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Bezirksregierung feiert 200. Geburtstag mit Qualität

Präsentierten das Jubiläumsprogramm und den Spaten von 1961: von links Regierungsvizepräseident Volker Milk, Jubiläumskoordinator Peter Krämer, Bürgermeister hans-Josef Vogel, Heimatbundvorsitzender Prof. Antonius Kettrup, Landrat Dr. Karl Schneider, Regierungspräsidentin Diana Ewert und Museumschef Dr. Jürgen Schulte-Hobein. (Foto: oe)
Prä­sen­tier­ten das Jubi­lä­ums­pro­gramm und den Spa­ten von 1961: von links Regie­rungs­vi­ze­prä­se­ident Vol­ker Milk, Jubi­lä­ums­ko­or­di­na­tor Peter Krä­mer, Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel, Hei­mat­bund­vor­sit­zen­der Prof. Anto­ni­us Ket­trup, Land­rat Dr. Karl Schnei­der, Regie­rungs­prä­si­den­tin Dia­na Ewert und Muse­ums­chef Dr. Jür­gen Schul­te-Hobein. (Foto: oe)

Arns­berg. Die Bezirks­re­gie­rung wird in die­sem Jahr – genau am 1. August – 200 Jah­re alt. Regie­rungs­prä­si­den­tin Dia­na Ewert und ihr Vize Vol­ker Milk haben jetzt das Jubi­lä­ums­pro­gramm vor­ge­stellt – zusam­men mit dem Hoch­sauer­land­kreis, der Stadt Arns­berg, dem Sau­er­land­mu­se­um und dem Arns­ber­ger Hei­mat­bund als star­ken Koope­ra­ti­ons­part­nern. „Aus­stel­lung – Stadt­füh­rung – Film – Poe­sie“ steht auf dem Ein­la­dungs­fly­er. „Weni­ger Volks­fest, mehr Qua­li­tät“ sei das Mot­to, so Milk. Ange­sichts der gro­ßen gegen­wär­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen durch die Flücht­lings­un­ter­brin­gung habe man auf ein auf­wän­di­ges öffent­li­ches Fest ver­zich­ten wol­len, so Dia­na Ewert. Im Mit­ar­bei­ter­kreis wer­de es im Som­mer ein Zusam­men­sein mit Würst­chen geben.

Poesiepfad wird preußisch

Höhe­punkt des Publi­kums­pro­gramms, das seit 2013 vor­be­rei­tet wur­de, wird die Aus­stel­lung sei, die Dr. Jür­gen Schul­te-Hobein, der Chef des Sau­er­land­mu­se­ums, kon­zi­piert hat. Sie wird bei frei­em Ein­tritt vom 29. April bis zum 9. Juli im Klos­ter Weding­hau­sen zu sehen sein, da das Muse­um der­zeit wegen des Umbaus geschlos­sen ist. Der Start ins Jubi­lä­um erfolgt aller­dings bereits in gut zwei Wochen im Rum­be­cker Mühl­bach­tal. Der dor­ti­ge Poe­sie­pfad, den es auch schon seit 20 Jah­ren gibt, wird zum Früh­lings­an­fang mit aus­ge­wähl­ten Gedich­ten unter dem Mot­to „200 Jah­re Preu­ßen in Arns­berg“ bestückt. Zur öffent­li­chen Bege­hung mit Lesung am Frei­tag, 18. März ab 16 Uhr wer­den auch alle Arns­ber­ger Behör­den­lei­ter zusam­men kommen.

Ausstellung und Begleitband bürgernah

2016.02.29.Arnsberg.Regierung5Alle aktu­el­len und frü­he­ren Regie­rungs­prä­si­den­ten aus allen fünf Regie­rungs­be­zir­ken des Lan­des wer­den am 3. Mai nach Arns­berg kom­men. „Es sind fast 20 und alle haben zuge­sagt,“ so Milk. Aller­dings ist die­ses Tref­fen nicht öffent­lich. Die RPs wer­den nicht nur Erin­ne­run­gen aus­tau­schen, son­dern auch die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung besu­chen. Die­se Aus­stel­lung wie auch der über 100-sei­ti­ge reich bebil­der­te Begleit­band sei­en wis­sen­schaft­lich sau­ber, aber leicht ver­ständ­lich und bür­ger­nah kon­zi­piert, sag­te Dr. Schul­te Hobein. Der Blick in die His­to­rie zei­ge, wie die Bezirks­re­gie­rung 1816 in eine Stadt kam, die in Ber­lin kaum jemand kann­te und die damals ger­ne mit Sibi­ri­en in Ver­bin­dung gebracht wur­de, wie sich in 200 Jah­ren rund um die Bezirks­re­gie­rung eine flo­rie­ren­de Stadt und Regi­on ent­wi­ckelt haben und wie sich Auf­ga­ben und Arbeit der Bezirks­re­gie­rung im Lau­fe der Zeit ver­än­dert haben.

Ein Sessel, eine Bombe, ein Spaten

Alte Gemäl­de und Doku­men­te, der Arbeits­ses­sel des ers­ten Ober­prä­si­den­ten und ein Modell der Beam­ten­ko­lo­nie, die rund um den Arns­ber­ger Neu­markt ent­stand, wer­den eben­so gezeigt wie der Ori­gi­nal-Spa­ten vom Bau­be­ginn des Büro­hoch­hau­ses im Jahr 1961. Fil­me von Bom­ben­näch­ten im Zwei­ten Welt­krieg und eine ent­schärf­te Ori­gi­nal-Flie­ger­bom­be ver­deut­li­chen die Arbeit des Kampf­mit­tel­räum­diens­tes, Klas­sen­räu­me aus Kai­sers Zei­ten und aus unse­rer Zeit die Arbeit der Schul­ab­tei­lung. Den Begleit­band zur Aus­stel­lung, der seit Mon­tag druck­frisch vor­liegt, kann man als Erin­ne­rung für drei Euro nach Hau­se tragen.

