Arnsberg. Am Freitag, 09.02.2024 haben rund 100 Kinder aus unterschiedlichsten Ländern und ihre Familien, Karneval gefeiert. Das Büro für „Zuwanderung und Integration“ der Stadt Arnsberg hat diese Feier, zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und vielen Spendern und Unterstützern, organisiert. Eingeladen waren Kinder und Familien aus den Arnsberger Geflüchtetenunterkünften, Kinder des Kinderheims Marienfrieden, Kinder aus den Obdachlosenunterkünften, der Jugendtreff Gierskämpen und alle ehrenamtlichen Helfer, Spender und Unterstützer.
Kinder haben sich eine Feier gewünscht
Im Dezember letzten Jahres haben die Sozialarbeiterinnen des Büros für Zuwanderung und Integration erstmals eine Feier für ihre Schützlinge organisieren können. Die Resonanz dieser Nikolausfeier, die Gerd Wiedemann vom „Freundeskreis 3. November“ maßgeblich unterstützt hatte, war so positiv, dass da schon bei allen Beteiligten der Wunsch aufgekommen war, dass es nicht die letzte Feier bleiben soll. Die Dolmetscherin und Alltagshelferin Mariia Fuzik – genannt Mascha – die u.a. in der Unterkunft am Nordring als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht, berichtet, dass die Kinder, aber auch die Eltern in der Unterkunft so begeistert von der Nikolausfeier waren, dass sie immer wieder davon gesprochen hätten, und auch gefragt hätten, ob nicht Ähnliches wieder stattfinden könne. So kam ihr die Idee, eine Karnevalsfeier zu organisieren. „Ich hatte die Idee, und habe sie mit meinen Kolleginnen besprochen, und diese haben mich sofort unterstützt“, so Fuzik freudig.
Karnevalsfeier konnte nur durch Spenden realisiert werden
Katja Haubold, Case Managerin des Büros für Zukunft und Integration erläutert, dass sie kein Budget für Aktionen dieser Art haben, da die Stadt Arnsberg keine Arnsberger Kinder bevorteilen will. Daher sind die Sozialarbeiterinnen bei der Organisation von Feierlichkeiten für Geflüchtete auf Spenden angewiesen. „Wir haben das mit Ehrenamtlichen und vielen Spenderinnen und Spendern hinbekommen. Für die viele Unterstützung sind nicht nur die Kinder, sondern auch wir vom Büro für Zuwanderung und Integration sehr dankbar“, so Haubold. „Viele Menschen setzen sich für Geflüchtete ein und das ist gut und das tut unserer Stadt gut“, so Haubold. „Wir haben bei der Faschingsparty wieder gesehen, wie gut es für alle Beteiligten ist, wenn alle – deutsch und nicht deutsch – zusammen feiern können“, so Katja Haubold sichtlich erfreut über den Erfolg der Karnevalsfeier. „Man muss nicht nur zusammen arbeiten und zusammen lernen, sondern man muss auch zusammen feiern, so dass die geflüchteten Kinder auch die Feierkultur kennenlernen, und so zusammen wachsen kann, was zusammen gehört“, resümiert Katja Haubold die Karnevalsfeier.
„Auch Feiern ist ein wichtiger Bestandteil von Integration“
Zur Frage, welche nachhaltigen Effekte eine Karnevalsfeier für Geflüchtete mit sich bringen kann, erklärt Katja Haubold, dass es nicht nur das Ziel war, Kindern Spaß und Freude zu ermöglichen, sondern in erster Linie, Integration zu fördern. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder der verschiedenen Länder nicht nur untereinander spielen sondern alle miteinander spielen und feiern“, so Haubold. Es sei sehr im Sinne der Integration, alle Kinder und Familien zusammen zu bringen, aber natürlich auch die deutschen Kinder einzuladen, erläutert Haubold. „Wir haben ein Augenmerk darauf, geflüchtete Kinder und Familien möglichst nicht abzugrenzen, und wollen auch deutschen Kindern ermöglichen, eventuell vorhandene Berührungsängste zu verlieren, so dass sie sehen: die sind wie wir“, so Haubold. Zudem haben wir auch alle eingeladen, die uns geholfen haben, erklärt Haubold weiter. „Ich finde es schön, wenn unsere Unterstützerinnen und Unterstützer einfach auch mal die Kinder kennenlernen. Es ist etwas völlig anderes, wenn man nicht nur spendet, sondern auch die lachenden Gesichter sieht und an der Freude teilhaben kann.“
Passend dazu erzählt Mariia Fuzik eine Anekdote bezüglich ihrer persönlichen Erfahrungen mit dem deutschen Karneval. Fuzik ist im März 2022 selber als Geflüchtete aus der Ukraine nach Arnsberg gekommen. Da sie bereits gute Deutschkenntnisse hatte, hat sie angeboten, für das Büro für Integration und Zuflucht als Dolmetscherin und Alltagshelferin tätig zu sein. Karneval habe sie 2023 erstmals in Deutschland erlebt. „Der Karneval mit seinem bunten Treiben und den vielen Verkleideten ist doch erst etwas befremdlich, wenn man das so gar nicht kennt“, erzählt Fuzik. Letztes Jahr habe sie sich zwar auch schon für Feierlichkeiten im Büro verkleidet, aber nur übergezogen, was zur Verfügung stand. Dieses Jahr habe es ihr – auch während der Vorbereitung der eigenen Verkleidung – erst richtig Spaß gemacht. Mit Stolz auf die gelungene Verkleidung als Fee sagt sie spaßeshalber lachend: „Ich bin schon besser integriert als letztes Jahr.“
Besonderer Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer
Margarethe Sarp, Case Managerin des Büros für Integration und Zuwanderung, hat gemeinsam mit Alltagshelferin Mariia Fuzik, die Eröffnungsrede der Karnevalsfeier gehalten und hierbei nicht nur ihrer Freude über das gemeinsame Feiern Ausdruck verliehen, sondern auch im Namen aller Organisatorinnen, den Unterstützerinnen und Unterstützern gedankt. Ganz besonderer Dank gilt hierbei der Bäckerei Kemper, die sechs große Bleche Berliner, Amerikaner und einen großen Kuchen für die Kinder gespendet hat. Außerdem dem Caritasverband Arnsberg-Sundern, der einen Auftritt der beiden ehrenamtlichen Clowns „Mia Mumpitz“ und „Willi Wums“ der Lachfalten-AG ermöglicht hat. Zudem gilt erneut ein besonderer Dank an Gerhard Wiedemann vom „Freundeskreis 3. November“, der den Kindern auch – ehrenamtlich als Clown – ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Schlussendlich nicht zu vergessen, danken die Organisatorinnen auch ganz besonders den vielen privaten Spenderinnen und Spendern, die die Feier mit Hilfe von Sachspenden, wie beispielsweise zahlreichen Kostümen für die Kinder, Deko, Papptellern, Süßigkeiten, Keksen, kleinen Preisen für die Tombola usw., ermöglicht haben.