Amecke. Die „Bürgerinitiative Amecke 21 – Für einen sanften Tourismus“ hat einen offenen Brief an Sunderns Bürgermeister Detlef Lins geschrieben und um Antworten bis 23. Dezember gebeten. In der Einleitung des Briefes, der am Dienstag auch auf der Hmepage der Sunderner Grünen veröffentlicht wurde, fragt die Bürgerinitiative aufgrund der aktuellen Entwicklung, „ob der Insolvenzantrag für die Sundern Projekt GmbH nur die Spitze des Eisberges ist?“
„Die Rolle der vielen verschiedenen Firmen ist nicht klar“
„Insbesondere ist uns nach wie vor die Rolle der verschiedenen Firmen, die im Umfeld der Projekte am Vorbecken in Amecke in irgendeiner Art und Weise aktiv sind, nicht klar“, schreibt die BI und zählt die Firmen auf:
- Euro Investors Projekt Sorpesee GmbH, gegründet. Sommer 2006 zur Errichtung der Ferienhäuser am Sorpesee, Geschäftsführer Leeuwen und Koster, Kapitaleinlage 25.000 Euro
- Stepinvest, gegründet 2.9.2008,Kapitaleinlage 18.000 Euro (Kreditlimit 2500 Euro), arbeitnehmerlose Gesellschaft, Geschäftsführer Joosten
- Sorpesee Resort GmbH, Rathausplatz 7, gegründet 2.12.2008, Eintrag Handelsreg. 5.1.2009, Gesellschafter ist die Stadt Sundern, Kapitaleinlage 25.ooo Euro, Geschäftsführer Joosten
- Grenderich Resort GmbH, Rathausplatz 7, 59846 Sundern, egründet 2.12.2008, Geschäftsführer Joosten, Kapitaleinlage 25.ooo Euro
- Sundern Projekt GmbH, Rathausplatz 7, 59846 Sundern, gegründet 22.03.2012, Geschäftsführer Franz-Josef Rogoll, Tochter der Stadtmarketing, das Aufsichtsgremium und Geschäftsführer der Projekt GmbH ist in Personalunion Franz-Josef Rogoll gewesen.
- Stadtmarketing Sundern e.G., Geschäftsführer Franz-Josef Rogoll
- GastWelten GmbH, Kapitaleinlage 25.000 Euro, Tochter der Stadtmarketing eG, Geschäftsführer F.J. Rogoll, Stefan Köster, Stefan Voß
Fragen formuliert, „die sicher nicht nur wir uns stellen“
. „Dazu haben wir nachfolgend einige Fragen formuliert, die sich sicher nicht nur wir uns stellen,“ schreibt die Bürgerinitiative.
- Warum wurden so viele GmbHs um das Investment “Ferienpark” gegründet?
- Wir fragen uns außerdem, was es mit dem Grundstücksverkauf in 2007 an einen “Investor” auf sich hat? Um welches Grundstück handelt es sich und welcher Investor war das? In wessen Eigentum befindet sich dieses Grundstück heute? (Egging/Joosten/stepinvest waren zu dem Zeitpunkt schließlich noch nicht aktiv.)
- Was bedeutet eine mögliche Insolvenz der Projekt GmbH für die Umsetzungen des Regionale-Projekts und des Gesundheitsweges?
- Wer haftet für die Schulden der Projekt GmbH? Inwieweit sind die Genossen der Stadtmarketing daran beteiligt?
- Ist es richtig, dass die Stadt Sundern den „Holländern“ ein Optionsrecht für die gesamte Freifläche des Freibades zum qm-Preis von 7.50 Euro eingeräumt hat? Wenn ja, wer wusste es und wer hat die Verträge gemacht und warum wurde das Recht eingeräumt?
- Welche Zusagen wurden dem Investor gemacht?
- Woher stammt das Kapital in den verschiedenen Gesellschaften, das für den Kauf von Grundstücken ausgegeben worden ist?
- Wieso kauft die Stadt Sundern Grundstücke zusammen, wenn der Ferienpark eine reine Privatinvestition ist? Trifft es zu, dass die Stadt Zahlungen an bisherige Grundstückseigentümer geleistet hat oder noch leisten wird, die Grundstücke an die Resort GmbH verkauft haben? Mit welchem Geld hat die Stadt die Grundstücke bezahlt?
- Wieso baut die Stadt auf Flächen, die noch nicht notariell beglaubigt sind? Was bedeutet das für die Promenade an der Seestraße?
- Es ist zu klären, inwieweit die diversen Gesellschaften tatsächliche Gesellschaften von Privatpersonen sind bzw. inwieweit die Stadt Sundern als Kommune Miteigentümerin ist. Ist die Stadt in der Mithaftung? Wenn ja, in welcher Höhe?
- Die Gründung der Sundern Projekt GmbH ist wenig nachvollziehbar: Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die Sorpesee Resort GmbH, die bekanntlich Grundstückskäufe für den geplanten Ferienpark getätigt hat. Außerdem existiert bis heute die Entwicklungsgesellschaft Sundern (EGS), die ebenfalls Grundstücke im Auftrag der Stadt erworben und unmittelbar weiter veräußert hat. Auch zu dieser Zeit befand sich die Stadt Sundern bereits im Haushaltssicherungsverfahren. Fakt ist: Die GmbHs sind zunächst Privatgesellschaften, wodurch dem Rat der Stadt die Kontrolle entzogen wurde. Die Stadt Sundern ist mit Kapitaleinlagen an einigen Gesellschaften beteiligt. Es stellt sich weiter die Frage, geht es dabei um Einlagen bis 25.000 € oder sind weitere Geldflüsse seitens der Kommune in den Gesellschaften zu finden?
- Rechtsbeistand der Stadt Sundern sind die Anwälte Wesendahl und Voss (letzterer war Geschäftsführer bei den Gastwelten bis Mitte 2013). Wie passen diese beiden Tätigkeiten des Anwalts zusammen?
- Letztendlich bleibt die Frage: Welche Leistungen haben die „holländischen Investoren“ – hier: Sorpesee Resort GmbH – für die geforderten 200.000 € erbracht?
„Wir bitten Sie, diese Fragen bis zum 23. Dezember 2013 zu beantworten,“ schließt der Brief der „Bürgerinitiative AMECKE 21 – Für einen sanften Tourismus“ an Bürgermeister Detlef Lins.
Eine Antwort
Nein diese Fragen stellen sich auch viele andere Bürgerinnen u. Bürger. Ich bin sehr gespannt auf die Antworten.