Sonderausgabe der Filmschätzchen

Prof. Anto­ni­us Ket­trup, der Vor­sit­zen­de des Arns­ber­ger Hei­mat­bunds, berich­te­te, dass die Arbeits­grup­pe Foto­ar­chiv unter Wer­ner Büh­ner an einer neu­en Aus­ga­be der belieb­ten Arns­ber­ger Film­schätz­chen arbei­te, die sich dies­mal ganz auf die Bezirks­re­gie­rung kon­zen­trie­re. Mit Unter­stüt­zung des WDR und des HSk-Film­ar­chivs, aber auch hei­mi­scher Film­ama­teu­re, sei ein Bil­der­bo­gen ent­stan­den, der bis in die 1960-er Jah­re zurück­rei­che und auch Ex-RP Richard Grün­schlä­ger in der Rol­le des ers­ten RP Fried­rich von Ber­nuth zei­ge, die er beim Stadt­ju­bi­lä­um 1988 gespielt habe. Die Film­schätz­chen wer­den am 28. und 29. Sep­tem­ber sowie 4. Okto­ber in der Kul­tur­Schmie­de zu sehen sein.

Stadtführungen in „Kleiner Berliner Stadt“

1961 erbaut: der Neubau der Bezirksregierung. (Foto: oe)
1961 erbaut: der Neu­bau der Bezirks­re­gie­rung. (Foto: oe)

Von Mai bis Sep­tem­ber wird der Ver­kehrs­ver­ein zudem meh­re­re the­men­be­zo­ge­ne Stadt­füh­run­gen anbie­ten als Zeit­rei­se in die Zeit, als Arns­berg preu­ßisch wur­de. Die Füh­run­gen wer­den neben der preu­ßi­schen Regie­rungs­stadt rund um den Neu­markt auch die mit­tel­al­ter­lich Regie­rungs­stadt rund um den Alten Markt beleuch­ten. Denn ohne die Regie­rungs­tra­di­ti­on der Gra­fen und Köl­ner Erz­bi­schö­fe wäre Arns­berg sicher nicht Regie­rungs­sitz gewor­den, weiß Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel. Für ihn ist das Wich­tigs­te am Blick in die His­to­rie aller­dings das, was man dar­aus für die Zukunft ler­nen kann. Für ihn ist das die Wei­ter­ent­wick­lung der klas­si­schen Bün­de­lungs­be­hör­de in die moder­ne Form des 21. Jahr­hun­derts, wo sie nicht mehr rein hoheit­lich, son­dern auf Augen­hö­he mit den Part­nern die Enden in einem Netz­werk zusam­men­bringt. Gera­de­zu bei­spiel­haft erle­be man dies der­zeit bei der Rie­sen­auf­ga­be der Flüchtlinge.

Wissenschaftler beleuchten NS-Zeit

„Erschre­ckend aktu­ell“ fin­det Vize­prä­si­dent Vol­ker Milk einen Aspekt, der in der im Herbst erschei­nen­den 250-sei­ti­gen Jubi­lä­ums-Fest­schrift­erst­mals aus­führ­lich wis­sen­schaft­lich beleuch­tet wer­den soll. Zwei Wis­sen­schaft­ler haben sich im Rah­men einer Dis­ser­ta­ti­on und einer Auf­trags­ar­beit mit den zwölf Jah­ren der NS-Herr­schaft bei der Bezirks­re­gie­rung in Arns­berg und beim frü­her selb­stän­di­gen Ober­berg­amt Dort­mund befasst. „Es war über­fäl­lig, da Licht ins Dun­kel zu brin­gen,“ so Milk. Und es habe sich gezeigt, dass es damals Licht und Schat­ten und durch­aus Hand­lungs­spiel­räu­me gege­ben habe.

Dank für Unterstützung in schwerer Zeit

Beleuch­ten wird die Jubi­lä­ums-Fest­schrift auch den Wan­del der Bezirks­re­gie­rung von der Obrig­keit zum Dienst­leis­ter und die Ver­wal­tungs­struk­tur­re­for­men als Abbild des gesell­schaft­li­chen Wan­dels. Regie­rungs­prä­si­den­tin Dia­na Ewert sag­te, sie sor­ge sich ange­sichts der kla­ren Wor­te der Minis­ter­prä­si­den­tin bei ihrer Amts­ein­füh­rung nicht um den Fort­be­stand der Bezirks­re­gie­rung, aber ihr Vize, der bereits über zwei Jahr­zehn­te im Haus ist, kann sich noch gut an Zei­ten erin­nern, als die Sor­gen groß waren, und dank­te allen, die die Arns­ber­ger Regie­rung damals unter­stützt haben.

Landrat: „Vom Saulus zum Paulus“

Land­rat Dr. Karl Schnei­der bekann­te, dass es eine Zeit gab, als auch ihm der Fort­be­stand der Regie­rung in Arns­berg nicht so wich­tig gewe­sen sei. Doch er sei längst vom Sau­lus zum Pau­lus gewor­den. Erst in sei­ner Ver­wal­tungs­tä­tig­keit habe er erkannt, wie wich­tig die Regie­rung als Bün­de­lungs­be­hör­de sei. Des­halb hof­fe er, dass sie auch nach dem Jubi­lä­um noch lan­ge als wert­vol­le Ein­rich­tung vor Ort bleibe.

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