Sundern. Sundern ist eine geschichts- und kulturträchtige Stadt. Dies zeigte wieder das Treffen der Ortsheimatpfleger. Auf Einladung des Bürgermeisters trafen sich die Ortsheimatpfleger zu einem lockeren Gedanken- und Erfahrungsaustausch in Hellefeld und setzten damit die Tradition dieses jährlichen Treffens fort.
Kooperation der Ortsheimatpfleger mit Grundschulen
Das Taufbecken im Turm der Hellefelder Kirche fand rege Aufmerksamkeit bei den fachkundigen Ortsheimatpflegern. Der Ortsheimatpfleger aus Hellefeld, Max Gülcher referierte hierzu. Das Gefäß, zu 99,9 Prozent aus Blei bestehend, könnte noch aus vorchristlicher Zeit stammen. Die Gestaltungselemente Köpfe und Arkaden waren auch schon in der vorchristlichen Zeit gebräuchlich. Außergewöhnlich sind die Runenzeichen an diesem Becken. Deren Symbolik lässt sich als Licht- und Lebenswandlung erklären. Könnte hier die Umnutzung eines heidnischen Kultgegenstandes für christliche Zwecke erfolgt sein? Der Geistliche Dr. Preisen hat schon 1889 den kunstgeschichtlichen Wert des Beckens erkannt und es Zerstörung und Zweckentfremdung bewahrt. 1890 hat das Taufbecken im Turmuntergeschoss seinen festen Platz gefunden. Das Taufbecken ist ein einmaliges Beispiel für früh- oder vorromanischer Handwerkskunst.
Als Gast konnte Bürgermeister Lins in der sich an die Kirchenbesichtigung anschließenden Sitzung im Feuerwehrgerätehaus Kreisheimatpfleger Hans-Jürgen Friedrichs begrüßen. Friedrichs berichtete über erfolgreiche Kooperationsprojekte von Ortsheimatpflegern und Grundschulen. Gemeinsam wurden Unterrichtsmaterialien und Aktionen erarbeitet. Ziel der Projekte ist es, Wissen, Interesse und die so wichtigen Erfahrungen über die Geschichte und Geschichten des eigenen Lebensumfeldes Kindern und Jugendlichen zu vermitteln.
Archivierung von Bildern älterer Mitbürger neue Herausforderung
In der nachfolgenden Diskussion wurde als weitere Herausforderung für alle Ortsheimatpfleger die Archivierung von Bildern und das Festhalten der so wichtigen Erinnerungen älterer Mitbürger gesehen. Die Arbeit der Ortsheimatpfleger trägt ein großes Stück dazu bei, im Stadtgebiet Kulturgüter in allen Facetten zu bewahren und öffentlich zu machen. Auch deshalb würde sich die Runde freuen, zum nächsten Treffen neue Ortsheimatpfleger begrüßen zu dürfen. Zum Abschluss des Treffens hat Ortsheimatpfleger Burkhard Schulte-Illingheim die Ortsheimatpfleger zum nächsten Treffen nach Amecke eingeladen. Aus gutem Grund, denn 2015 wird Amecke 850 Jahre alt.
Ein kleiner Tipp für alle, die Geschichte, Geschichten und etwas über heimatgeschichtliche Forschungen in Sundern erfahren möchten: einmal jährlich erscheinen die Sunderner Heimatblätter. Sie sind im Bürgerbüro der Stadt Sundern erhältlich.