoosten und nur einen Meter breiten „Butterbettchen-Brücke“ ein und quert über diese den Hellefelder Bach. Eine echte Begegnung mit der „guten?“ alten Zeit. Hier sollte der Wanderer eine kurze Pause einlegen, um sich mit einem Blick auf die Gedenktafel der Marktfrau der Mühen bewusst zu werden, die sich so mancher Marktbeschicker im 19. Jahrhundert auferlegen musste, wie auch „unser Butterbettchen“. Das Wanderzeichen weist weiter hoch auf die Hellefelder Höhe, auf der fantastische Aussichten warten. Wieder hinab ins Tal wandernd kommt bald Hellefeld in Sicht. Im Dorf angekommen endet dieser „Butterbettchenweg“ an einer weiteren – jetzt aber hölzernen – imposanten Butterbettchen-Statue. Nach einer ausgiebigen Pause und Verpflegung aus dem Rucksack bietet sich der Rückweg auf der gleichen Strecke an – oder man nutzt den ÖPNV.
Kurzfilm von Wolfgang Veidl
Die saubere und übersichtliche Markierung der gesamten Strecke wurde von SGV-Wegezeichner Jochen de Haan übernommen. Er wird auch künftig die Übersichtlichkeit der Strecke gewährleisten, damit auch der „Wander-Laie“ oder unkundige Arnsberg-Tourist, über diesen Wanderweg mit dem weißen Dreieck von Arnsberg nach Hellefeld, aber auch in umgekehrter Richtung, stets gut ankommt !
SGV-Mitglied Wolfgang Veidl hat zudem einen Kurzfilm über die Strecke inszeniert, den sich jeder Interessierte auf „YouTube“ oder der Website der Arnsberger SGVer ansehen kann, bevor er/sie nunmehr die Wanderschuhe schnürt: www.sgv-arnsberg.de/wege.html
Klaus Peters